Offenbart von Christus,
dem Sohn
Gottes und Erlöser aller Seelen
und Menschen,
durch die Prophetin
Gottes,
Gabriele, Würzburg
~ ~ ~
Inhalt
Die
großen kosmischen Lehren des Jesus von Nazareth
an Seine Apostel und
Jünger, die es fassen konnten.
Das Leben der wahren gotterfüllten
Menschen
In dieser mächtigen Zeitenwende, in der das
kosmisch-geistige Zeitalter mit Macht aufbricht, wo Menschen mehr und mehr nach
dem Wesen Gottes fragen und den Inneren Weg zum Herzen der unendlichen Liebe
gehen, hat Christus Sein Wort, das Er als Jesus von Nazareth sprach, wahr
gemacht: Ich habe euch noch vieles zu sagen, wenn aber jener kommt, der Geist
der Wahrheit, wird Er euch in alle Wahrheit führen.
Der
Geist der Wahrheit ist der Christus Gottes, eins mit dem ewigen Vater, der Geist
des Lebens, das mächtige, allumfassende, allgegenwärtige Ich
Bin.
In dieses kosmische Zeitalter, in die mächtige Wende
vom Materialismus zur Geistigkeit, hat Gott, der Ewige, uns Menschen ein Wesen
gesandt, das Er Seine Prophetin und Botschafterin nennt. Wir Urchristen im
Universellen Leben, die mit der Prophetin und Botschafterin Gottes leben, welche
wir schlicht unsere Schwester Gabriele nennen, können sagen: Zu uns kam ein
Wesen als Mensch mit einem göttlichen Bewußtsein, der uns in die ewigen Gesetze,
in unser Leben, zu führen vermag. Nach Jesus von Nazareth hat es keinen solchen
Propheten mehr gegeben. Wir behaupten nicht nur, sondern wir wissen, daß sie
nach Jesus von Nazareth der größte Prophet ist. Die Werke des Herrn durch sie
sind derart allumfassend und detailliert, wie sie noch kein Prophet außer dem
größten Propheten aller Zeiten, Jesus, hervorgebracht hat. Nach den Worten des
Herrn steht unsere Schwester Gabriele in der Tradition der großen Propheten von
Abraham über Mose, Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel bis hin zu
Jesus.
Der Christus Gottes sprach und spricht durch sie
mächtig. Wir erfahren die höchsten geistigen Offenbarungen, Weisheiten über
Weisheiten in Wort und Schrift. Sein Heiliges Wort überstrahlt schon jetzt die
Erde. Der mächtige Geist Gottes in Christus spricht durch Seine Prophetin zu uns
oftmals eine Stunde und darüber hinaus. Durch das göttliche Offenbarungswort
haben wir den gesamten Inneren Weg empfangen, der uns in das kosmische Sein
führt, zu der ewigen Quelle, der unendlichen Liebe, zu dem göttlichen Gesetz,
das wir als Wesen in Gott sind. Der Christus Gottes schenkte uns noch weiteres,
wie die Innere Geist=Christus-Kirche, die mächtige Lehrkirche, in welcher die
Prophetin Gottes die ewigen Gesetze lehrt und auch aus dem ewigen Gesetz das
Gesetz von Saat und Ernte, das Kausalgesetz, beleuchtet. Die ewige Heimat kommt
den Menschen näher, die Woche für Woche hören und mehr und mehr erfüllen, was
unser aller Erbe ist: die selbstlose Liebe, das himmlische, ewige Gesetz.
Der Christus Gottes, eins mit dem ewigen
Vater, gab nun durch die Prophetin und Botschafterin Gottes, unsere Schwester
Gabriele, das hier vorliegende mächtige Werk, Seine Lehre als Jesus von Nazareth
für die heutige Zeit. Der Inhalt des Buches »Die großen kosmischen Lehren des
Jesus von Nazareth an Seine Apostel und Jünger, die es fassen konnten. Das Leben
der wahren gotterfüllten Menschen« hat die Tiefe des Seins; es bringt uns die
ewige Heimat näher, unser wahres, ewiges Leben.
Was uns
hier geschenkt wurde, war noch niemals auf dieser Erde und wird auch niemals
wieder auf diese Erde kommen, denn wir leben in der mächtigen Zeitenwende. Mit
der Prophetin und Botschafterin Gottes geht die Tradition der großen Propheten
zu Ende. Christus, der Sohn des Allerhöchsten, unser Erlöser, kommt selbst! Er
hat es als Jesus angekündigt, Er hat es als Christus angekündigt, und wir hören
es heute immer wieder durch Sein Prophetisches Wort: Er kommt nun selbst. Nicht
mehr als Mensch, sondern im Geiste — als Herrscher Seines
Reiches des Friedens auf Erden. Die großen und kleinen Propheten Gottes, die
wahren Propheten also, haben auf vielfältige Weise den Weg Seines Kommens
aufgezeigt.
Der letzte Prophet in der mächtigen
Tradition der Propheten hat das größte Spektrum des allumfassenden ewigen
Gesetzes gebracht. Er bekam es aus den Himmeln für die Menschen der Erde und vor
allem für die Menschen der Neuen Zeit, die sich hinbewegen zum Friedensreich
Jesu Christi, das sich jetzt schon aufbaut in dieser Zeit, in welcher die Erde
beginnt, sich von allem Tand und Unrat zu reinigen.
Ihm,
dem großen All-Einen in Christus, sei Ehre, Lob, Preis und Dank. Er läßt uns
Menschen nicht allein. Er sandte sie, die Prophetin Gottes in der Tradition der
großen Propheten. Schlicht wollen auch wir dem Wesen im Menschen danken für die
großen Opfer und die Liebetat an uns, unter uns und mit uns als unsere
Schwester.
Mit diesem Buch ist uns ein mächtiges
geistiges Lehrwerk gegeben.
Er, der große Geist, Christus,
führt uns durch Seine höchsten Offenbarungen durch unsere Schwester Gabriele zu
unserem geistig-göttlichen Erbe, in das ewige Gesetz der Liebe. Aus diesem hat
Er auch das Gesetz von Saat und Ernte, das Kausalgesetz, erläutert und gibt uns
damit Wegweisung, wie wir Schritt für Schritt aus der Enge des menschlichen
Ichs, aus Bindung und Schicksalsverflochtenheit
herausfinden.
Dieses vorliegende Buch, das wir als
Heiliges Buch bezeichnen wollen, entstand ganz allmählich. Teile daraus lehrte
unsere Schwester vorab in der Inneren Geist=Christus-Kirche, der großen
Volks-Lehrkirche des Geistes Gottes auf Erden.
Bis zur
Drucklegung dieses Offenbarungswerkes gab der Christus Gottes immer weitere
Gesetzmäßigkeiten und ließ durch Seine Prophetin wissen, daß Er, Christus, diese
Gesetzmäßigkeiten durch das Bewußtsein Seines Instruments in der großen
Lehrkirche, der Inneren Geist=Christus-Kirche, auslegen wird, so daß die
willigen Menschen immer tiefer in ihr geistig-göttliches Erbe blicken können, in
das, was sie als Wesen in Gott sind.
So wird dieses Buch
noch weiter fortgesetzt werden, denn die Unendlichkeit ist nun mal unendlich.
Was wir Menschen mit Worten fassen können, das wird der große Geist geben, denn
es ist Endzeit; die Wende steht vor der Tür und Sein heiliges
Kommen.
Dieses Heilige Buch wird also in der großen
weltweiten Volks-Lehrkirche, der Inneren Geist=Christus-Kirche, als Buch zur
Schulung dienen. Gott, der Ewige in Christus, betraute unsere Schwester
Gabriele, die ihr Leben Ihm ganz geweiht hat, mit den höchsten Gnadengaben,
indem Er ihr Inneres so weit erschloß, daß der Stein des Weisen, das Göttliche,
in ihr funkelt, so daß sie das Heilige Wort für jeden Bewußtseinsstand zu
erläutern vermag, damit jeder Mensch ahnen und verstehen kann, was es bedeutet,
Geist aus Seinem Geist zu sein.
Der Schatz aus den
Himmeln, dieses Heilige Buch, wird allen gereicht, die es gerne als ihr
geistiges Eigentum empfangen wollen. Mit seinem Verstand allein kann der Mensch
das nicht erfassen, was der Himmel denen bereithält, die zum Himmel streben.
Das Heilige Wort, das Absolute Gesetz, wird
gerade in dieser Zeit des Umbruchs und Aufbruchs des Geistigen unter jenen den
Platz finden, die sich im Geiste Christi verwandeln wollen. Denn wie sollte sich
die geistige Evolution der Menschheit vollziehen ohne Kenntnis des Absoluten
Gesetzes und ohne das Wissen darum, wie dieses im Alltag des Menschen in rechter
Weise anzuwenden ist. Wie sonst sollte ein neues Menschentum erwachsen, eine
neue Ethik und Moral, das wahre Christentum, das Urchristentum? Nur dadurch, daß
das Geistige, das Göttliche, das Leben der Menschen mehr und mehr durchdringt,
erwächst das Lichtreich Christi, das Friedensreich, mit Menschen, die auf Erden
leben ähnlich wie im Himmel, indem sie das himmlische Gesetz
erfüllen.
So werden wir das Geschenk des Himmels, die
Lehrsätze des Absoluten Gesetzes und das aus dem Absoluten Gesetz erläuterte
Kausalgesetz, in uns in rechter Weise an- und aufnehmen. Die Strahlkraft des
Absoluten Gesetzes wird uns beflügeln, das in uns noch bestehende Menschliche zu
erkennen, zu überwinden, dadurch unsere Seele zu reinigen und so
voranzuschreiten, hinein in das Leben im Geiste Gottes, das ein Leben im Gesetz
Gottes, im inneren Sein, ist.
Die Urchristen im Universellen
Leben,
die Nachfolger des Jesus von Nazareth
I
ch, das ewige Gesetz, der Christus Gottes, erkläre dir das Ich Bin, das ewige Sein, das auch du in Mir bist.
ICH BIN das Alpha und Omega, der Anfang und das
Ende des materiellen Universums und der Seelenreiche.
Ihr
sollt in Mir und mit Mir in das ewige Leben hineinreifen, wo Ich im Vater Bin,
so wie auch ihr mit Mir im Vater seid. Dort gibt es weder Anfang noch Ende, weil
Gott ist und wir in Gott sind. Denn Ich, der Christus Gottes, erhebe alles zum
Licht der Wahrheit.
Ich Bin das Leben, Christus, der Sohn
Gottes. Wer Mich, den Geist des Lebens, Christus, in sich erstehen läßt, der hat
sein geistiges Erbe, das sein ewiges Leben ist, wiedergefunden. Dann kehrt das
Wesen heim zu Gott, dem ewigen Vater, da es aus Ihm ist.
Alle werden in Mir auferstehen. Alle, die glauben, verloren zu sein, werde Ich
finden. Und die Schwachen werden in Mir erstarken; denn Ich Bin die Herrlichkeit
im Vater.
Er, der große All-Eine, hat Mir die Aufgabe übertragen, alles, was verloren schien, zurückzuführen in das ewige Sein.
Als Jesus von Nazareth sprach Ich zu denen, die Mich verstehen konnten, ohne Gleichnisse vom Gesetz des Lebens. Für die, die Mich nicht verstehen konnten, waren die heiligen Worte Geheimnisse; deshalb sprach Ich immer wieder in Bildern. Doch jetzt ist die Zeit gekommen, da Ich, Christus, allen das Gesetz des Lebens offenbare, auf daß sie Mich finden; denn Ich Bin unterwegs, um Mein Reich auf der Erde aufzurichten.
Wer Ohren hat, der höre!
Ein neues Menschentum entsteht. Ich,
Christus, bringe den Meinen, die Mir wahrlich nachfolgen, die innere Reform, die
geistige Erneuerung, für das Innere Leben. Die Sinneswelt vergeht — die geistige Welt steigt empor und mit ihr all
jene, die auf Mich, Christus, ausgerichtet sind. Sie sind die Edlen, die Feinen,
die das Innere Leben bringen, das neue Menschentum in Mir, dem
Christus.
Viele Weltbezogene werden auf den Acker des
Todes schauen und am Ende mit leeren Händen in das Reich des Todes eingehen, in
welchem sie als geistig Tote leben. Es sind jene, die ihr irdisches Dasein nicht
gemeistert haben, die in der Erdenschule das Wachstum des Inneren versäumt
haben.
Der neue Mensch pflegt die Gemeinschaft, denn er
hat den Gemeinschaftssinn entwickelt, das Gemeinwohl: Einer für alle, und alle
für Einen.
Der neue Mensch in Mir, dem Christus, kennt
keine Gewalttätigkeit, kennt keinen Besitzanspruch und kein
Machtdenken.
Er ist der Lichtbringer, der das Licht
ausstrahlt und alle mit dem Licht der Wahrheit entzündet, die wahrlich nach der
Wahrheit streben.
Das neue Menschentum und die neue Erde
sind um einige Schwingungsgrade höher. Diese kann der Weltbefangene, der
Habgierige, der nach Macht und Ansehen Strebende nicht mehr erreichen. Er fällt
in seine eigenen Fluten, in sein Selbstgeschaffenes.
Das
neue Menschentum sind die Menschen mit geistigem Adel, mit inneren Werten, denn
Ich, Christus, Bin in ihnen auferstanden.
Der neue Mensch
im Zeitalter des Geistes wird das Erdreich besitzen.
Das ewige Sein strömt durch alle Reiche und auf die Erde. Wer zur Wahrheit erwacht ist, der ist zum Sein erwacht, zur schöpferischen Kraft und zum schöpferischen Leben, das die Erde durchflutet, das die Menschen durchdringt, die ihre Seelen adeln. Diese Menschen bringen die schöpferischen Gedanken für die neue Erde.
Erfasset, ihr Menschen dieser Zeit: Sobald der Mensch umkehrt und dem materialistischen Treiben entsagt, geht er einwärts in das Reich der Stille. Kaum hat er den einen Schritt getan, erkennt er, daß Gott, der Ewige, ihm diesen Weg schon längst vorbereitet hat.
Der Mensch, welcher der Wahrhaftigkeit zustrebt, überwindet sein niederes Ich nicht um seiner selbst willen, sondern, um wieder göttlich zu werden.
Was Ich euch offenbare, ist der Weg zum göttlichen Gesetz und auch das göttliche Gesetz selbst.
Kommet alle zu Mir her, denn Ich Bin das Leben, das
euch reich macht.
Ich Bin der innere Reichtum, Christus,
der sich euch schenkt. Öffnet eure Herzen — und ihr werdet
Herzensdenker, die einwärts blicken und so das Reich des Inneren auf die Erde
kommen lassen.Ich Bin das Reich des Inneren. Deshalb kommet in euer Inneres, und
wisset: Jeder von euch ist der Tempel des Heiligen Geistes. Reinigt den Tempel;
dann heiligt ihr eure Empfindungen, Gedanken, Worte und Werke, und ihr werdet
der neue Mensch sein, der nicht statisch, sondern dynamisch denkt, der die drei
Dimensionen durchdringt, weil er das Kind des Alls ist — der
Sohn und die Tochter Gottes, welche die Sohn- und Tochterschaft leben, weil sie
in Gott, ihrem Vater, leben.
I
ch Bin alles in allem.Schaue den Strauch an
— und du wirst Mich finden. Denn Ich Bin das Leben in allem,
und du bist das Leben in allem,
und
alles ist in Mir, und alles ist in dir.
Wir sind geeint in
Ihm, dem großen All-Einen,
der i s t ewiglich —
der Strom des Seins und das
personifizierte Sein.
Er ist der Strom des Alls und der
Tropfen selbst.
Die Kräfte des Alls sind nur dem verborgen, der sein wahres Selbst nicht kennt. Wer die Kräfte des Alls erfahren möchte, der muß sie enthüllen durch Verwirklichung.
Was du siehst, in dem Bin
Ich.
Was du hörst, in dem Bin Ich.
Ich Bin alles-in-allem, das Ganze.
Bist du zum Ganzen erwacht, dann bist du das
Sein.
Du schaust das Sein.
Du hörst
das Sein und sprichst die Sprache des Seins.
Du schaust,
hörst und sprichst Mich; denn Ich Bin das Ganze in dir.
Ich Bin das Ganze in deinem Nächsten,
in dir,
in der Blume, im Grashalm und im
Stein.
Ich Bin dein — du bist
Mein.
Ich Bin das All — und du bist
das All in Mir,
dem All.
Du fragst nicht — du weißt.
Du siehst nicht
— du schaust.
Du horchst nicht — du hörst und weißt.
Sieh niemals nach außen. Das Licht ist in
dir.
In dir ist die Wahrheit, die um alle Dinge weiß, die
alle und alles kennt. Du brauchst dich nicht nach deinem Nächsten umzusehen, du
brauchst die Dinge nicht von außen zu betrachten — was ist,
das ist in dir.
Alles, was du siehst, ist nur die
Spiegelung der Wahrheit, Reflexion also, die nicht die absolute Wahrheit
ist.
Was innen in dir ist, das Licht, die Wahrheit, was du
im reinen Sein als Wesen in Gott bist, das hat im Himmel in reinster Substanz
Gestalt und Form angenommen.
Was im Innersten deiner
einverleibten Seele, im Seelengrund, ist, ist das unbelastbare Licht, die ewige
Wahrheit. Es ist und bleibt das Sein ewiglich.
Nur ein
vorgegebenes Quantum göttlicher Energie wurde durch den Abfall eines Wesens von
Gott in Fallenergie verwandelt, woraus Fallreiche, Fallwesen und Menschen
entstanden. Dieses Quantum göttlicher Energie wurde den weiteren Fallwesen vom
Ewigen zum Erhalt ihres Lebens gegeben. Es ist heruntertransformierte göttliche
Energie. Deshalb sind die Materie und alle heruntertransformierten Energien nur
Spiegelungen des reinen Seins.
In der ganzen Unendlichkeit gibt es nur ein Prinzip: Senden und Empfangen. Was du sendest, das bist du; das strahlst du aus. Was du ausstrahlst, das kommt auch wieder auf dich zurück.
Wer im Innersten, in Gott, lebt, der ist göttlich.
Er strahlt das ewige Gesetz, das Reine, Schöne, Feine, die absolute Liebe, aus
— das Sein, das er
ist.
Das ewige Gesetz, das Reine, Schöne, Edle, Feine, die
absolute Liebe, strahlt das, was von dem Gotterfüllten ausgeht, dann auch wieder
in ihn ein und durch ihn hindurch.
Im Sein, das ewig ist,
lebt das reine Wesen und hat im ewigen Sein sein Dasein, weil es selbst das
ewige Sein ist, das ewige Gesetz, Gott: die Reinheit, Schönheit, Freiheit, das
Edle und Feine, die selbstlose Liebe. Das reine Wesen ist das Sein im Allstrom,
in Gott, im Sein.
Die belasteten Seelen in den Stätten der
Reinigung und die einverleibten belasteten Seelen, die Menschen, leben nicht als
das Sein und bewegen sich auch nicht im Strom des Seins.
Wer nicht in Gott lebt, der lebt in seiner
selbstgeschaffenen Welt, die aus seinen menschlichen Empfindungen, Gedanken,
Worten und Handlungen besteht, die er sein »Sein« und sein »Selbst« nennt. Das
ist die kleine Welt des menschlichen Ichs.
In dieser
kleinen Welt lebt er, bewegt er sich und glaubt, einzig dort sein Dasein zu
haben.
Er sieht dann nur mit den Augen seiner kleinen
Welt, die mit einem Kokon zu vergleichen ist. Damit sieht er dann auch nur auf
die kleine Kokonwelt seines Nächsten.
Er sieht nur die
Oberfläche des Lebens, die Spiegelung, weil er nur im Äußeren lebt und sich nur
in seiner kleinen Welt, in seinem Kokon, bewegt, den er selbst gesponnen hat mit
seinen belasteten Empfindungen, Gedanken, Worten und Handlungen. Das ist sein
Bewußtseinsstand.
Die Fäden der kleinen Kokonwelt sind
gleichsam die Wände, auf die er blickt und die er als »die Wahrheit« bezeichnet.
Da er nur auf die Wände seiner kleinen, eigenen Welt blickt, sieht er auch nur
auf die Wände der kleinen Welt seines Nächsten. Er sieht also nur in die Spiegel
der Wahrheit und schaut nicht die Wahrheit selbst.
Er
spricht von der Wahrheit und meint damit die Spiegelung der Wahrheit, das, was
er selbst eingegeben hat, womit er sich selbst umsponnen hat, woran er glaubt,
weil er nur das sieht. Er glaubt also nur das, was er sieht, und das nennt er
die Wahrheit.
Es gibt im ganzen All nur ein Prinzip:
Senden und Empfangen. Jeder sendet sich selbst — das, was er ist, sein Empfinden, Denken, Sprechen und
Handeln.
Das reine Wesen lebt und wirkt in und aus dem
reinen ewigen Gesetz, dem Allgesetz.
Der Unreine lebt in
seiner kleinen, selbstgeschaffenen Welt, die aus seinem Unreinen besteht, also
aus dem Unrat seiner Empfindungen, Gedanken, Worte und Handlungen. In dieser
seiner Kokonwelt lebt und bewegt er sich und empfindet, denkt, spricht und
handelt so, wie er ist, woraus seine Kokonwelt besteht.
Der belastete Mensch ist mit einer Raupe zu
vergleichen.
So lange spinnt sich der belastete Mensch
— die Raupe — in seine kleine Welt ein,
bis er erkennt, daß er sich entpuppen, das heißt entfalten, muß, um ein Falter,
ein Wesen des Lichts, zu werden, das in Gottes ewigem Allgesetz lebt, sich
bewegt und im Ewigen sein ewiges Dasein hat, in dem Allprinzip, das ist und das
sich selbst als das Selbst spricht: das Reine, Feine, Edle, Schöne, die
selbstlose Liebe, das Allgesetz, die Absolutheit, das ewige Sein, die ewige
Wahrheit.
Deshalb muß sich jede Raupe entfalten, also das
aufwickeln, womit sie sich umsponnen hat, um sich darin zu erkennen, um das
Erkannte zu bereuen, um Vergebung zu bitten und zu vergeben und das Erkannte
nicht mehr zu tun.
Dann lösen sich die Fäden seines Kokons
auf; die Mauern fallen, auf die der Mensch bisher blickte und die er die
Wahrheit nannte — seine kleine Ichwelt, die nur die
Spiegelung der Wahrheit war. Die lichte Seele und der nach innen, zum
Allerheiligsten, gekehrte Mensch schauen dann das ewige Sein, die ewige
Wahrheit, in sich selbst.
Das ewige Selbst ist die Wahrheit. Wer zur
Wahrheit geworden ist, ist selbst die Wahrheit, das Selbst, das Sein, das Ich
Bin, das ewige Gesetz der Liebe.
Mit den Augen der
Wahrheit schaut der Mensch in sich auch das, was außen ist. Er durchdringt die
Spiegelung der Wahrheit und schaut in allen Menschen, Geschehnissen, Gesprächen
und Ereignissen die Wahrheit.
Er sieht mit den Augen der
Wahrheit auch das Unwahre. Er kann nicht getäuscht werden, weil er die Wahrheit
ist und mit den Augen der Wahrheit schaut und alles in der Wahrheit spricht,
bespricht und vollzieht.
Er ist also die Wahrheit, die das
ewige Gesetz des Alls ist, in dem er lebt, in dem er sich bewegt, aus dem er
schöpft und mit dem er wirkt.
Er ist die Wahrheit, das
Gesetz, in jeder Empfindung, in jedem Gedanken, in jedem Wort und in jeder
Handlung.
Da die Wahrheit, das Sein, das ewige Gesetz, in
dir ist und das Wahre, das Ewige, zuerst in dir Form und Gestalt annimmt und
dann erst im Äußeren, in deiner Umgebung und in der Welt, mußt du in dir leben,
im Allheiligen, der in dir wohnt.
Deshalb erkenne: Du bist der Tempel des Einen, Heiligen, der in dir wohnt.
Merke dir folgenden Satz der Wahrheit und
lebe danach:
Wohne in dir, denn du bist der Tempel des
Einen, Heiligen, der in dir wohnt.
»Wohne in dir«
heißt:
Laß keinen menschlichen, eigensüchtigen Gedanken
zu.
All dein Empfinden, Denken, Reden und Tun erhebe zu
Gott.
Sprich nur, wenn du gefragt wirst, und dann
ausschließlich nach dem ewigen Gesetz der Tempelordnung — nicht zu viel und nicht zu wenig; das Maß liegt in
dir. Oder sprich, wenn es für deinen Nächsten von Bedeutung ist, wenn du ihm
Gaben des Lebens mitgeben kannst.
Frage nicht aus
Neugierde. Wenn möglich, frage überhaupt nicht; denn was du hören und wissen
sollst, wird dir Der zuführen, der in dir wohnt.
Und wenn dein Nächster neben dir in Meditation oder in Gedanken versunken ist, sprich ihn nicht an, um ihm deine menschliche Weisheit nahezubringen, denn du weißt nicht, wo er sich gerade befindet, mit wem oder mit was er in Kommunikation steht.
Störe deinen Nächsten nicht — dann wirst auch du niemals gestört werden, weil du
dann die Wachsamkeit selbst bist.
Und wenn dein Nächster
speist oder arbeitet, störe ihn nicht, außer du hast ihm Wichtiges und
Wesentliches mitzuteilen, denn du weißt nicht, mit wem oder mit was er in
Kommunikation steht.
Vergeude keine Energie; denn damit schwächst du
deine Seele und deinen Leib. Zugleich verläßt du die heilige Stätte in deinem
Innersten, die Gottheit in dir, und begibst dich außerhalb von
dir.
Du beginnst dann, dich an den Tempel deines Nächsten
anzulehnen, und beginnst zu fordern, weil deine seelische und physische Energie
abnimmt.
Wer nicht in seinem Tempel wohnt, der vergißt
allmählich, daß er selbst der Tempel des Heiligen Geistes ist, weil er nicht
mehr die Tempelordnung hält, die besagt:
Bleibe in dir. Im Allerheiligsten erfährst und empfängst du alles für dich und für deinen Nächsten. In dir vernimmst du alles, was du sagen oder nicht sagen sollst. Im Allerheiligsten, in dir, empfängst du auch die Kräfte für deine tägliche Arbeit.
Wer seinen eigenen Tempel nicht rein hält, der baut äußere Tempel oder erhält diese durch seine Energie in Form der Bejahung von Riten, Dogmen und Kulten und mit seinen Talenten und Talern. Er wird dann zum Gefangenen einer Ordnung, welche nicht die heilige Ordnung, Gott, ist.
Wer in Gott, in seinem Tempel, zu Hause ist,
der lebt im Innersten, im Allerheiligsten, und wird niemals in den Tempel seines
Nächsten eindringen und ihn schänden.
Dringe also niemals
mit deinen hartnäckigen Wünschen, mit deinem Wollen, mit deinen Vorstellungen
und Meinungen in den Tempel deines Nächsten ein.
Wirke
niemals bestimmend und fordernd auf deinen Nächsten ein, und zwinge ihn auch
nicht, das oder jenes zu tun. Erfüllt er dein Drängen einzig, um dir einen
Gefallen zu erweisen oder vor dir Ruhe zu haben, so bist du zum Räuber und
Plünderer geworden, denn du hast ihm einen Teil seiner Lebenskraft
geraubt.
Achte den Tempel deines Nächsten, denn auch er
soll die Tempelordnung erlernen und über seine Schwächen und Fehler — die er nur dann sieht, wenn du ihm die Sicht nicht verwehrst
— sich erkennen und das bereinigen, was ihm bewußt ist,
damit auch er in das Allerheiligste einzukehren vermag, in seinen Tempel, der
sich mehr und mehr reinigt.
Beachtest du die Gesetzmäßigkeiten der Tempelordnung, dann achtest du dich selbst und deinen Nächsten.
Wer sich selbst nicht achtet, der achtet
auch seinen Nächsten nicht, weil er selbst die Tempelordnung, das Tempelgesetz,
nicht hält.
Die Tempelordnung ist das Tempelgesetz; es ist
das ewige Heilige Gesetz; es ist das Leben in Gott und mit
Gott.
Wer das Tempelgesetz hält, der erhebt seine Gefühle,
sein Empfinden, sein Denken, sein Reden und Tun zu Gott, und somit ist er
erfüllt von Gott, und was er empfindet, denkt, spricht und vollbringt, das
beinhaltet göttliche Kraft.
Wer das Gesetz, Gott, hält,
der ist eins mit seinem Nächsten und mit allem Sein, weil der, welcher das ewige
Gesetz hält, das Sein ist.
Merke
dir:
Du bist der Tempel des Einen, Heiligen, der in dir
wohnt.
Halte also deinen Tempel rein, indem du die Tempelordnung hältst.
Mache dir täglich aufs neue bewußt, daß in dir der Allweise, der Ewige, wohnt, der um alle Dinge weiß, der mit dir ist, der zu dir spricht, der jede Antwort und Lösung kennt.
Am Morgen beim Erwachen, vor jedem Gespräch,
bevor du eine Arbeit beginnst, wenn du deinen Nächsten begegnest und mit ihnen
sprichst, denke daran:
Der Allweise, der Ewige, der um
alle Dinge weiß, wohnt in dir.
Er spricht zu dir. Er
spricht durch dich. Er führt dich durch die Gespräche. Er wirkt durch dich in
jeder Situation. Er ist die Kraft bei der Arbeit.
Denke daran:
Laß nicht zu,
daß sich Unnützes und Unlauteres in deinem Oberbewußtsein und in deinem
Unterbewußtsein tummelt.
Wer bewußt lebt, der ist wachsam
und kennt die Vagabunden, die sich anschleichen, um ihn zu
verführen.
Nimm die Geißel der inneren Kraft, und treibe
alles Unlautere, das sich anschleicht, von dir, damit es nicht in den
geheiligten Tempel Einlaß findet.
Durch die Bemeisterung
deiner Gedanken und Sinne ist dein innerer Tempel rein
geworden.
Was sich anschleicht, jegliche Verführung,
treibe sie von dir!
Bevor du jedoch
die Verführung von dir treibst, begrüße das Gute in ihr und laß es zu, daß es
sich in dir bewegt.
Die Bewegung des Guten in dir bewirkt
im Bösen, im Verführer, der hinter den Verführungen steht,
Pein.
Die Pein ist das Gewissen, das beim Bösen anklopft
und sich als Hilfe und Kraft zur Umwandlung bemerkbar macht und sich hierfür
gleichzeitig anbietet. Dadurch hat das Böse die Möglichkeit zur Selbsterkenntnis
und zur Bereinigung. Das Böse, das von außen kommt, ist die Verführung, hinter
der Verführer stehen, welche die negativen Kräfte auf dich lenken, um dich zu
prüfen, ob du ihnen nicht doch unterliegst.
Das gleiche geschieht durch dich, den Befreier, nur im umgekehrten Verlauf: Das Gute in dir klopft beim Bösen an, um es zur Einsicht, zur Selbsterkenntnis und zur Umkehr zu bewegen.
Fliegt also das Böse an, dann tritt vor die
Pforte deines inneren Tempels und bringe dem Bösen die Gaben des
Guten.
An der Reaktion der Fluggedanken, die du
wahrgenommen hast, bemerkst du die Reaktion des Verführers. Spürst du, daß deine
selbstlosen Gaben Anklang fanden, also angenommen wurden, dann gib noch weitere
hinzu. Dann weise den Verführer auf das Christus-Gottesbewußtsein hin und tritt
wieder in das innere Heiligtum, in deinen Tempel, ein.
Dort, in deinem Innersten, laß keine menschlichen Gedanken und Reaktionen zu.
Bewahre das Gute des Verführers in deinem Innersten, und bewege es von Zeit zu
Zeit; dann sendest du zu ihm das Allgesetz. Du sendest ihm also Gaben der
selbstlosen Liebe. Du jedoch gehe nicht auf Empfang; überlasse das dem Christus
Gottes und Seinem Kind, dem Verführer.
Wie sich dein Nächster verhält und was er
sendet, das betrifft einzig den ewigen Vater und Sein
Kind.
Du halte die Tempelordnung: Schweige!
Schweigen heißt, in der Stille zu
sein.
Wer im Allerheiligsten, in Gott, lebt, durch den
lebt und spricht Gott.
Im Tempel Gottes können keine
menschlichen Gedanken existieren.
Verweile ohne Gedanken,
also schweigend, in dir.
Und wenn du denkst, dann denke
göttlich.
Und wenn du sprichst, dann sprich das Gesetz
Gott — sprich göttlich.
Rede nur
göttlich, und nur dann, wenn dein Nächster Gaben
aus dem
Gesetz des Lebens wünscht.
Merke
dir:
Deine reinen Empfindungen und deine reinen Gedanken
sind göttlich.
Deine selbstlosen, edlen, also ethischen
Sinne sind fein. Sie sind die Antennen
in das All, die in
die Himmel ragen, weil du im Sein, im Himmel,
lebst und
somit auch vom Himmel empfängst.
Sieh niemals a u f deinen Nächsten, sonst siehst du
nur auf dich.
Erst wenn du gelernt hast, von deinem
Innersten, vom Allerheiligsten, aus durch dich hindurchzuschauen, dann
durchdringst du auch deinen Nächsten.
Solange du deinen
Nächsten nicht zu durchdringen vermagst, hast du ihn auch nicht in deinem
Innersten aufgenommen.
Erst wenn du das Göttliche deines
Nächsten, das auch in dir ist, entfaltet hast, dann kennst du deinen Bruder und
deine Schwester in dir.
Solange du deinen Nächsten nicht
zu durchdringen vermagst, ist er dir fremd, weil auch du noch ein Fremdling
bist, fern vom ewigen Sein.
Wenn ihr beide einander
durchdringt, dann sprecht ihr beide die Sprache des Seins, und ihr seid bewußt
geeint und auch geeint in Gott.
Sage niemals: »Dieser Mensch ist mir
fremd.«
Wenn dir auch die Hülle der Seele unbekannt, also
fremd ist, so bleibe in dem Bewußtsein: Der Inhalt der Hülle, das Reine im
Innersten der Seele, ist ein Teil von dir.
Kennst du deinen Bruder und deine Schwester nicht, dann kennst du dich auch selbst nicht, weil du den reinen Teil deines Nächsten in dir nicht entfaltet hast.
Solange du in »bekannt« und »fremd« trennst, bist du Gott fern.
Deshalb sieh dich niemals als Mensch, sondern schaue dich und deinen Nächsten als Abglanz und als Ebenbild Gottes und schaue ihn als deinen Bruder oder deine Schwester in dir. Dann erfährst du in dir, daß das Leben das Sein ist, weil es allgegenwärtig in dir und in allem ist — das Kleinste im Großen und das Große im Kleinsten.
Denke über folgende Gesetzmäßigkeit
nach:
Du hast mit einem Menschen gesprochen, den du nur
dem Namen nach kennst, denn du kennst das nicht, woraus er besteht. Auch dein
Nächster, der nur in der Äußerlichkeit lebt, kennt sich selbst nicht, denn auch
er weiß nicht, woraus er besteht. Er kennt sich also nicht, und du kennst ihn
auch nicht. Kennt ihr euch beide also nicht, dann kennt ihr auch Gott nicht;
daher ist jeder von euch einsam. Gott, der ewig liebende Vater, kennt jeden
einzelnen, weil Er jedes Kind liebt und in Seinem großen Vaterherzen
trägt.
Alles ist in dir. Das Leben ist in dir, und du
erfüllst es aus dir heraus.
Da sich alles zuerst in dir
vollzieht, ist das ewige Sein schattenlos. Deshalb gibt es kein Oben und Unten,
kein Vorne und Hinten, kein Rechts und Links.
Die All-Einheit ist ein mächtiger Kristall,
der in allen Facetten Inneren Lebens funkelt, und jede Strahlung durchdringt
jede Facette.
Der Mensch spricht von »oben« und »unten«,
von »vorne« und »hinten«, von »rechts« und »links«, weil er nur mit den äußeren
Augen sieht und nur die Reflexionen der Wahrheit registriert. Durch das
menschliche Fehlverhalten schuf er die Verdichtung, wodurch die Denkweise der
drei Dimensionen entstand, da er mit seinen physischen Augen nur wieder auf die
Wände seiner selbstgeschaffenen Kokonwelt sieht und diese als real und als seine
Lebensqualität annimmt.
Die Dichte, die Materie, ist
nichts anderes als heruntertransformierte Gottesenergie, die Umpolung des
Lichtes in Schatten.
Wer in dieser Schattenwelt des
Menschen lebt, dessen Seele ist verschattet und ist als Mensch auf der Erde, um
das abzutragen, was die Seele zur Verschattung des Ganzen beigetragen hat — außer das Wesen des Lichts kommt im Auftrag des Allmächtigen, um
die Wege anzuzeigen, wie der Mensch, die verschattete Seele, aus dem Labyrinth
seines dunklen Ichs herausfindet.
Willst du die Tempelordnung halten, dann mache dir
bewußt: Das Leben ist ein Ganzes: es ist als Ganzes oben und unten, vorn und
hinten, rechts und links. Hast du das erkannt und lebst du im Innersten deines
Tempels, dann schöpfst du auch aus deinem Innersten.
Was
für den Außenmenschen oben und unten, vorn und hinten, rechts und links ist, das
ist für den Innenmenschen in ihm selbst das Leben, das
Ganze.
Hältst du die Tempelordnung, dann lebst du im
Tempel, im Allerheiligsten Gottes in dir, und du erfährst dich selbst. Hast du
dich selbst als das Sein erfahren, dann kennst du deinen Nächsten, weil du das
All, das Sein, kennst.
Du brauchst dann nicht zu suchen
— du hast empfangen, weil das Sein ewig gibt. Es gibt in
dir. Es strömt durch dich und offenbart sich in dir und in dieser Welt.
Erkennst du dich als das Sein und lebst du im Sein, dann brauchst du dich nicht umzuschauen, um die Wahrheit, das Sein, zu finden, weil du weißt, daß das, was hinten ist, das gleiche ist wie vorn. Du brauchst nicht nach rechts oder nach links zu schauen, denn du weißt, daß rechts und links das gleiche ist wie hinten und vorn. Du brauchst weder nach oben noch nach unten zu schauen; du weißt, daß oben und unten das gleiche ist wie vorn und hinten, wie rechts und links: das Leben, das Große im Kleinsten und das Kleinste im Großen, in dir, dem Sein.
Merke dir und trage es stets mit
dir:
Gott ist gegenwärtig; Gott ist überall alles.
Im Größten ist das Kleinste, im Kleinsten das Größte,
Gott.
Hast du dich gefunden, dann hast du Gott gefunden,
und du bist im All zu Hause. Dann brauchst du dich nicht nach dem All umzusehen,
nicht nach rechts, nach links, nach oben, nach unten zu sehen — in dir ist das All; in dir ist Gott; in dir ist dein Nächster;
in dir sind alle Kräfte der Naturreiche.
Hast du dich
gefunden, dann schaust du alles in dir, weil du selbst alles in allem bist.
Merke dir abermals, und trage es bewußt in dir:
Hältst du deinen Tempel rein, dann hast du
alles in dir erschlossen, und du hast auch Achtung vor dem Tempel deines
Nächsten und Ehrfurcht vor dem Allheiligen, der in dir und in deinem Nächsten
wohnt und in allen Lebensformen der Natur.
Du bist reich,
denn das All ist in dir. Deshalb findest du alles in dir selbst — das Kleinste im Großen und das Große im Kleinsten.
Diese und weitere Details des ewigen Gesetzes
lehrte Ich, Christus, als Jesus jene Meiner Apostel und Jünger, die es fassen
konnten. Immer wieder jedoch mußte Ich ihnen auch den Weg zum ewigen Sein
erklären, das Fallgesetz, das Gesetz von Saat und Ernte.
Das Fallgesetz ist heruntertransformierte Gottesenergie, die der Widersacher
umpolte und gegen Gott anwenden wollte. Dieser Trugschluß trug die Wende in
sich. Denn was der Mensch an Menschlichem sät, das erntet er — und nicht Gott oder sein Nächster.
In Gott gibt es keine Neugierde. Wer sich aus
Neugierde umsieht, der sieht nur sein niederes Selbst, sich, das Ich, und schaut
nicht sein wahres Selbst — daher kennt
er sich auch nicht. Der Neugierige ist auf Suche nach etwas Neuem, um etwas für
sich zu gewinnen oder für sich zu gebrauchen, weil es ihm an inneren Werten
mangelt.
Der Neugierige ist die Begierde, die Gier. Er
sieht und hört nur sich selbst.
Der Neugierige, der
neugierig nach rechts, links, nach vorn, hinten, oben und unten sieht, ist auch
der Verängstigte, der überall Gefahr für sich sieht. Er ruht nicht in Gott und
lebt daher auch nicht in Gott und schafft sich dadurch selbst das, wovor er sich
ängstigt. Er lebt in der Welt der Begrenzung und der
Dichte.
Wer sich vor anderen ängstigt, der hat vor sich
selbst Angst; er hat zu sich selbst kein Zutrauen. Für ihn ist die Dichte das
Reale und zugleich bedrohend. In seiner Ängstlichkeit ist er ständig darauf
bedacht, um sich zu blicken, damit ihm nichts geschieht. Neugierig blickt er
nach vorn, nach hinten, nach rechts und nach links, nach oben und nach unten und
wiegt sich so in Sicherheit, weil er der Ansicht ist, so den Umblick zu
haben.
Der Umblick, das Sehen nach oben und nach unten, nach rechts und nach links, nach hinten und nach vorn sollte in der Dichte, auf der Materie, einzig zur Orientierung sein; denn eure physischen Augen sind für die Materie, für die Dichte, geschaffen. Wer es so hält, der bleibt im Tempel des Inneren und beachtet die Tempelordnung.
Der wahre Weise ist der Kluge, der im
Allerheiligsten bleibt und dort die Stille wahrt. Im Tempel der Stille empfängt
der wahre Weise, der Kluge, Gottes unmittelbare Weisungen und Gottes
Heil.
Bist du im Gesetz Inneren Lebens geübt, dann
empfindest und denkst du göttlich und sprichst Sein Wort, das du bist — göttlich.
Wer als Tropfen im Ozean Gott lebt, der ist zum Gesetz Gottes geworden. Der Tropfen ist die Essenz des ganzen Ozeans. Alle Tropfen bilden wiederum den Ozean, Gott. Ein Tropfen ist dem anderen Tropfen gleich, weil alles in einem enthalten ist. Deshalb durchdringen alle Tropfen einander und bilden den Ozean, das Allgesetz, Gott.
Das Allgesetz, Gott, ist das Allerheiligste in dir. Dort ist absolute Stille.
Ruhe in dir — du bist.
Du bist das Sein, das sich an nichts reibt,
über nichts erregt und an nichts Anstoß nimmt. Du bist das Sein — du durchschaust alles und alle; deshalb
durchdringst du auch alles und alle.
Wer sich im Vorhof
des Tempels bewegt oder auf den Straßen zum Tempel, wer also noch nicht in den
Tempel eingekehrt ist, der lebt noch in der Unordnung seiner Empfindungs- und
Gedankenwelt. Infolgedessen sieht er auch nur sich selbst, sein niederes Selbst,
und spricht auch nur von sich selbst, seinem niederen Selbst, weil sein
Bewußtsein die Unordnung noch nicht zu erfassen und zu durchdringen
vermag.
Ein solcher Mensch spricht also nur sich selbst
und sieht auch nur sich selbst und hört auch nur sich selbst — und kann auch deshalb seinen Nächsten weder schauen noch
verstehen und hören, weil er nur sich selbst sieht und nur sich selbst spricht
und nur sich selbst hört.
Solche Menschen haben kein
Empfinden für ihre Nächsten. Was ihre Nächsten sprechen, das verstehen sie
nicht, weil sie sich selbst nicht verstehen, da sie durch die Unordnung ihrer
Empfindungen, Gedanken, Worte und Handlungen und durch ihre groben und gierenden
Sinne nicht hindurchzublicken vermögen. Sie sind verwirrt, weil ihre
Empfindungs- und Gedankenwelt wirr ist.
Das Wahre und das
Alldurchdringende vollzieht sich einzig im Innersten deines Tempels, im
Allerheiligsten — mit dem Allheiligen und durch den
Allheiligen, Gott.
Einzig in dir schaust und erkennst du, wieviel der Gaben aus dem Schatz des Innersten du deinem Nächsten geben kannst — was er aufzunehmen vermag, um geistig zu wachsen und zu reifen. In dir also schaust und hörst du das Quantum, das du deinem Nächsten reichen darfst, was ihm dann auch zum Wohle gereicht.
Wisse: Wenn du das Sein geworden bist, dann
ist alles und sind alle in dir. In dir und durch dich schaust, hörst, riechst,
schmeckst und tastest du, denn alles, was das Äußere in sich birgt, das ist das
Leben in dir.
Deshalb wohne in dir; dann schaust du in
allem auch dich, das Selbst, weil du das Selbst, das Sein, bist und alles
wiederum das Selbst, das Sein, ist. Dann schaust du den Teil deines wahren
Selbst im Mineral, in der Pflanzenwelt, in der Tierwelt und in den Gestirnen und
nimmst alles Reine in dir, dem Reinen, wahr, als Licht, als Kraft, als einen
Teil von dir. Was du im Äußeren schaust, das hat im Inneren, wie auch du, Licht
und Kraft in sich, ist also als Essenz in dir und somit ein Teil von dir.
Wer in diesem edlen, feinen und reinen
Bewußtsein lebt, der wird keine äußere Lebensform mutwillig zerstören, weil er
dann diesen Lebensteil in sich selbst stört und somit zum Gestörten wird, der
alles zerstört, von dem er glaubt, daß es ihm nicht diene. Durch diese
Veräußerlichung entstanden Krieg, Mord und Entzweiung.
Erkenne, das besagt: Das, was du mutwillig tötest, Menschen, Tiere und Pflanzen,
das verschattest du in dir; du störst dein eigenes Leben und bleibst der
Gestörte, der Ichmensch, der zerstörend auf seine Umwelt
einwirkt.
Du schaust das Sein in allem einzig in dir.
Deshalb brauchst du nicht den Umblick — du hast die Umsicht
in dir selbst.
Was im Himmel ist, das ist auch auf der Erde
— nur abgewandt von Gott. Das Gesetz,
Gott, ist selbstlose, unpersönliche Liebe; es schenkt und schenkt sich und gibt
jedem gleich.
Das Gesetz von Saat und Ernte entstand durch
die Eigenliebe, durch die personenbezogene Liebe. Sie besagt: Der eine ist mir
näher als der andere. Wer mir näher ist, bekommt mehr — der
andere bekommt weniger. Das ist die personenbezogene Liebe, die Eigenliebe, die
eigensüchtige Liebe.
Was im Himmel ist, das ist in
abgewandelter Form auf der Erde. Deshalb sind die Erde, das materielle Universum
und die Reinigungsebenen nur die Spiegel des ewigen Seins. Das Gesetz von Saat
und Ernte ist als Spiegelbild zu betrachten.
Der Himmel
ist das Sein, das Reine, das alldurchstrahlende Gesetz, Gott. Das Gesetz von
Saat und Ernte ist des Menschen »Sein«, das aus dem Mein und Mir besteht, das
aus dem niederen Ich hervorging und hervorgeht.
Das Reine ist das Sein, das Selbst, das Ich Bin, das unpersönliche Leben, das Gesetz, Gott. Die reinen Wesen sind das Reine, das Selbst, das Sein, das Unpersönliche, das Ich Bin, das Gesetz Gott. Ihr Empfinden, ihr Wort und ihre Handlung ist das Gesetz, Gott, das Selbst, das Sein, das Unpersönliche, das Reine. Sie, das Gesetz — denn ihr Ätherleib ist Gesetz —, empfinden und sprechen sich selbst, das Reine, das Sein, das Selbst, das Unpersönliche, das Gesetz, Gott.
Das Gesetz von Saat und Ernte kann global
das Gesetz der Belastungen genannt werden. Es besteht aus den vielen Komponenten
menschlichen Ichs, die zum Ichheitsgesetz der einzelnen Menschen wurden. Das
Ichheitsgesetz jedes einzelnen besteht aus seinen gegensätzlichen Empfindungen,
Gedanken, Worten und Handlungen. Das Ichheitsgesetz kann auch das Personengesetz
genannt werden, weil es sich auf die Person bezieht, die ihr Ich aussendet und
das gleiche Sendepotential wieder empfängt.
Wer sein
Personengesetz geschaffen hat, der lebt darin und ruft es über seine Seele dort
ab, wo es gespeichert ist, in den Gestirnen. Dein Nächster kann sich dein
Ichheitsgesetz nicht aneignen, außer er schafft Gleiches oder Ähnliches durch
gleiche oder ähnliche negative Empfindungen, Gedanken, Worte und Handlungen.
Die reinen Wesen bewegen sich im ewigen Gesetz; sie
sprechen das Gesetz und sind selbst das ewige Gesetz.
Jeder belastete Mensch bewegt sich in seinem Ichheitsgesetz, in seiner kleinen
Welt, die er mit seinem Ich, dem Mein und Mir, geschaffen hat. Er spricht seine
kleine Welt, das, womit er sein Ichheitsgesetz aufgebaut hat; diesem
entsprechend empfindet er sich selbst, denkt er sich selbst, spricht er sich
selbst und handelt so, wie er empfindet, denkt und spricht. Er empfindet, denkt,
spricht und handelt also entsprechend seinem niederen Selbst, seinem niederen
Sein.
Das menschliche Selbst, das niedere Ich also, hat
kein Auge, kein Ohr und keine Sinne für den Nächsten, nur für sich
selbst.
Das menschliche Selbst findet keinen Einlaß in das
göttliche Selbst, in das Allerheiligste, und kann daher auch nicht seinen
Nächsten erspüren, erkennen, durchschauen und erfahren, weil im veräußerlichten
Menschen die Selbstlosigkeit noch nicht entfaltet ist.
Das
menschliche Selbst, das niedere Ich, hat mit dem göttlichen Selbst, mit dem
alldurchstrahlenden Ich Bin, nichts gemeinsam.
Der Reine
spricht das Reine, das ewige Gesetz, Gott. Der Unreine spricht sein Unreines,
sein Ichheitsgesetz, das niedere Selbst.
Jeder spricht
sich also selbst: der Reine das absolute Selbst, das Ich Bin — der Unreine sein niederes Selbst, sein niederes Ich, das nur auf
die Person bezogen ist.
Sei still.
In der inneren
Stille wird dir bewußt, daß du ein Wesen aus Gott bist, das in Gott ist, denn
der allewige Vater und du, Sein Kind, sind eins. Du, das reine Wesen, lebst im
Allerheiligsten, in dir, im Selbst, denn du bist der Tempel Gottes, und der
Allheilige wohnt in dir.
Sei still.
In dir ist
die Stille, und du bist in der Stille.
Bist du still geworden, dann hast du keine
menschlichen Empfindungen, Gedanken, Worte, Regungen und Neigungen mehr; du bist
durchdrungen von der Allstille, Gott.
In dir entfalten
sich geheiligte Empfindungen und Gedanken; du sprichst beseelende Worte und
handelst unpersönlich für das große Ganze.
Das wahre
Selbst, das allumfassende, mächtige Ich Bin, teilt sich dir mit, und du bist der
Glanz der Schönheit, du bist das Reine, das Edle und
Feine, das Erhabene — weil du in dir, im ewigen Selbst, im
Sein, wohnst und weil du bist, was der Himmel ist: Schönheit, Reinheit, der
Adel, das Feine, das Erhabene, die Güte, die selbstlose Liebe.
Die Sonne der Liebe hat die Sprache des
Lichtes. Die Sonne der Liebe leuchtet in dir und durch
dich.
Dein Wesen ist der Glanz der Sonne, der selbstlosen
Liebe.
Sei still, ganz still. Nichts und niemand
regt sich in dir.
Die heilige Tempelordnung, die du bist,
ist die strahlende, selbstlose Liebe, die Sonne der Gerechtigkeit, die Wonne
deines Lebens, das Ich Bin.
Was du auch zu tun und zu erfüllen gedenkst
— das wahre Selbst in dir, das Sein,
empfindet, denkt, spricht und handelt durch dich.
Dein
erhabenes, selbstloses Empfinden und Denken ist das Sein, das Göttliche, das du
bist.
Das wahre Sein ist einzig auf die Sache und die
Angelegenheit bezogen und tritt mit dem Reinen in der Sache und in der
Angelegenheit in Kommunikation. Das Reine in der Sache und in der Angelegenheit
sagt dir in deinem Inneren, wie du die Sache und Angelegenheit in die Wege
leiten sollst, wie du planen sollst, wie du jede Situation klären kannst, wie du
Unordnung in Ordnung verwandeln kannst und wie du Unbereinigtes bereinigen
kannst.
In jeder Frage ist das Sein, die Antwort für
dich.
In jeder Antwort ist das Sein —
und eventuell wieder die Frage für dich.
In jedem Gespräch wirkt das Sein
— du erfährst es in
dir.
In jedem Wort ist das Sein — es
spricht zu dir.
In allem, was du siehst und was dir
begegnet, ist das Sein — es zeigt sich dir und spricht zu
dir.
Bist du in deinem Innersten, dann ist dein Tempel
rein, und du stehst mit dem Reinen
in Kommunikation.
Du hörst, was andere nicht
hören;
du schaust, was andere nicht
sehen;
du weißt, was andere nicht
wissen;
du erkennst, was andere nicht
erkennen;
du spürst, was andere nicht
erspüren;
du riechst und schmeckst, was andere nicht
riechen und schmecken;
du nimmst wahr, was andere nicht
wahrnehmen —
weil du die Wahrheit
bist, die Stille des Tempels, die selbstlose Liebe, das Gesetz, Gott.
Erkenne:
Jede Sache,
jede Angelegenheit, jede Schwierigkeit, jedes Problem, jede Situation, jedes
Gespräch, ja, jedes Wort spricht sich selbst.
Das Sein in der Sache, in der Angelegenheit,
im Problem, in der Schwierigkeit, in jeder Situation, in jeder Handlung und in
jedem Gedanken spricht wiederum das mächtige Selbst, das
Sein.
Die Hülle, das Menschliche, spricht sich selbst. Die
Kraft in der Hülle, das Sein, spricht ebenfalls sich selbst; es ist das Ich
Bin.
Wer zum Sein, zum selbstlosen Selbst, geworden ist,
der steht mit dem Reinen in Kommunikation. Er schaut mit den Augen der Wahrheit;
er klärt, ordnet, bereinigt, plant und spricht aus dem ewigen Sein, dem
selbstlosen Selbst.
Das niedere Ich kennt das Ich Bin
nicht; doch das Ich Bin kennt das niedere Ich, weil das Ich Bin, das Sein, alles
durchdringt.
Der Reine, der die Tempelordnung hält, wird
sich bemühen, jede Situation aus dem Gesetz zu klären, jedes Gespräch
gesetzmäßig zu führen, jede Sache, jede Angelegenheit, jedes Problem und jede
Schwierigkeit aus dem Gesetz, Gott, zu lösen.
Will das
menschliche Ich die Sache, die Angelegenheit, die Schwierigkeit, das Problem,
die Situation oder das Gespräch mit seinem niederen Ich lösen, dann bleibt es
entweder ungelöst, oder es führt zum Chaos.
Wisse:
Das Sein in allem ist der redende Gott; Er spricht
zu dir aus der Sache, aus der Angelegenheit, aus der Schwierigkeit, aus dem
Problem, aus der Situation, aus der Handlung, aus jedem
Gespräch.
Alles ist Bewußtsein. Das Reine ist Bewußtsein,
und das Unreine ist Bewußtsein. Das Reine spricht im Allerheiligsten — in dir, zu dir und gleichzeitig aus dir.
Das Unreine spricht das Unreine; es spricht die Belastung, es spricht aus der
Unordnung heraus. Es spricht die Unordnung, und so kann es in der Welt nur
wieder Unordnung geben.
Deine Augen sind das Licht der
Seele.
Du siehst nur dich, du hörst nur
dich.
Mit deinen Gefühlen, Empfindungen, Gedanken, Worten
und Taten zeichnest du das Bild deiner Seele.
Das Bild
deiner Seele ist dein Bewußtsein.
Jeder Bewußtseinsstand nimmt das wahr, was seinem Stand entspricht. Das geht in ihn ein, das ist er, das strahlt er aus, und das gibt er auch gleichzeitig wieder.
Kann dein Nächster das gleiche Bild sehen, das du mit deiner Gefühls- und Gedankenwelt, mit deinen Worten und Handlungen gezeichnet hast?
Jeder sieht auch das, was du ihm
beschreibst, wieder anders — ganz nach
seinem bildhaften Bewußtsein.
Jeder Mensch sieht auch
seine Umgebung anders, wiederum ganz nach den Bildern seines Bewußtseins, die er
sich selbst vorgegeben hat.
Auch die Geräusche, die in
deinem bildhaften Leben auftreten, hört jeder wieder
anders.
Machst du deinen Nächsten auf bestimmte Töne oder
Farben oder Formen aufmerksam, dann wird er trotz deiner Beschreibung die Töne
wieder anders wahrnehmen als du, und er wird die Farben und Formen wieder anders
sehen als du.
Es ist möglich, daß dein Nächster sogar mehr
Töne wahrnimmt als du oder mehr Farbnuancen sieht als du oder die Formen für ihn
eine andere Gestalt haben, als du sie siehst.
Wer kann wem
beweisen, daß er den richtigen Ton hört oder die richtige Farbe oder die
richtige Form sieht? Kein Mensch kann dem anderen etwas beweisen, weil jeder
anders sieht, fühlt, empfindet und denkt.
Viele Menschen sagen: »Ich kann es
beweisen«, wenn sie ein Mensch bestohlen hat.
Kann der
Mensch wahrlich beweisen, daß er bestohlen wurde — oder
wurde ihm nur das wieder genommen, was er in einer Vorexistenz seinem Nächsten
entwendet hat?
Beide, der Bestohlene und der entwendet
hat, verstießen gegen das Gesetz Gottes, denn keiner von beiden sollte seinem
Nächsten etwas entwenden und es sein Eigen nennen.
Du
sagst, du kannst beweisen, daß dein Nächster gelogen hat. Hat dein Nächster
tatsächlich gelogen — oder hat er nur das gesagt, was du in
deiner Gefühls- oder Gedankenwelt bewegst und was du letztlich selbst bist?
Erkenne: Alles hat zwei Seiten — außer du bist göttlich; dann bist du die Wahrheit
und lebst allbewußt.
Dann wirst du dich auch nicht
erregen, sondern die Wahrheit sprechen, wirst alles klarstellen und es dann
dabei belassen.
Wer an seinem Nächsten etwas auszusetzen
hat, das ihn längere Zeit bewegt, der kann sicher sein, daß er mit diesem
Aussatz selbst befallen ist.
Mit dem, was du an deinem
Nächsten auszusetzen hast, setzt du dich durch das Prinzip Senden und Empfangen
jenen Kräften aus, die du mit deinen Gefühlen, Empfindungen, Gedanken und Worten
gerufen hast.
Erkenne dich selbst und wandle dich, auf daß
du verwandelt in die Stätten des Heils einzugehen vermagst.
Ich gebe euch eine Übung zur
Selbsterkenntnis:
Jeder betrachtet z.B. den gleichen
Bereich einer Landschaft. Jeder sieht darin andere Aspekte. Was der eine sieht,
das ist sein Bild und nicht das Bild seines Nächsten.
Im
Landschaftsbild bewegt sich ein Tierlein. Jeder registriert das Tier — und doch sieht und empfindet es jeder
anders.
Die Wahrnehmung des einzelnen gehört zu seinem
Bild und nicht zum Bild seines Nächsten.
Das Bild jedes
einzelnen ist das Bild seines Bewußtseinsstandes.
So, wie der einzelne sieht und hört, fühlt,
empfindet und denkt, so ist sein Bewußtseinsstand, mit dem er das Bild
registriert, die Farben und Formen sieht und die Töne
vernimmt.
Wer kann beweisen, daß das Tierlein so aussah,
wie er es wahrnahm? Alles ist relativ, da jeder aus seiner Sicht, aus seiner
derzeitigen Bewußtseinsstrahlung sieht, hört, riecht, schmeckt und
tastet.
Da jeder Mensch einen anderen Bewußtseinsstand
hat, nimmt er die Reflexe, die er Materie nennt, dementsprechend wahr.
Erkennet: Wer die vielen Aspekte, die zur Freiheit führen, beachtet, der bringt sich und auch seinem Nächsten den Frieden. Deshalb wirke niemals auf die Bewußtseinsstrahlung deines Nächsten ein, indem du glaubst, du müßtest entsprechend deinem Bewußtsein bei ihm in seiner Wohnung, in seinem Raum Ordnung machen.
Merke dir folgende
Gesetzmäßigkeit:
Lasse deinem Nächsten sein Reich, das
heißt, verändere du seine Bewußtseinsstrahlung nicht. Die Bewußtseinsstrahlung
von dir und von deinem Nächsten wirkt sich auch in den Räumen aus, die du
bewohnst oder die dein Nächster bewohnt. Lasse deinem Nächsten sein kleines
Reich, denn so will er sich zu Hause fühlen. Beachtest du diese Gesetzmäßigkeit,
dann freut er sich, wenn du ihn besuchst.
Betritt sein Zimmer nur dann, wenn du
erwünscht bist, und lasse in seinem Zimmer alles so stehen, wie es dein Nächster
aufgestellt hat, denn das ist die Perspektive seines
Bewußtseins.
Setzt du dich auf einen Stuhl oder nimmst du
einen Gegenstand, dann stelle den Stuhl wieder so hin, wie er stand, und lege
oder stelle den Gegenstand wieder an seinen Platz — so, wie
er vorher war.
Verändere nichts, auch wenn es dir anders
besser gefallen würde und wenn du glaubst, daß es so, wie du es siehst, schöner
wäre. Damit wirkst du in die Bewußtseinsstrahlung deines Nächsten ein und
bringst mit deiner scheinbaren Ordnung in sein Leben, in seine
Bewußtseinsstrahlung, Unordnung. Denn so, wie der Nächste es sieht, ist es für
ihn gegenwärtig gut. Er will es von dir nicht verändert haben — außer, er bittet dich darum.
Wer diese Gesetzmäßigkeit beachtet, der achtet seinen Nächsten und auch sich
selbst.
Auch in den kleinsten Dingen gilt folgende Gesetzmäßigkeit: Was du nicht willst, daß man dir tu, das füge auch keinem anderen zu.
Seid niemals neugierig. Blickt aus Neugierde nicht
nach hinten, nach rechts und nach links, um zu sehen und zu hören; denn was ihr
seht oder hört, dafür seid ihr verantwortlich.
Das
Gesehene oder Gehörte regt euch zum Denken an — für jeden
Gedanken seid ihr verantwortlich. Das Gesehene und Gehörte regt euch zum Reden
und zum Handeln an — auch dafür seid ihr verantwortlich.
Der Reine wird sich nicht neugierig umsehen, wird keine Gedanken produzieren, wird nicht nach Worten suchen und auch nicht überlegen, wie, was und wann er handeln und wirken soll. Der Reine hat alles in sich und ist in allem, weil er die Wahrheit ist, die wiederum in allem ist.
Schaust du deinen Nächsten, dann schaust du
das All, und du schaust den ewigen Vater in dir, und du schaust deinen Nächsten
in dir — denn ihr seid das Ebenbild des
ewig einzig heiligen Vaters, weil ihr in Ihm göttlich seid, Seine geschaffenen
Kinder, die Er in Sich, durch Sich und im All schaut.
Hast
du deinen Nächsten in dir geschaut, dann hast du deinen ewigen Vater geschaut;
denn der Ewige und Sein reines Kind sind eins.
Da du
deinen Nächsten als einen Teil von dir in dir kennst und schaust, kennst du auch
den ewig Einen, Heiligen, weil du Sein Ebenbild bist, das ewige Gesetz — das du kennst, weil du es bist, da du göttlich bist.
Der Reine ist das Auge des heiligen
Tempels.
Der Schauende durchschaut alle und alles.
Das Innerste ist die Stille, die sich selbst schaut
und alles durchschaut. Die Stille ist das wahre Leben.
Deshalb sei still. Die Stille ist das allweise Wort, das Gesetz des Alls. Es
offenbart sich als die Stille in der Stille. Es schaut sich selbst in der Stille
als die Stille.
Alles ist das Gesetz, das die erhabene,
unendliche Stille ist, die sich selbst spricht, das Ich Bin.
Die Stille ist das Gesetz und die Weisheit Gottes. Wer weise ist, der ist still, weil er um alle Dinge weiß, da er alles durchschaut und durchdringt.
Das Absolute ist die Stille, ist die Tempelordnung,
die du, der Reine, bist.
Wenn du weißt, wer du bist, und
wenn du weißt, daß das Bewußtsein des Ich Bin das Leben ist, dann lebst du und
wirst an nichts Anstoß nehmen. Du durchstößt auch nichts, weil du alles
durchschaust und durchdringst, was für den Weltblick Dichte, Hindernis und
Anstoß ist.
Wer bei Tag wirkt, der sieht die Ecken und
Kanten und wird sich daran nicht anstoßen, denn er nützt das Licht des
Tages.
Das gleiche gilt für das ewige Licht. Wer im Licht
wandelt, dem kann nichts geschehen. Denn wer die Gesetze des Geistes Gottes
hält, für den wird immer das Licht der Liebe leuchten, ob er Seele oder Mensch
ist.
Der Unruhige, der Laute, in welchem die Empfindungen und Gedanken tosen und toben, ist der Suchende, der nur auf die Oberfläche der Wahrheit sieht — auf die Dinge, Angelegenheiten und Worte — und dort die Lösung sucht. Damit gibt er sich selbst Rätsel auf, weil er die Erkenntnis erraten und erjagen möchte.
Wer nicht weise ist, der ist auch nicht leise, also still, weil er so lange will, bis er sich selbst im Urgrund, in der Stille, gefunden hat — das, was er ist, das Selbst, die Weisheit und die Schönheit aus Gott, das allwissende Gesetz, Gott, die Weisheit, die gleich die Wahrheit ist.
Dein Nächster, der eine, ist dir, dem
Reinen, ebenso nahe wie der andere, weil dir keiner fern und fremd sein kann, da
Gott in dir ist und du in Gott bist und deine Nächsten in dir sind und ihr in
Gott seid. Das ist Einheit. Der eine ist im anderen, und beide durchdringen
einander und durchdringen alle — und
alle die beiden. Das ist das All und das Gesetz der Liebe und
Einheit.
Würde dir der eine näher sein als der andere,
dann würdest du nach vorn, nach hinten, nach rechts, nach links, nach oben und
nach unten sehen, um ihn zu sehen, weil du ihn in dir nicht schaust.
Der Reine wünscht seinem
Nächsten nur das, was er selbst ist: das ewige Gesetz, Gott, das
Reine.
Der Unreine, der Unerleuchtete, wünscht seinem
Nächsten oftmals das, was er selbst nicht besitzt: das Schöne, das Gute, das
Friedvolle, das Glückliche — Facetten der ewigen Wahrheit,
an deren Verwirklichung es ihm selbst noch mangelt. Das, was er wünscht, geht
nicht in den Nächsten ein, weil es nicht von Kraft, Wahrheit und Liebe
durchdrungen ist. Es sind seelenlose Wünsche, die zum Unreinen, Unerleuchteten,
zurückkehren.
Die All-Einheit ist die Weisheit Gottes.
Gott ist alles in allem, das Gesetz des Lebens.
In allem,
was der Reine sagt, spricht er das Ganze an, das Große im Kleinsten und im
Kleinsten das Große.
Wer seinem Nächsten nur Facetten aus
dem ewigen Gesetz zuspricht oder wünscht und so in sein Wort und in sein Tun nur
Teile des ewigen Gesetzes hineinlegt, der bevorzugt auch nur Teile des ewigen
Gesetzes und sagt von sich selbst aus, daß er unvollkommen
ist.
Damit gibt er Zeugnis von sich selbst. Er bevorzugt
bestimmte Menschen; andere hingegen läßt er unbeachtet. Das heißt, er macht bei
sich selbst und bei seinen Nächsten Ausnahmen.
Die Sprache des Gesetzes ist das ganze
Gesetz, da alles in allem ist, das Größte im Kleinsten und das Kleinste im
Größten. Der Reine spricht immer das ganze Gesetz aus: Wünscht er seinem
Mitmenschen die selbstlose Liebe, dann spricht er auch alle Facetten des ewigen
Gesetzes an. Das ist die Sprache des Gesetzes.
Wünscht der
Reine seinem Mitmenschen den Frieden, dann spricht er wiederum das ganze Gesetz
an. Das ist die Sprache des Gesetzes.
Der Reine spricht
immer das ganze Gesetz, auch dann, wenn er einem kranken Menschen Gesundheit
wünscht:
Würde er dem Kranken nur eine Facette der
Gesundheit wünschen — z.B. die Gesundheit eines erkrankten
Organs —, dann spräche er auch nur den Teil des Gesetzes an,
der von der Krankheit überschattet ist. Dabei ließe er die Wirksamkeit des
ganzen ewigen Gesetzes außer acht. Dadurch würde er unter Umständen die
Wirksamkeit des ewigen Gesetzes im kranken Menschen
verhindern.
Wer nur die physische Genesung seines Nächsten
wünscht, der spricht die Krankheit selbst an, die er unter Umständen verstärkt,
wenn der Kranke auf diese Aussage baut. Damit läßt er den Willen Gottes
unbeachtet, der um Sein Kind weiß und es so führen möchte, daß es diesem zum
Wohle seiner Seele gereicht.
Eigensüchtige Gedanken wirken
nur auf die Oberfläche — also auf die Wirkung, das Symptom,
die Krankheit — ein und verhindern, daß das ewige Gesetz
wirksam werden kann.
Wer nur die Oberfläche des Lebens, die Spiegelung, anspricht, z.B. indem er seinem Nächsten den Frieden wünscht und er selbst keinen Frieden hat, der spricht in seinem Nächsten nur den Unfrieden an, weil er selbst keine Kommunikation zum Frieden hat.
Der wahre Weise braucht als Mensch die Sprache der Welt, um sich verständlich zu machen. Trotz der Begrenztheit der Worte wird er in Worten wie »Gesundheit« und »Friede« das Ganze, das allumfassende Gesetz, Gott, ansprechen. Dann wird auch das ewige Gesetz, Gott, walten, das jedem Menschen den freien Willen läßt und ihn so führt, daß es seiner Seele dient und nicht ausschließlich der Hülle, dem Menschen.
Wer selbst krank ist und seinem Nächsten die
Gesundheit wünscht, der spricht im Nächsten nur wieder die Krankheit an und
eventuell jene Aspekte, die mit seiner eigenen Krankheit in Übereinstimmung
sind; denn was von ihm ausgeht, geht wieder in ihn ein und eventuell auch in den
Nächsten, in welchem gleiche oder ähnliche Krankheitssymptome liegen. Das
geschieht nach dem Gesetz »Gleiches zieht zu Gleichem und verstärkt
sich«.
Wer seinem Nächsten den Frieden wünscht und selbst
friedlos ist, der kann in seinem Nächsten die friedlosen Aspekte verstärken, so
dieser friedlos ist, weil Gleiches immer wieder Gleiches anregt und sich
erfüllen möchte.
Wer seinem Nächsten die Liebe wünscht und
selbst lieblos ist, der kann in seinem Nächsten, der selbst noch lieblos ist,
die Lieblosigkeit noch verstärken, weil Gleiches immer wieder zu Gleichem zieht
und sich erfüllen möchte — wiederum nach dem Gesetz
»Gleiches zieht zu Gleichem und verstärkt sich«.
Erkennet:
Jede
Empfindung, jeder Gedanke, jedes Wort und jede Handlung sind
Energie.
Was der Mensch sendet, kann dann beim Nächsten
wirksam werden, wenn Gleiches oder Ähnliches in ihm zugrunde liegt. Gleiches und
Ähnliches kommt wieder auf den Menschen zu, der gesendet hat; denn: Wer sendet,
der empfängt.
Wer seinem Nächsten Gesundheit und Frieden
wünscht und selbst an Seele und Leib erkrankt ist oder selbst den Unfrieden in
sich trägt durch die Nichtverwirklichung der ewigen Gesetze, der nimmt Einfluß
auf die Krankheit und den Unfrieden seines Nächsten und verstärkt diese, weil er
seine Friedens- und Genesungswünsche, die er seinem Nächsten zuspricht, in sich
selbst nicht wirksam werden ließ.
Wünschst du deinem
Nächsten, was du selbst noch nicht erfüllt hast, z.B. das Reine, Edle, Schöne
und Gute, dann kommt es in seinem Inneren nicht an, weil es von dir nicht
beseelt ist — oder die Oberfläche, der Schein, sein niederes
Ich, nimmt es auf und fühlt sich geschmeichelt und geehrt, und so verstärkt sich
sein niederes Selbst, das niedere Ich.
Wünsche deinem Nächsten nur das, was du in und an dir selbst besitzt, also das, was verwirklicht und somit beseelt ist, und sprich in allem das ganze ewige Gesetz an. Da alles in allem enthalten ist, so bejahe in den Wünschen für deinen Nächsten das ganze Gesetz, Gott. Blicke nicht nur auf die Oberfläche, auf das, was sich am Körper des Nächsten oder in seiner Umwelt vollziehen soll. Bedenke, daß das Seelenheil ausschlaggebend ist und daß der reine geistige Leib wiederum das ganze Gesetz ist.
Was der Reine seinem Nächsten wünscht
— das, was er selbst erfüllt
—, das geht vom Innersten seines Tempels
aus und geht auch in den Tempel des Nächsten ein. Er trägt gleichsam die Früchte
des ewigen Gesetzes in den Tempel des Nächsten, weil er das ewige Gesetz seinem
Nächsten als Gabe der Liebe bringt, die wiederum das Gesetz selbst
ist.
Wünsche also deinem Nächsten keine Details aus dem
ewigen Gesetz, sonst sprichst du in ihm und in dir nur Teile des ewigen Gesetzes
an. Damit läßt du alle anderen Facetten des ewigen Gesetzes brach liegen. Das
bedeutet, daß du dich mit einigen Facetten begnügen würdest und dadurch von
deiner Unreinheit Zeugnis gibst und dem Unreinen Tür und Tor öffnest, um dich zu
verführen.
Auch wenn du nur einen Bereich auf der Materie
ansprichst, lege in diesen das Ganze hinein. Das ist wahres Leben, das ist Leben
im ewigen Gesetz, Gott.
Lerne das Schauen.
Der
Neugierige sieht neugierig nach vorn, nach hinten, nach rechts und nach links,
nach oben und nach unten — und sieht sich immer wieder
selbst, denn die Neugierde ruft immer wieder nur das ab, was der Neugierige
selbst ist. Das Gleiche ruft Gleiches, um mit ihm zu
kommunizieren.
Lerne, durch dich hindurchzuschauen, aus
dem Tempel deines Inneren zu schauen, dann erkennst du in allem und auch in
deinem Nächsten die Gesetzmäßigkeit — und in der
Gesetzmäßigkeit das Ganze. Das ist das Leben im ewigen Gesetz, das ist die
Sprache des Gesetzes.
Lerne das Hören.
Der
Reine braucht nichts zu erhorchen; er weiß in sich, im Allerheiligsten seines
Tempels, das, was von Bedeutung ist. Alles andere, was noch in der Schwebe
liegt, ist noch nicht reif und noch nicht von Bedeutung.
Wer lauschen und erhorchen möchte, der erfährt nur sein niederes Ich, das ihn
beunruhigt und ihn wieder zum gegensätzlichen Denken, Reden und Handeln — also zum gegensätzlichen Senden — anregt,
damit er wiederum Gegensätzliches empfängt.
Lerne hören. Stelle niemals neugierige
Fragen, denn sonst erhorchst du nur dich, dein niederes
Selbst.
Höre aus allem, was zu dir gesprochen wird, die
Gesetzmäßigkeit Gottes heraus, und erkenne in ihr wiederum das Ganze, und
erfahre es gleichzeitig in dir, in deinem Tempel. In der Gesetzmäßigkeit ist das
ganze Gesetz enthalten, so, wie im ganzen Gesetz die Gesetzmäßigkeit enthalten
ist. Das ist das Leben im ewigen Gesetz, und das ist auch die Sprache des ewigen
Gesetzes.
Wer das ewige Wort, das Sein, das Gesetz, in
sich zu erhorchen trachtet, der ist noch nicht das Wort, das Sein, das ewige
Gesetz. Und wer es — je nach Reifegrad seiner Seele — erhorcht, der erhorcht es nur und kennt es noch nicht, weil er
noch nicht zum Gesetz Gottes geworden ist.
Und wer das
ewige Sein dem Buchstaben nach erkennen und erfahren möchte, der liest oder hört
an der Realität vorbei. Und wer nur das erhorcht, was sein Nächster als Wahrheit
wiedergibt, der schafft bildhafte Vorstellungen aus dem, was er erhorcht. Das
ist niemals die Realität des Lebens, sondern der Schein; es ist die Spiegelung
des Gesetzes und nicht die Wahrheit selbst.
Wer also die
Wahrheit nur erhorcht — ob in sich oder von außen, von
Menschen dargelegt —, der ist noch nicht die Wahrheit
selbst, das Sein. Wer nicht zur Wahrheit, dem Sein, geworden ist, der kennt sich
nicht als Wesen der Wahrheit, weil er noch nicht zum Wesen der Wahrheit, zu
seinem wahren Sein, gefunden hat.
Nur wer das ewige Wort,
das Sein, das Gesetz, ist, der ist im Leben — und ist das
Leben selbst, weil er die Essenz des heiligen Wortes, die Wahrheit, das Leben,
ist.
Das Wort der Himmel ist Sein Wort, das Wort Gottes,
das ewige Gesetz. Wer zum Wort Gottes geworden ist, der ist zum Wesen in Gott
geworden. Er schaut auch die Menschen, Dinge, Geschehnisse und Ereignisse im
Bild der Himmel, der Wahrheit, im Ich Bin — und nicht mehr
im Bild seiner kleinen Welt, im Gesichtskreis des »Ich
will«.
Jeder himmlische, selbstlose Gedanke und jedes
himmlische, selbstlose Wort ist ein himmlisches Bild, das alles in sich birgt.
Ähnlich, wie eine Körperzelle einen ganzen Menschen beinhaltet, so beinhaltet
jede selbstlose Empfindung, jeder selbstlose Gedanke, jedes selbstlose Wort und
jede selbstlose Handlung das ganze All als Essenz.
Der wahre Weise legt in alles, was er spricht, das Ganze hinein — auch dann, wenn er aus dem Ganzen nur eine Facette der Wahrheit mitteilt, indem er diese zum Leuchten bringt.
Gott ist das Ganze und ist ungeteilt. Deshalb ist in dem, der das göttliche Wort ist, das Ganze wirksam. Er ist das eine Sein im Sein. Er ist nicht zweigeteilt wie der Mensch, der anders spricht, als er denkt, und anders empfindet, als er denkt und spricht.
Das ewige Gesetz wirkt und offenbart sich in
dir selbst. Alles ist Gesetz. Du siehst es nicht im Äußeren; du erkennst und
schaust es einzig in dir als das Ganze.
Die physischen
Augen nehmen nur Äußeres wahr und nicht das, was im Innersten, im reinen Sein,
im Tempel Gottes, offenbar ist.
Die physischen Augen
nehmen nur den Abglanz dessen wahr, was im Himmel ist.
Was
Materie ist, ist Reflexion und nicht Absolutheit.
Der Schauende gewahrt Gott in allem, was ist — in jeder Blume, in jedem Strauch, in jedem Stein, in den Gestirnen, in den Menschen. Mit jedem Augenaufschlag, mit seinem Gehör, mit dem Geschmacks-, Geruchs- und Tastsinn begegnet er Gott.
Für den Schauenden ist Gott in allem
gegenwärtig.
Wenn er seine Arbeit tut, ist Gott
gegenwärtig. Wenn er ein Gespräch führt, ist Gott gegenwärtig. Wenn er da- und
dorthin geht, ist Gott gegenwärtig.
Diese Menschen haben
den Stein des Weisen gefunden; sie lassen Gott durch sich wirken. Wer in allem,
was er empfindet, denkt, redet und tut, mit Gott die Verbindung hält, der
wandelt wahrlich im Lichte Gottes, und Gott tut durch ihn die Werke der
Liebe.
Wahret in allem das Bewußtsein: Gott ist
gegenwärtig; Gott ist in allem.
Habt ihr euch diese
Gewißheit einverleibt, dann weichen von euch Einsamkeit, Verlassenheit und
Trübsal; ihr werdet Gemeinsamkeit, inneres Glück und weitere Einsicht
gewinnen.
Macht euch dies in jeder Situation bewußt:
Gott ist immer gegenwärtig — Er ist
immer dabei. Was ihr auch tut, wohin ihr geht, wo ihr steht, was ihr denkt
— Gott ist dabei; Er ist
gegenwärtig.
Gott ist bei jedem von euch — einerlei, wie ihr denkt, redet und
handelt.
Steht ihr mitten in einer aufgebrachten Menge
Menschen — Gott ist mit euch. Seid still, vertraut euch Ihm
an; Er führt euch.
Gott ist in der Krankheit die
Gesundheit, im Leid die Freude.
Denkt daran: Gott ist immer gegenwärtig.
Gott ist Liebe; Er liebt jeden von euch.
Belaßt die
Erkenntnis, daß Gott gegenwärtig ist, daß Gott, unser ewiger Vater, euch und
Mich, ja alle liebt, nicht in eurem Wissen. Nur die Verwirklichung, das heißt
das gelebte geistige Wissen bringt euch die Gewißheit und die Tatkraft im Geiste
Gottes — das Leben im Sein.
Das Sein ist Gegenwart. Im Sein gibt es kein
Gestern, kein Heute und kein Morgen. Die Materie ist Vergänglichkeit. Das Sein
ist alles in allem. Dadurch verfeinert sich die Materie und wird zum Sein, weil
Gott die Gegenwart in allem ist.
Die Gegenwart in allem
ist das Unvergängliche, das Sein. Deshalb wird sich das Vergängliche, das
Gestern, Heute und Morgen, in das Sein verwandeln, das ist.
Die Schau des Reinen ist das Reine, das er
ausschließlich in sich selbst, in seinem reinen Tempel, wahrnimmt. Dort leuchtet
und offenbart sich beständig das allerheiligste, ewige Gesetz,
Gott.
Der Reine schaut, was der Unreine nicht sieht.
Der Reine nimmt in sich ausschließlich die
ewige Wahrheit wahr, weil er selbst zur Wahrheit, zum allumfassenden Gesetz,
geworden ist, zum Ich Bin. Er läßt nichts Unreines im Tempel der Liebe
zu.
Der Unreine hingegen nimmt nur das Unreine wahr,
nämlich das, was er selbst ist — das Unreine.
Der Reine schaut und erkennt in sich das
Reine, die Wahrheit. Er spricht die Sprache des Bildes, der Wahrheit, in sich,
weil er selbst zur Wahrheit geworden ist. Das Wort Gottes ist das Gesetz, ist
die Wahrheit, die sich als das lebendige Bild im Innersten der Seele offenbart.
Wohin der Reine auch schaut — er schaut
in sich einzig das Gesetzesbild, das Reine, und sieht außerhalb von sich die
Spiegelung, das Unreine.
Die bildhafte Schau ist
gleichzeitig die Erkenntnisschau. Was du schaust, das durchschaust du, und das
erkennst du — und so weißt du um alle Details. Das ist die
Wahrheit, das bist du, das wahrhaftige, ewige Selbst.
Der
wahre Weise, der Erleuchtete, ist das, was er spricht, das
Gesetz.
Der Unerleuchtete, der das Schwarze vom Weißen
nicht zu unterscheiden vermag, ist der Blinde, der sich mit dem Schein begnügt
und das Sein in der Ferne glaubt.
Die wahre Schau ist die
Erkenntnisschau. Du schaust und weißt und kannst es trotz alledem nicht
beweisen, weil das Innerste, das Allerheiligste, sich nicht zu beweisen braucht,
weil es ist.
Nur der Schein will sich beweisen, weil das,
was in ihm ist — die ewigen Gesetzmäßigkeiten —, nicht offenbar ist.
Das Sein schaut, was
der Schein nicht sieht, das heißt: Ich, das Sein, schaue, was du, der Abglanz,
nicht siehst. Bist du jedoch das Sein, dann bist du in Ihm geeint, im All-Einen.
Dann schaust du auch, was Ich schaue, und wir schauen, was der Schein nicht
sieht.
Das geistige Auge schaut — das
irdische Auge sieht. Beides kann nicht in Übereinstimmung gebracht werden, weil
das geistige Auge das Gesetz der Himmel ist und das irdische Auge nur das
Reflexionsauge, welches das Sein als Reflexion wiedergibt, die vielfache
Verzerrung ist. Wer sich damit begnügt, ist der Tor, der das Tor zur Wahrheit
noch nicht durchschritten hat.
Das Auge der Wahrheit ist
Gott. Wer mit diesem Auge schaut, ist wahrhaftig und göttlich. Er bringt das
Licht, das Auge Gottes, die Wahrheit, in diese Welt, das ewige Gesetz der
Liebe.
Das Auge der Wahrheit ist das Licht und das Bild
deines reinen geistigen Leibes, welcher das Ebenbild Gottes
ist.
Das irdische Auge ist das Bild der Seele, des
umhüllten geistigen Leibes. Es hat nur den Blick für das Umhüllte, das wiederum
die Last und die Belastung der Seele ist.
Aus verschiedenen Perspektiven des Lebens unterwies
Ich, Christus, als Jesus von Nazareth Meine Apostel und Jünger. Immer wieder
zeigte Ich ihnen das Absolute Gesetz auf und erklärte ihnen das Gesetz von Saat
und Ernte. Sinngemäß sprach Ich zu ihnen:
Das Meer der
Unendlichkeit ist der Strom des Alls. Bewegt euch immer mehr im Meer der
Unendlichkeit als die Sonne der Liebe und Gerechtigkeit. Dann werdet ihr das
Leben sein und nicht mehr nach dem Leben fragen.
Solange
sich der Mensch von Menschen bescheinen läßt, strahlt er nicht. Dann ist er auf
den Schein seines Nächsten angewiesen. Ist der Mensch auf den Schein von
Menschen angewiesen, dann kennt er den Glanz der ihm innewohnenden Sonne
nicht.
Für jeden einzelnen lautet das ewige Gesetz: Bleibe
du das wahre Selbst. Dann bist du das wahre Selbst und erwartest nicht den
Schein deines Nächsten, weil du, das wahre Selbst, selbst
strahlst.
Nur der Schein begnügt sich mit dem Schein.
Beide stehen dann im Zwielicht und sind der Ansicht, sie hätten das Höchste und
das Größte, weil sie sich gegenseitig bescheinen.
Erkennet: Der Schein trügt, und wer darauf
hereinfällt, kann zum Betrüger werden.
Deshalb umgebt euch
nicht mit Trugbildern, mit dem Schein, sondern werdet zur Sonne der Liebe und
Gerechtigkeit im Meer der Unendlichkeit.
Viele Seelen und Menschen bewegen sich hin
in das Sein, doch wenige sind im Sein. Wer sich nur Gedanken um das Sein macht,
der empfängt nur aus dem Schein und nicht aus der Quelle des Lebens, welches das
Sein ist.
Wer dem Schein angehört, der trägt viele Masken.
Je nach Gelegenheit setzt er die entsprechende Maske auf.
Wer in der Scheinwelt lebt und seine Masken hat, kennt sich nicht und auch nicht
den, der gleiche und ähnliche Masken trägt wie er selbst. Beide sprechen nur von
ihren Masken, von dem Schein, und finden nicht die
Realität.
Der Maskenbildner ist einsam und allein, denn er
kümmert sich nicht um seine Nächsten; er denkt nur an sich und will seine Maske
wahren.
Wer jedoch in der Innenwelt, in Mir, dem Christus,
lebt, der hat die Klar- und Weitsicht. Er bedarf nicht mehr der Masken, weil er
alles durchschaut und durch das Licht der Wahrheit alles erkennt. Das ist das
Wesen im Strom des Seins, das personifizierte Sein, der Mikrokosmos im
Makrokosmos.
Alles, was du siehst, das dich erregt, ist dein Spiegel; es prägt deinen Menschen. Gehst du nicht den Weg der Selbsterkenntnis, dann nimmst du nur noch die Reflexionen deines niederen Ichs und des niederen Ichs deines Nächsten wahr. Hältst du es weiterhin so, dann verstrickst du dich immer mehr in das Mein und Dein; du trennst dann zwischen dir und deinem Nächsten. Das ist das Gesetz des menschlichen Ichs. Es lautet: »Trenne, binde, herrsche«.
Das göttliche Gesetz lautet: »Verbinde und
sei.« Das heißt, wer in der Verbindung mit dem Innersten lebt, der ist mit allen
Menschen und Wesen und mit allen Lebensformen verbunden. Er bildet mit ihnen die
Einheit in Gott, die keine Unterschiede kennt, da alles in allem enthalten ist,
das Gesetz des Lebens.
Das Gesetz von Ursache und Wirkung,
das der Widersacher schuf — »Trenne, binde und herrsche«
—, ist das personenbezogene Gesetz, das Ichheitsgesetz, das
nur sich, das niedere Ich, kennt.
Der Widersacher will die
Trennung und die Bindung. Menschen sollen sich an Menschen und Dinge binden,
Besitz und Eigentum schaffen, um so wiederum das Trennende herbeizuführen, das
heißt das Mein und das Dein. Wer sich am meisten Eigentum angeeignet hat, der
herrscht über jene, die weniger besitzen.
Der Satan nahm das Schwert und teilte die
Einheit der Erde in die Vielheit. Mit den Stücken, den Ländern, schuf er die
Herrschaft und die Herrschaften, die Reichen, welche aus den Stücken ihre Reiche
machten.
Das ist die Teilung, die vom Satanischen kommt.
Ich Bin jedoch gekommen, um die Einheit wieder aufzurichten durch das Gesetz der
Liebe, das alle und alles eint.
Grenzen begrenzen und führen zur Verhärtung. Bleiben Grenzen lange Zeit bestehen, dann glauben die Völker, sie seien durch die Grenzen voneinander getrennt. Sie sprechen dann von verschiedenen Mentalitäten, die wenig Gemeinsames haben. Aus dieser Einstellung erwacht die Gleichgültigkeit und die Feindseligkeit gegenüber dem Nächsten, der nach den ewigen Gesetzen ein Teil jeder Seele ist.
Hat der Widersacher die Trennung unter den Menschen herbeigeführt, dann herrscht er und schafft weitere äußere Möglichkeiten der Bindung wie z.B. die Bindung des Menschen an Glaubenssätze, Riten, Dogmen und Kulte, gleichzeitig auch an Obrigkeiten, an Untergebene, an den Mann oder die Frau, an Kinder oder an Sachwerte, an Geld und Gut. Daraus ergibt sich das Kausalgesetz, in dem jeder ichbezogene Mensch und jede ichbezogene Seele ihr Dasein hat, bis sie sich aus dem Strudel des menschlichen Ichs herausbegeben und das Göttliche anstreben, das verbindet und das ist.
Diese Welt und der Erdplanet erscheinen im Göttlichen spiegelbildlich, denn Welt und Erde wurden ins Gegenteil verkehrt.
Das Erbe Gottes an Seine Kinder ist so zu
erklären:
Das, was Mein ist, das ist auch dein, es ist für
dich und ist für jedes Kind gleich viel, nämlich alles aus allem, aus Dem, der
ist.
Der Widersacher polte diese göttliche
Gesetzmäßigkeit um und spricht: Mir gehört das Meine und das Deine. — Durch diese Umpolung glaubt der Widersacher, sich
alles einverleiben zu können und über alles und alle der Herr zu sein. Er will
die Macht für sich allein und Gott bezwingen, denn er selbst will Gott
sein.
Der materialistische, der auf sich bezogene Mensch
ist der Ansicht, er sei der Herrscher der Welt und des Alls. Weil er nur eine
kleine Perspektive des Lebens sieht und diese noch umhüllt ist von seinem
menschlichen Ich, glaubt er, ein Gott zu sein. Dieser Götterglaube verleiht ihm
den Hochmut, zu denken, er könne die Schöpfung weiterentwickeln, ganz nach
seinem Bild und Maß. In Wirklichkeit führt er sich selbst in den Abgrund und
zerstört die Materie und seinen irdischen Leib.
In der
Zahl acht liegt die Gottheit, in der Verachtung der Widersacher, der das heilige
Sein, die Acht, umgepolt hat und daraus die Verachtung machte. Auf diese Weise
schuf er sein Fallgesetz, das ihn selbst zu Fall bringen wird.
Wer seinen Nächsten nicht achtet, der ehrt weder
den ewigen Vater noch Mich. Seine Gebete bleiben unfruchtbar, weil die darin
verkapselte Frucht nicht zur Reife gelangt.
Wer sich von
Menschen ehren läßt, der ehrt Gott nicht.
Der Widersacher führt die Seele und den Menschen in die Welt der Sinne. Er verführt sie mit dem Schein ihrer Nächsten. Er zeigt ihnen das, was andere besitzen und haben, ihr Mein und ihr Mir, und macht sie habgierig und neidisch. Auf diese Weise führt er sie vom Innersten, dem Sein, der Fülle in Gott, hinweg — hin in die Außenwelt, zu dem Schein.
Wer sich vom Schein blenden läßt, wird wie
der, welcher schon geblendet ist: habgierig, neidisch und raffgierig. Dann giert
er mit allen ihm zur Verfügung stehenden Waffen, um das zu erreichen, was der
Schein des Nächsten ihm zustrahlt: äußeren Glanz durch Ansehen, Mittel und
Möglichkeiten, die sich im Geld und Vermögen
widerspiegeln.
Auf diese Weise tritt der Mensch immer mehr
aus der inneren Fülle und verarmt an innerer Kraft und Geistigkeit. Er schult
seinen Verstand und erhebt ihn zum Intellekt, um ein Intellektueller zu werden,
der Wissen über den Schein besitzt, über das Blendwerk — und
dabei das Sein, sein wahres Selbst, die Realität des Lebens, nicht mehr kennt,
sondern nur sich selbst, seine kleine Welt, in welcher er herrscht, regiert und
seinen Nächsten an sich und seine Ansichten bindet, an die auch er selbst
gebunden ist.
Wehe jenen, die den Verstand gebrauchen, um Menschen zu vergöttern. Unmerklich schafft ein solcher Mensch Götzen. Diesen hängt er in dieser Welt an — und nach seinem Leibestode hängt er an ihnen.
Der Habgierige, Ichbezogene, der sich im
Glanz des Scheins aufwertet, will immer der Größte und der Beste sein und über
alles und alle herrschen.
Die Herrschsucht hat wiederum
die Blüten der Angst, ein anderer könnte größer sein, mehr Glanz, mehr Ansehen
und Reichtum erlangen. Von der Angst gehetzt, glaubt er, seine Augen und Ohren
überall haben zu müssen, um nicht übervorteilt zu werden. Tritt ein Rivale auf,
dann wird er bekämpft. Hat dieser Fähigkeiten, die er nicht besitzt, dann
wachsen gleichzeitig der Neid und die Feindseligkeit und nicht zuletzt die
Kampfeswut, das Bestreben, ihn auszuschalten.
Die Angst
und die Kampfeswut bringen die Neugierde. Der Ich-Mensch will alles sehen,
erhorchen, um alles zu wissen, um sich vor Gefahren zu schützen, die von seinen
Nächsten auf ihn zukommen könnten, die mehr Ansehen haben, besser, klüger und
reicher scheinen. Das führt dazu, daß er sich beständig orientieren muß. Die
Neugierde drängt ihn, nach vorn, nach hinten, nach oben, nach unten, nach rechts
und nach links zu sehen, um alles zu sehen und zu erhorchen. Dabei sieht und
hört er nur sich selbst; denn das, was ihn treibt, sein menschlich Ich, treibt
ihm wieder Gleiches und Ähnliches zu.
Der ichbezogene Mensch sieht sich in jeder
Situation selbst. Er hört sich in jeder Situation selbst. Er begegnet nur sich
selbst — wiederum Menschen, die ähnlich
sind wie er selbst. Er und sein Nächster sprechen die gleiche Sprache, sich
selbst. Was dabei herauskommt, sind wiederum nur sie selbst. Damit binden sie
sich aneinander. Womit sie sich gebunden haben, das werden sie wieder gemeinsam
bereinigen, bis sie das Rad der Wiederverkörperung und die Seelenreiche
verlassen können.
Deshalb übe dich, o Mensch, in der
Selbstlosigkeit und lerne, dich als Wesen in Gott zu
erkennen.
Sieh dich nicht in der Neugierde um, sonst
siehst du dich selbst, dein Ich, mit dem du dann wieder zu kämpfen und zu ringen
hast.
Belausche nicht die Gespräche deiner Nächsten; höre
nicht hin, wenn zwei sich unterhalten, sonst hörst du nur dein eigenes Ich — außer sie beziehen dich in ihr Gespräch mit
ein.
Was der Mensch hört, dafür trägt er
Verantwortung.
Bist du im Innersten deines Tempels zu Hause, dann wirst du das Wort der Wahrheit sprechen, das ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, das Leben.
Das Wort Gottes ist der Strom des Alls. Das
menschliche Wort ist nur das Ufer. Deshalb sprecht nur Wesentliches und füllt es
mit der Kraft der Verwirklichung, mit der Kraft Gottes. Dann gelangt ihr in den
Strom des Alls.
Das Wort, das ihr sprecht, hat nur so weit
Wert und Kraft, wie ihr das, was ihr aussprecht, verwirklicht habt. Denn nur das
geht in den Menschen ein, was ihr erfüllt, also verwirklicht habt, und nicht
das, was ihr aus eurem Intellekt schöpft. Dieses Wort ist leer, ist gleichsam
hohl und kennt nicht die Tiefe des Alls, die Ich Bin.
Es genügt nicht, die Gesetze des Alls, die
Gottesgesetze, zu bejahen und von ihnen zu künden. Nur wer sie verwirklicht, der
bringt gute Taten.
Ihr müßt das, was ihr lehrt, erst
selbst verwirklicht haben; das ist das beste Vorbild. Diese Worte und Taten
gehen in die Seele des Menschen ein, weil sie Substanz und Kraft
beinhalten.
Es nützt nichts, vom Lichte zu reden und nicht
das Licht zu sein.
Wer nur vom Licht redet, der ist leer, weil
er geteilt ist. Er möchte Gott dienen und glaubt, es genüge, dem Buchstaben nach
zu dienen. Das ist jedoch nicht das Dienen, sondern das Dienern. Er lehrt ein
Wort, jedoch nicht das Wort, weil der Buchstabe tötet, das Licht im Buchstaben
jedoch lebendig macht.
Nur der kann das Licht finden und
den Buchstaben beleben, der einwärts wandert und zum Lichte
wird.
Wer nur von der Weisheit spricht und nicht weise
ist, der ist in der Welt und lebt mit der Welt und ist für die Welt. Er ist also
geteilt; er spricht die Weisheit dem Buchstaben nach und ist doch in der Welt.
Er will weise sein und ist es nicht. Dadurch täuscht er sich selbst und täuscht
anderen das vor, was er nicht ist: weise.
Wer von der
guten und liebevollen Gesinnung nur spricht, der hat nur Worte über die
liebevolle Gesinnung, bringt jedoch das Gute, das Wertvolle, nicht in diese
Welt.
Wer verwirklicht, der bringt geistige Werte und
geistige Taten in diese Welt. Er ist der Herzdenker, der aus dem Licht des
Lebens gibt. Er lebt gerecht, denn er weiß: Gott schaut in das Herz eines
jeden.
Die im Geiste Gottes Erwachten sehen die
Unerwachten. Sie erleben sie in ihrem Verhalten, in ihrem Denken und Reden. Sie
versuchen ihnen zu helfen, sofern diese es wünschen.
Die
im Geiste Erwachten kennen die Unerwachten, verstehen sie und werden ihnen so
weit behilflich sein, wie es gut für ihre Seele ist.
Die
Unerwachten jedoch erkennen nicht die Erwachten; für sie sind sie in vielen
Fällen Scharlatane und Besserwisser, oder sie reihen sie in das Bewußtsein ein,
das ihrem Wesen entspricht.
Die Unerwachten, die sich
einzig nach der Materie orientieren, sehen im geistig Erwachten, im Göttlichen,
entweder einen Störenfried oder einen Sonderling, den sie nicht zu ergründen
vermögen.
Die täglich mit einem Erwachten zusammenleben,
sehen nur auf den Menschen und erfassen nicht, was aus ihm
herausstrahlt.
Wenn ein Unerwachter einen Unerwachten
lehren und leiten möchte, dann bleiben beide unerwacht, weil sie nur leere,
gleichsam hohle Worte sprechen, in denen nicht das Feuer der Liebe lodert, das
sie hell und sehend macht. Beide sind die Blinden, die in die Grube fallen
werden.
Daher wachet und betet, und laßt eure Worte
lichtvoll, ja göttlich werden, auf daß ihr lebet in Mir, dem Christus, und eins
seid mit Mir, dem Christus; denn der Ewige hat Mich zu den Menschen gesandt, um
ihnen das Licht und das Heil zu verkünden und zu bringen.
Wer seinen inneren Tempel verwüstet hat, der baut immer größere und prunkvollere
Wohnstätten. Dadurch ging die Bewußtheit der Gegenwart Gottes und die Sicht des
wahren Lebens verloren. Ich Bin gekommen, den inneren Tempel wieder aufzurichten
und Gottes heiliges Wirken sichtbar werden zu lassen.
Mit
Meiner Kraft Bin Ich wieder unter den Menschen, um ihnen erneut das Licht und
das Heil zu verkünden. Wohl denen, die Mich im Herzen finden. Sie brauchen keine
äußeren Tempel mehr — sie sind selbst zum Tempel des Heils
geworden.
Ich Bin die Freiheit. Lasset euch weder an Dogmen noch an Satzungen binden.
Machet euch bewußt: Im Himmel gibt es weder
Dogmen, Satzungen, Zeremonien noch Obrigkeiten und Untergebene. Im Himmel seid
ihr untereinander alle gleich — Brüder
und Schwestern. Wer dieses Ziel nicht anstrebt oder von diesem Ziel sich
abbringen läßt, der ist ein Tor und gleichsam ein geistig
Toter.
Der Erwachte trachtet danach, nach innen zu
gelangen, zum Reich des Lebens — der Unerwachte strebt nach
außen, nach den Dingen, die sich in der materialistischen Welt widerspiegeln und
die den regieren, der mit dieser Welt ist.
Laßt euch niemals in Institutionen einbinden und von Pharisäern und Schriftgelehrten belehren. Sie haben nicht die Schlüssel zum Reiche Gottes, da sie selbst nicht in das Leben eingetreten sind. Infolgedessen lassen sie auch die nicht hinein, die hineinwollen; denn sie kennen nicht das Schloß, weil sie nicht im Tragen des Schlüssels geübt sind, der Ich Bin, Christus.
Der Reine schaut durch alles hindurch. Sein schauendes Auge ist die Wahrnehmung seines göttlichen Bewußtseins. Alles, was sich in seinem göttlichen Bewußtsein vollzieht, ist die Wahrheit; alles andere ist nur Spiegel, Abglanz der Wahrheit, Reflexion, Schein der Wahrheit.
Wie du redest und was du sagst, ist deine Sprache — auch dein Gesicht und dein Körper.
Sowohl dein Inneres als auch dein Äußeres
— dein Wort, dein Verhalten — spricht sich selbst. Der Erfüllte spricht das
Selbst, da er das Selbst im Allvater-Sein ist. Der Weltbezogene spricht sein
niederes Selbst; er spricht die Sprache seines Ichs — das, was er selbst ist. Der Weltbezogene ist der
Weltumhangene, der sich mit dem begnügt, was er sieht, mit den Reflexionen
seiner kleinen Welt, die seine eigene Spiegelung sind.
Was
du, der Reine, das Licht im Urlicht, sprichst, ist Substanz und Kraft, da es aus
dem Allerheiligsten gesprochen ist, aus dir, dem Sein. Das ist die Sprache
Gottes in dir und durch dich.
Sprich die Sprache des
wahren Selbst, und du bist göttlich. Die Sprache des wahren Selbst ist das
gotterfüllte Wort. Es fließt aus dem Innersten deines Tempels.
Das Göttliche verteidigt sich nicht. Es
debattiert auch nicht, da es ist. Das Ist schaut und durchschaut alles und kennt
das Innerste des Menschen und auch sein Äußeres. Wer das ewige Gesetz kennt,
weil er es ist, der wird nicht debattieren.
Das Innerste
ist das Unpersönliche, welches das Persönliche unpersönlich anspricht, aufklärt
und Unwahres richtigstellt.
Kläre deinen Nächsten auf,
wenn Unrichtiges zugrunde liegt, doch dringe niemals in ihn ein; dränge ihn
nicht, das zu denken und zu tun, was Wahrheit ist. Redet der Uneinsichtige trotz
Aufklärung oder wider besseres Wissen weiter, dann redet er sich selbst um Kopf
und Hals.
Du, der wahre Weise, schweige. Hast du Unrichtiges richtiggestellt, hast du Unwahres aus dem Licht der Wahrheit beleuchtet und wirst du trotz allem abgelehnt, dann schweige, denn du kennst den wahren Retter, Gott — und den Richter, der nur von sich selbst spricht. Es ist der Mensch, der durch Uneinsichtigkeit, durch Rache und Habgier sich selbst dem Gesetz von Saat und Ernte ausliefert, indem er in den Acker seines Lebens das eingibt, was ihn selbst richtet. Es ist sein kleines, niederes Selbst, sein Ichheitsgesetz.
Das, was du außerhalb des Allerheiligsten sprichst, ist nicht immer die Sprache deines persönlichen Ichs, denn nicht immer sind deine Gedanken und Worte auch deine Gedanken und deine Worte. Wenn du jahre-, jahrzehntelang das sogenannte gedankenlose Wort sprichst, dann redest du wohl, doch ein anderer spricht durch dich. Das ist dann Fremdbestimmung über deine Sinneswelt, in welcher du dann auch lebst. Der Programmierer, der oder das, was dich bestimmt, wirkt durch dich auch bestimmend auf andere ein. Wer dies zuläßt, der ist der Sünde Knecht und ein Sünder.
Du bist nicht die Zeit, sondern die Ewigkeit im
Ewigen.
Du bist jedoch Mensch im Ablauf von Tag und Nacht,
welcher Zeit genannt wird. Deshalb plane deine Zeit mit Gott, bringe den
Zeitablauf in deine Planung ein und deinen Plan in das Allgesetz, das in dir
ist. Bringe alles in den inneren Tempel und übergib es der
Tempelordnung.
Dann sei still und wachsam zugleich, denn
der Allheilige in dir ordnet und gibt vor. Der Allheilige, der dein Wort und
dein Tun ist, bewegt sich in deinem Innersten und spiegelt dir, dem Menschen,
den schrittweisen Ablauf deines Planes zu. Er bringt ihn auch in den Zeitablauf
ein.
Dann sprichst du zur rechten Zeit das gehaltvolle
Wort, das göttlich ist, und du tust zur rechten Zeit das, was zu tun ist, was
wiederum göttlich ist. Dann verläuft dein Tagwerk nach dem Willen des
Allheiligen, der in dir ist, in dem du bist.
Als Jesus von Nazareth war Ich mit Meinen Aposteln und Jüngern viel unterwegs. Auf den Wegen und Pfaden von einem zum anderen Ort lehrte Ich sie folgendes:
Wenn ihr geht, dann geht aufrecht; wenn ihr
steht, dann steht aufrecht; wenn ihr sitzt, dann sitzt
aufrecht.
Jeder von euch ist das Sein im Strom des
Seins.
Jede harmonische Bewegung ist der Rhythmus des
Stromes, der Rhythmus des Alls.
Der Strom kennt keine
Biegung, keine Krümmung, er weicht vor nichts und vor niemandem zurück; er
strömt gleichbleibend durch das All und durchströmt alle und alles.
Geht ihr mit großen Schritten durch diese
Welt, dann geht ihr gebeugt; eure Blicke sind auf die Erde, den Boden gerichtet,
von wo ihr das aufnehmt, was am Boden haftet. Alles Schwere, Belastete kriecht
am Boden und belastet wieder jene, die ihre Blicke und Gedanken ausschließlich
auf den Boden richten.
Erkennet: Ein schwerer Gang ist
gleichsam ein Kriechgang. Solche Menschen sehen nur sich selbst und das, was sie
wieder selbst sind — das, was ihnen vom Boden her
zustrahlt.
Daher gehet aufrecht; dann erlangt ihr den
Weitblick und den Einblick und den Überblick; dann seid ihr mehr und mehr mit
den kosmischen Kräften verbunden. Diese zeigen euch auch auf, was noch zu
bereinigen ist, damit ihr mit der Zeit kosmisch schaut, kosmisch hört, kosmisch
empfindet, denkt, sprecht und handelt.
Wenn ihr steht, dann steht aufrecht. Lehnt
euch nicht an Gegenstände und Dinge an. Wer sich an Gegenstände und Dinge
anlehnt, der wird auch von diesen Gegenständen und Dingen angesendet; ihr nehmt
dann das auf, was an den Gegenständen und Dingen haftet.
Wer sich an Gegenstände und Dinge anlehnt, der lehnt sich auch an seinen
Nächsten an und nimmt von diesem, was dieser an Menschlichkeit
ausstrahlt.
Lehnst du dich an deinen Nächsten an, und dein
Nächster lehnt sich an dich an, dann werdet ihr mit der Zeit beide müde und euer
überdrüssig werden, weil die Energien, die ihr euch gegenseitig übertragt und
entzieht, bald verbraucht sind. Was dann?
Die Folgen sind
Streit, Zank, Zwietracht und Uneinigkeit. Seid ihr einander überdrüssig, dann
sucht sich jeder ein nächstes Opfer, an das er sich wieder anlehnt — und eventuell das Opfer wieder an ihn. Dann erfolgt wieder das
gleiche wie das, was vorher war.
Steht also aufrecht; lehnt euch an nichts
und an niemanden an. Dann werdet ihr ganz allmählich zur kosmischen Antenne, die
in die Himmel ragt und von den Himmeln empfängt.
Wenn ihr
sitzt, dann sitzt aufrecht. Euer Rückgrat ist nicht gekrümmt; es ist senkrecht
und zeigt euch, daß ihr aufrecht sitzen sollt, um vom Strom des Seins zu
empfangen.
Ihr habt gehört: Der Strom des Seins, das
Gesetz, kennt keine Biegung und Krümmung. Auch ein gesundes Rückgrat kennt weder
Biegung noch Krümmung.
Liegt ihr im Stuhl, dann liegt ihr
gleichsam auf dem Boden und empfangt die Schwingungen, die am Boden
entlangkriechen.
Verschränkt ihr die Arme und Beine, dann
blockiert ihr den Strom des Seins in und an euch, oder ihr lenkt ihn von euch ab
und zieht andere Kräfte an.
Wisset: Der Mensch soll eine kosmische Antenne sein. Wer Knoten in seine Antenne macht oder sie verbiegt, der kann weder die Kräfte noch das Heil des Alls empfangen. Einzig die Kräfte des Alls stärken und bewegen den Menschen, machen ihn frei und gesund. Sie schenken ihm Weitblick und Einblick und den Überblick.
Wer diese Gesetzmäßigkeiten nicht annimmt
und lebt, der wird engstirnig und intellektuell. Mit der Zeit eignet er sich das
an, was seine Nächsten, die ebenfalls auf der menschlichen Bahn sind, ihm
vormachen.
Wenn ihr euch niederlegt, dann legt euch
nieder, um zu ruhen. Ruhet bewußt, und legt euch waagerecht, und seid euch
bewußt, daß ihr ruht, dann werdet ihr die Stille des Alls wahrnehmen.
Stützt ihr beim Sprechen, beim Speisen oder anderweitig das Haupt auf eure Hände, dann werdet ihr nur euer niederes Selbst sprechen und die Speisen verschlingen wie ein Raubtier, das auf Beute aus ist. Dann erzieht ihr euch zum Nimmersatt, der nach Genüssen trachtet und den körperlichen Genuß pflegt, die Körperlichkeit, weil er durch sein undiszipliniertes Verhalten, durch die verbogene Antenne entsprechende Kräfte, also Sender, empfängt.
Der Strom des Seins ist harmonische, rhythmische Bewegung. Deshalb bewegt euch harmonisch. Harmonische Bewegungen sind die Melodien des Alls.
Wisset: Jeder Körper ist Klang, ist Melodie.
So, wie er klingt, so ist der Mensch.
Jede hektische
Bewegung ist eine Verbiegung der Antenne, die wiederum der Mensch selbst ist.
Dann wird sich der Mensch anlehnen, im Stuhl halb liegen, seine Arme und Beine
verschränken und sein Haupt auf seine Hände stützen.
Harmonische Bewegungen sind dynamische Bewegungen. Sie bewirken Flexibilität im
Denken, Reden und Handeln.
Wisset: Der aufrechte Mensch ist gleichsam
der Aufgerichtete, der die kosmischen Klänge in seinem Denken, Reden und Tun
ausstrahlt, dessen Gestik und Mimik die kosmischen Symphonien zum Ausdruck
bringen.
Sitzt also aufrecht, und stellt beide Füße auf
den Boden; dann leitet ihr Spannungen ab und nehmt harmonische Schwingungen
auf.
Wisset: Jeder von euch ist das komprimierte
All, und das All ist das Sein — es ist
die ewige Heimat, das Lichtmeer, Gott. Deshalb
verhaltet euch als
Menschen so, daß ihr in die Himmel sendet
und von den Himmeln
empfangt.
Lebst du im Strom des Alls, dann bist du die
Essenz des Alls. Dann lebst du in der Fülle und bist die Fülle. Kein Mensch und
nichts kann dich enttäuschen, weil du nichts erwartest, da du die Fülle
bist.
Erkennet: Das All und der Allstrom senden
unaufhörlich. Betrachtet Sträucher, Blumen, Tiere und Steine — sie sind. Sie haben ihre Antennen in das All
gerichtet.
Tiere, Pflanzen, Sträucher und Bäume lehnen
sich nicht an ihresgleichen an, außer der Mensch greift in den kosmischen Ablauf
ein. Wenn Bäume zu dicht beieinander stehen, dann können sie sich nicht
entfalten. Ähnlich ist es beim Menschen, wenn er sich an Menschen, Gegenstände
und Dinge anlehnt.
Entfaltet euch: Lehnt euch an nichts und an
niemanden an.
Der veredelte Mensch ist der weise Mensch,
der in seinem Inneren ruht.
Der veredelte, weise Mensch
lacht nicht von der Kehle her, er lächelt vom Herzen her.
Erkennet: Eine Kultur kann einem Menschen oder einem Land nicht übergestülpt werden. Kultur muß aus dem Menschen herauswachsen. Wo keine Kultur ist, dort gibt es viel Kult.
Das Du Bin Ich und das Ich bist
du.
Deshalb merke dir folgendes:
Du
bist das Feine und Schöne.
Du bist das Edle und
Reine.
Du bist im Du, das ewig ist, das
Erhabene.
Der Erhabene ist der Eine.
Du im Du, dem Erhabenen, bist das Erhabene, das um alle Dinge weiß,
weil der Erhabene der Vater ist — die
Größe, die Macht und das All selbst.
Er ist die Kultur und
das Kulturelle, denn Er ist Schöpfer, Gott, Träger,
Beweger, Geber — das Sein.
Er ist
Schönheit, Glanz, Fülle.
Er ist dein Vater — du, Sein Kind, das Erbe.
Du bist im
Lichtmeer, Gott, das Licht; deshalb brauchst du dich an nichts
und an niemandem festhalten.
Du, der Reine, bist die Aufrichtigkeit und der
Aufrechte. Du lehnst dich weder an Menschen noch an Dinge und Gegenstände an. Du
beziehst deine Kraft ausschließlich vom Allerheiligsten in dir selbst, das du,
das Selbst in dir, dem Selbst, bist.
Lehne dich also nicht
an Menschen an, sonst wirst du abhängig und unaufrichtig. Wer sich an Menschen
anlehnt, der lehnt auch Menschen ab. Der Abhängige wird zum Anhängsel seiner
Nächsten. Wenn diese ihn dann nicht mehr tragen, ist er
einsam.
Lehne oder halte dich nicht an Dingen oder
Gegenständen an, denn das sagt von dir, daß du dich gegenüber deinen Nächsten
auflehnst. Es deutet auch auf die Aufwallung deines Gemütes hin.
Wisse: Jeder Mensch strahlt seine Schwingungsgrade aus. Auch Dinge und Gegenstände strahlen das aus, was an ihnen haftet. Lehnst du dich an, dann rufst du von Menschen, Dingen und Gegenständen das ab, was dich bewogen hat, dich anzulehnen, oder was die Aufwallung deines Gemütes hervorgerufen hat.
Ich wiederhole: An Menschen, Dingen und
Gegenständen haften unzählige Schwingungen, die in den einschwingen und den
bestürmen, der Gleiches oder Ähnliches in und an sich hat. Dadurch werden deine
Entsprechungen, deine auflehnende Haltung und deine Gemütswallungen
verstärkt.
Lehne dich an nichts und an niemanden an,
sondern sei standhaft, aufrichtig und geradlinig, dann wirst oder bist du das
Ich Bin, die Aufrichtigkeit, die Gerechtigkeit, das Allgesetz.
Ruhe in dir. Was du auch tust, das tue ganz,
in voller Konzentration, auf die Angelegenheit und Sache
bezogen.
Der Weise, der im gereinigten Tempel lebt, hält
auch bei schriftlicher Arbeit die Tempelordnung. Jetzt
schreibt er. Seine Empfindungen und Gedanken sind beim Verfassen seines
Schriftstückes. Aus seinem Innersten, dem Allerheiligsten, in dem er lebt und
aus dem er gibt, wirkt er auf das Äußere ein, auf jeden Buchstaben und auf jedes
Wort. Dadurch verleiht er dem Geschriebenen die Kraft und durchdringt es mit dem
ewigen Gesetz, Gott.
Was du auch tust, halte in allem die
Tempelordnung.
Jetzt gehst du da- und dorthin, und du bist
bei dir, weil du in dir bist.
Jetzt arbeitest du an der
Werkbank, und du bist beim Werkstück und somit in und bei
dir.
Du sprichst mit deinem Nächsten, du bist bei dir und
in dir und sprichst im Wort das Gesetz.
Was du tust, das
tust du ganz.
Hältst du einen Gegenstand in der einen
Hand, dann sollst du keinen anderen in der anderen Hand halten, außer beide
Gegenstände sind aufeinander abgestimmt und stehen nicht im Gegensatz
zueinander. Hältst du zum Beispiel in der einen Hand das Werkstück und in der
anderen Hand das Werkzeug, mit welchem du das Werkstück bearbeitest, so sind
beide Instrumente aufeinander abgestimmt, weil eines dem anderen dient.
Wenn du ein Schriftstück verfaßt, dann halte
ausschließlich das Schreibgerät in deiner Hand. Würdest du z.B. in der anderen
Hand einen Maßstab halten oder einen Gegenstand zum Entfernen des Geschriebenen,
dann wirst du unkonzentriert, und deine Aufmerksamkeit ist zweigeteilt, weil
diese beiden nicht aufeinander abgestimmten Schwingungen in dir Unaufmerksamkeit
und Dissonanzen hervorrufen.
Hältst du in der anderen Hand
einen Maßstab, dann wirst du z.B. des öfteren Aussagen unterstreichen, die nicht
unterstrichen werden sollten, oder du unterstreichst das, was du selbst noch
oder noch nicht bist. Damit verleihst du deinem menschlichen Ich Ausdruck und
Nachdruck, weil du dich selbst, dein Ich, unterstreichst. Hast du in der einen
Hand das Schreibgerät und in der anderen den Gegenstand zum Entfernen des
Geschriebenen, dann wirst du dich des öfteren verschreiben und es dann wieder
auslöschen.
Erkenne dich in allem, und gib dich, dein
niederes Ich, auf, dann gewinnst du das Ich Bin, das Sein, das alles ist, das um
alles weiß und das alles durchschaut, das alles hört, das durch dich
spricht.
Erkenne immer wieder: Das Reine vollzieht sich
ausschließlich im Innersten der Seele, im Reinen — das
Unreine ausschließlich im Äußeren, in der Welt der Sinne.
Erkenne: Der Verstand des Menschen ist nicht das
Herz der Seele. Wer aus dem Verstand spricht, der spricht
aus den menschlichen
Programmen, weil er nicht im Innersten zu Hause ist, im Sein, das um alle Dinge
weiß, das alles schaut, das alles hört, das sich selbst
spricht.
Worte, aus dem Verstand gesprochen, gehen nur
wieder in den Verstand ein. Sie beinhalten keine Kraft; deshalb sind sie
begrenzt und auf die Materie bezogen, wo sie auch wirksam werden.
So wie im Wandel der Zeiten sich das Denken
und Leben der Menschheit wandelt, so ist es auch mit dem Wort, das vom Verstand
geprägt ist. Es spricht sich von Zeitepoche zu Zeitepoche immer wieder selbst,
nur mit anderen Worten und Begriffen.
Das menschliche,
niedere Selbst vergeht, weil es einzig im Verstand geboren und von dort
ausgehend gesprochen wird.
Die Oberfläche ist der
Verstand, der auch wieder oberflächlich reagiert. Der Verstand ist also nur die
Oberfläche des Sees, nicht der Grund. An der Oberfläche ist nur Spiegelung und
nicht die Wahrheit.
Das Wort des Innersten ist das Ich
Bin, das Wort des ewigen Gesetzes. Es wurde nicht wie das Verstandeswort
geboren. Das Wort Gottes ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und wer es spricht, der
ist von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Der wahre Weise, der
Erleuchtete, spricht das Ich Bin. Es ist das ewige Gesetz, das Wort, das im
Innersten der Seele sich selbst ewig spricht.
Der
Gotterfüllte spricht niemals das Verstandeswort, weil er im Innersten, im
Selbst, das er spricht, zu Hause ist.
Laß das Wort zuerst in dir werden, bevor du
es aussprichst.
Ob du denkst oder sprichst, beides sind
Energien, die nicht verlorengehen.
Was im Innersten, im
geheiligten Tempel, empfunden wird, das ist gleichzeitig auch das Wort. Das
Innerste bringt gute Früchte, weil die Empfindung, die den Gedanken gebiert und
das Wort hervorbringt, die göttliche Frucht ist, das Licht und die Kraft, die in
diese Welt kommen durch den Geist Christi, der die Finsternis
besiegt.
Wer mit der Kraft Christi sich selbst besiegt
hat, der schaut, was ist, und spricht das Sein, die Gegenwart, Gott. Der äußere
Mensch hingegen spricht aus der menschlichen Vergangenheit und Zukunft, denn die
Gegenwart dieser Welt ist nur ein Hauch, der, kaum erfaßt, schon zerronnen
ist.
Der Gottmensch, der im Innersten zu Hause ist, schaut
im Werdenden das Ist, weil im Innersten alles gegenwärtig und schon vollzogen
ist. Der Gottmensch lebt und wirkt aus der Gegenwart Gottes. Was für den
Außenmenschen erst im Werden ist, das ist für den Gottmenschen im Innersten
schon vollzogen.
Wer im Innersten lebt, der schaut im
Innersten auch, was sich in der Außenwelt vollzieht und vollziehen wird und wie
es sich gestaltet. Mit seinen göttlichen Empfindungen begleitet er die Schritte,
die im Äußeren noch getan werden müssen, die im Innersten jedoch schon getan
sind. In das Werden legt er das Ganze hinein, so daß es auch im Äußeren werde,
wie es schon im Innersten ist.
Was der Innenmensch im
Innersten bewahrt und bewegt, das wird sich auch im Äußeren, in der Welt der
Sinne, realisieren, weil es im Innersten schon ist und auch bewahrt bleibt und
bewegt wird.
Die Sprache des Seins ist unpersönlich. Das Unpersönliche erwartet nichts; es möchte nichts; es spricht sich selbst, das ewige Selbst. Das ewige Selbst ist die Unendlichkeit und die ewige Fülle. Das reine Wesen ist das formgewordene Selbst, die formgewordene Fülle.
Bist du das Selbst, dann bist du das Wort des Selbst, das in dir spricht und das als Klang und Ton nach außen in die Welt dringt und sich dort spricht und an das Ohr der Welt und in das Ohr des Seins im Menschen schwingt und in seiner Seele klingt. So wird sich auch in der Welt vieles zum Wohle des Ganzen verändern.
Laß das, was du laut sprichst, aus dir
strömen und durch dich fließen; es formuliert sich selbst in dir, weil es das
Selbst ist. Das ist das Ich Bin, das Wort des Seins, das Leben und der Gehalt
des Lebens. Es ist das Absolute, das nie vergeht, auch wenn sich die Zeiten
wandeln und diese vergehen.
Das Wort, welches das Sein
ist, das Ich Bin, das ewige Gesetz, das im Strom des Alls ist, fällt nicht auf
dich zurück wie das schale, energiearme Wort des Verstandes. Das Wort, das Sein,
bleibt im Strom des Seins und durchströmt dich, das formgewordene Sein, und auch
Mich, das formgewordene Sein, und alles, was sich im Strom des Seins befindet
und dort sein Dasein hat.
Sprich also das Wort, das Sein,
in dir.
Lerne, alles in deinem Innersten zu bewegen, es im Innersten zu empfangen und aus dem Innersten zu sprechen; dann sprichst du die Sprache des Seins.
Alles, was ewig währt, vollzieht sich im Innersten der Seele. Das ist die Wahrheit, das ist die Beständigkeit, das ist das Leben, das ist der Strom, das Selbst, das Ich Bin. Es ist das Leben und die Substanz des Lebens in dir.
Wer seinen Nächsten der Unwahrheit und der Lüge
bezichtigt, ohne diese Aussage beweisen zu können, der gibt von sich selbst
Zeugnis, daß er am Rande des Stromes steht und mit Steinen auf jene wirft
— und sich dadurch selbst steinigt; denn
sein Nächster, den er bezichtigt, ist in seinem Innersten ein Teil von
ihm.
Wer nur am Ufer des Stromes steht, der glaubt, daß
dieses die Realität sei, weil er den Strom nicht kennt. Wer sich so verhält, der
gibt selbst Zeugnis von dem, was er noch ist.
Wer das Wort, das Ich Bin, spricht, schaut die Wahrheit und die Unwahrheit. Er klärt auf, stellt richtig und geht dann seines Weges, denn er weiß: Wer sich ändert und sich Gott weiht, geht den Weg, der zur Freiheit führt. Wer sich jedoch nicht ändert, der geht auf dem steinigen Weg ins Leid, um über das Leid, das gleich die Sünde ist, zur Wahrheit zu erwachen, um dann in die Wahrheit eingehen zu können.
Wenn ihr des Suchens nach der Wahrheit nicht leid werdet, dann werdet ihr euch finden, indem ihr eure Fehler und Schwächen erkennt und sie rechtzeitig bereinigt, bevor das Leid über euch kommt. Deshalb werdet des Suchens niemals leid, sonst müßt ihr euer Sündhaftes erleiden.
Wer sich selbst nicht anschauen möchte, schaut
immer auf seine Nächsten. Er ist der Ansicht, er sei der Gute und der Nächste
der Schlechte. Aus diesem Verhalten geht der Besserwisser hervor, welcher der
Ansicht ist, die Abläufe des Alls lenken zu können, da er sich selbst allklug
dünkt.
Erkennet: Der Tor weiß alles besser. Kommt der
Nächste mit seiner Torheit zu ihm, dann streiten sich zwei Törichte. Beiden
fehlt die Weisheit.
Der Gegensatz zur Wahrheit ist die
Torheit; damit beschäftigen sich gar viele.
Geht die Seele
als Tor in die Welten, die sie sich mit ihrer Torheit selbst bestimmt hat, dann
ist rings um sie nur Torheit, weil sie in ihren Scheinbildern der Torheit lebt.
Selbst wenn der ehemalige Mensch um die Gesetze Gottes weiß und sie nicht
erfüllt hat, bleibt er der Tor und der Sklave der Sklaverei, der Torheit, die er
gelebt und mit der er sich umgeben hat.
Wer sich mit seinem irdischen Dasein nicht
auseinandersetzt, der hat auch keine Beziehung zur geistigen
Welt.
Wer den Weg zum Königreich des Inneren nicht
wandelt, wer sich also nicht verfeinert in Empfindungen, Gedanken, Worten und
Werken, der bleibt dem Diesseits, dem Leben in der Zeit, verhaftet. Ob er lebt
oder stirbt, ob er wacht oder schläft — weder dieses
Erdendasein noch der Tod lehren ihn etwas Neues, weil er der alte, der sündhafte
Mensch geblieben ist, trotz besseren Wissens.
Kein Mensch
kann vor sich selbst entfliehen. Jeder muß sich selbst ansehen und das abtragen,
was er sich aufgetragen hat. Die Aufgabe, die ihm das Leben stellt, ist sein
Leben.
Eines Tages wird ihm die Aufgabe gestellt, das
abzutragen, was er sich auferlegt hat.
Was du selbst in die Gestirne, den mächtigen Speicher, eingibst, das liegt ständig auf der Lauer, über dich hereinzubrechen. Du selbst bist dir also selbst die Gefahr.
Wenn ihr des Suchens nach eurem wahren Selbst nicht
leid werdet, dann seid ihr willig zu lernen. Wer willig ist zu lernen, der wird
sich selbst erkennen und in der Selbsterkenntnis sein wahres Sein finden. Er
wird verwirklichen — und somit erfüllt
sein.
Sind Seele und Mensch nicht gewillt zu lernen, sich
also durch Verwirklichung in Gott zu finden, dann wird das Leben der Seele und
des Menschen härter und schwerer.
So ihr leidet, erspürt
im Leid, weshalb ihr leidet. Laßt die Empfindungen und die Gedanken des Leides
kommen, denn sie sprechen ihre Sprache. Und so ihr nicht ermüdet, das ewige
Gesetz zu erfüllen, werdet ihr im Leid reifen und dem Licht näherkommen, das
euch den Frieden und die Stille bringt.
Der Mensch sollte über den Weg seines
irdischen Lebens nicht weheklagen und seinen Lebensweg nicht
verurteilen.
Wer sich anmaßt, seinen Lebensweg zu kennen,
der maßt sich auch an, Kompetenz über die Schöpfung zu haben.
Alle Wege, die der Geist lehrt, führen zu dem einen Ziel:
daß Seele und Mensch zum Sein finden, das Gott ist.
Die Hoffnung und die Sehnsucht nach Gott erweckt die Erfüllung der Hoffnung. Wo die Hoffnung, das Sehnen nach dieser Erfüllung ist, dort ist Gottes Walten.
I
ch, Christus, gebe euch Lehren zur Selbsterkenntnis, auf daß ihr immer wieder darauf zurückgreifen könnt, wenn ihr lau werdet: Ist der Mensch einmal warm, dann wieder
kalt, dann ist er unentschieden und dient der Finsternis. Wer sich für die Welt
entscheidet, der entscheidet sich für den Rausch des Ichs. Dann inspiriert ihn
die Welt, und es inspirieren ihn jene, die der Welt
angehören.
Mit dem Menschen macht die Finsternis ein
Spiel: Sie beeinflußt ihn — einmal für, dann gegen Gott.
Damit will sie Gott verhöhnen. Dieses Spiel treibt sie mit dem Menschen so
lange, bis dieser sich entschieden hat.
Weitere Lehren zur
Selbsterkenntnis:
Verlange von dir immer das Äußerste,
nicht das Naheliegende; dann lernst du das Kräftepotential deiner Seele
kennen.
Ermahne dich immer wieder selbst, indem du dich
immer wieder selbst ansprichst, wie du es mit dir halten
möchtest.
Sprichst du dich also selbst an, dann weißt du,
wie du es mit dir halten möchtest. Tue dies — dann erwacht
in dir das ewige Selbst, das du in der Ewigkeit als Wesen der Ewigkeit bist.
Die Seele im Menschen ist nur Gast auf Erden. Die
Seele ist Mensch geworden, um den inneren Schatz zu entwickeln und Gutes zu tun.
Das Gute kommt durch Menschen — ebenso
das Böse.
Der gute Mensch, der in Mir, dem Christus, lebt,
bringt gute Früchte. Der lasterhafte Mensch, der sich dem Dunklen verschrieben
hat, bringt Dunkles in die Welt.
Wohl jenen, die Gutes
bringen, durch die das Gute in die Welt kommt. Wehe jenen, durch die das Dunkle
in die Welt kommt. Die einen gehen zum Licht — die anderen
leiden in der Finsternis.
Wisset und erspüret in euren Herzen: Je mehr
ihr Gott liebt, um so mehr wird euch Gott auch geben. Je freudiger ihr die Gaben
der Liebe austeilt, um so mehr werdet ihr von Gott empfangen. Nur der Selbstlose
empfängt, weil er selbstlos weitergibt. Wer selbstlos gibt, der schöpft aus dem
ewigen Sein, aus der unendlichen Stille, die Gott ist. Dadurch wird er stiller
und gottbewußter, denn er weiß: Gott gibt dem, der die Gaben aus dem Schatz
seiner Verwirklichung selbstlos weitergibt.
Ich, Christus,
Bin der Schlüssel zur Selbstlosigkeit, der Schlüssel zum Sein. Ich, Christus,
Bin der Schlüssel zum Tor des Lebens. Alle Erleuchteten gehen durch Mich in das
ewige Sein, denn Ich Bin das Licht der Seele, die Wahrheit und das Leben.
So, wie Ich allen diene, Seelen, Menschen, Tieren,
Pflanzen und Steinen, so sollt auch ihr allen selbstlos dienen, die um euch sind
— Menschen, Tieren, Pflanzen und
Steinen.
Die selbstlos dienende Liebe ist die innere
Hingabe. Sie durchglüht das Herz und erfreut die Seele und durchpulst jedes
selbstlose Wort und jede selbstlose Tat. Sie macht die Seele leicht und frei und
den Gang beschwingt, weil Seele und Mensch das Gesetz des Alls verkörpern.
Was ihr tut, das tuet aus dem Geiste, denn nur die
selbstlosen Werke sind in und mit Gott getan.
Glaubt ihr,
daß euer Werk noch so gut sei — dann prüft euch, ob ihr es
aus dem Geiste, also selbstlos, getan habt. Habt ihr es mit dem Blick auf euer
menschliches Ich und auf euer Wohl getan, dann kann es sich zu Gegenteiligem
auswirken. Früher oder später werdet ihr darunter zu leiden
haben.
Deshalb lebet aus dem Geiste, und seid eingedenk
des Inneren Lichtes, das euer Helfer und Ratgeber ist, Christus: Ich in euch,
ihr in Mir; Ich in dir, du in Mir.
Der wahre Weise lebt in Gott, und Gott lebt durch
ihn. Was er gibt, das gibt nicht er —
Gott gibt es durch ihn. Was er tut, das tut nicht er — Gott tut es durch ihn.
Er
spricht; doch nicht er spricht — Gott spricht durch ihn. Er
arbeitet, doch nicht er arbeitet, weil Gott durch ihn
arbeitet.
Der wahre Weise lebt in der Welt für die
göttliche Welt und ist nur Transformator der selbstlosen Liebe, der inneren
Kraft — er ist selbstloses Geben. Deshalb ist nicht er es,
der spricht und handelt, sondern Gott ist es durch ihn.
Bewahre das Gute, das Sein, als das Kleinod deines
Innersten, dann bleibst du auch in deinem Innersten und sprichst die Sprache des
Innersten, die Wahrheit.
Wer nur vom Menschen, das heißt,
vom Menschlichen, gezeugt wurde, der wird auch als Seele immer wieder zu den
Menschen zurückkehren und vom Menschen, dem Menschlichen, geboren werden und die
Sprache der Menschen sprechen — bis er der Eingeburt
zustrebt, Gott, der einmaligen Geburtsstätte, die das Sein ist. Dann wird er zu
Gott zurückkehren und ewig in Ihm, dem Strom des Seins, leben. Dann wird er auch
die Sprache des Seins sprechen, weil er wieder das formgewordene Sein ist, in
dem er sich bewegt.
Sprich die Sprache des
Seins!
Nichts ist außerhalb von dir. Es ist nicht die
Blume, das Gras, die Pflanze, der Stein, das Mineral — du
bist das Sein, die Blume, das Gras, die Pflanze, der Stein und das Mineral, weil
du als Essenz in allem bist und alles als Essenz in dir
ist.
Einerlei, wo du gehst, wo du stehst, wo du bist — gehöre dem ewigen Tempel an! Halte die Tempelordnung; dann wirst
du auch gerecht sein und Gerechtigkeit erlangen.
Merke dir:
Was du in
deinem Innersten, in deinem wahren Sein, nicht wahrnimmst, das hast du auch in
deinem Innersten noch nicht erschlossen.
Was in dir nicht
lebendig ist, das erfaßt und schaust du auch nicht. Ist dein Nächster nicht in
dir lebendig, dann hast du auch keinen Zugang zu deinem Nächsten und auch keine
Kommunikation mit Gott.
Prüfe dich selbst: Wie du sprichst, zeigt, ob du in dir bist oder ob du nur aus deinem Ich, der Oberfläche, sprichst.
Speise in Gott. So, wie der Bissen und der Trank in
dich eingehen, so wirken sie in dir und strahlen auch wieder von dir
aus.
Wer den Bissen und den Trank heiligt, der hält das
Bewußtsein der Speise und des Trankes lebendig. Es geht dann als Essenz und
Kraft in die Seele ein. Die Speise und der Trank stärken dann nicht nur den
Leib, sondern Seele und Leib.
Begleite mit deinem
Bewußtsein jeden Bissen und jeden Schluck des Getränkes auf dem Weg in den
Körper.
Die Empfindungen, Gedanken und Worte, die du den
Speisen und Getränken auf deren Weg in den Organismus mitgibst, wirken
entsprechend in Seele und Leib.
Alles ist Energie; auch die Speise und der
Trank sind Energie. Wie du empfindest und denkst — mit diesen Kräften magnetisierst du die Nahrung und
das Getränk; das gibst du ihnen auch auf den Weg in deinen Körper
mit.
Bleibe also auch bei der Nahrungsaufnahme im
Innersten deines Tempels, denn auch die Speise und der Trank gehören zur
Tempelordnung, zum Tempelgesetz.
Jeder Bewußtseinsaspekt
ist gleich der Bewußtseinsstand. Er hat das Ganze in sich und spricht sich auch
selbst entsprechend dem Bewußtseinsgrad.
Auch die Früchte
und das Getränk — jede Speise — sind
Bewußtsein und sprechen die Sprache ihres Bewußtseinsgrades. Das heißt, sie
stehen mit dem Strom, in dem sie sich bewegen und ihr Dasein haben, in
Kommunikation.
So, wie du, der Mensch, es mit der Nahrung
und dem Getränk hältst, so wirkt es sich auch in und an dir aus. Alles ist
Schwingung, die sich in und an dir bemerkbar macht und dich auch prägt.
Meine Worte sind Geist und Leben, Licht und
Wahrheit. Der geistig Reifende, der dem Lichte, Mir, zustrebt, wird sensitiver,
durchlässiger für das Innere Leben. In der Erkenntnis des Lebens wird er keine
tote Nahrung mehr zu sich nehmen. Er wird auch nicht mehr völlern und große
Mengen Nahrung verzehren.
Der geistig Reifende lebt von
innen nach außen. Dementsprechend wird er auch seine Nahrung wählen, so daß sein
physischer Leib das bekommt, was er zum Leben braucht, jedoch nicht darüber
hinaus.
Der geistige Mensch wird nicht üppig leben. Er
wird seinem Körper das geben, was er braucht. Er füllt ihn
nicht.
Erkennet: Viele glauben, wenn sie fasten und sich
kasteien, dann würden sie rascher Gott näherkommen. Das ist ein Irrtum des
Verstandes.
Das geistige Wachstum geht nicht mit einer
Ernährungsweise mit Fasten oder Kasteiung einher; auch bestimmte Gebetsweisen
sind nicht erforderlich. Wichtig ist, daß der Mensch aus dem Geiste lebt; denn
dann ordnet sich alles von selbst, es bedarf keiner Regeln —
es bedarf eines konsequenten Lebens, indem der Mensch mehr und mehr nach innen
zur Quelle des Lebens wandert, um aus der Quelle des Seins zu
schöpfen.
Es geht nicht um das leibliche Wohl, sondern um
die geistige Haltung, um euer Tun oder Nichttun.
Prüft also, ob das, was ihr tun wollt, eurem Innersten entspricht und eurem geistigen Wachstum dient. Seid also aufrichtig zu euch selbst. Tut nichts, was der ewigen Wahrheit, dem ewigen Sein, entgegensteht, denn vor Gott ist nichts verborgen. Eines Tages wird das von euch Verdeckte offenbar, und ihr werdet selbst schauen, ob euer Denken und Tun redlich und ehrlich war.
Solange ihr eure Blicke auf irdische Dinge
lenkt, seid ihr nicht in das Reich Gottes eingekehrt und baut auf ein äußeres
Reich, das irreal ist.
Solltet ihr um die Gesundung des
Leibes bitten, dann kann äußeres Fasten nur dann heilsam sein, wenn ihr
gleichzeitig eure menschlichen Gedanken, das, was ihr an Menschlichem erkannt
habt, ablegt und so frei werdet für die Einstrahlung des
Lichtes.
Wenn du das Allerheiligste in allem würdigst,
indem du es in dir als Schatz und Leben bewahrst und es auch durch dich wirken
läßt, dann wirst du im Allerheiligsten am Tisch des Herrn sitzen und
speisen.
Bleibe also in jeder Situation, in allem, was du
tust — auch bei der Nahrungsaufnahme —
im Innersten deines Tempels; denn der Tempel deines Innersten ist mit der Essenz
aller deiner Nächsten und mit der Essenz der Naturreiche erbaut.
Das Göttliche in deinem Nächsten und jede
Kraft im Mineral, im Stein, in der Pflanze, im Tier ist ein Baustein deines
inneren Tempels, in welchem der Allheilige wohnt.
Fehlt
ein Baustein deines Tempels, dann bist du entweder mit Menschen oder mit
Bereichen der Natur uneins. Dann ist auch dein Tempel unvollkommen. Das
bedeutet, daß du nicht im Gesetz Gottes und auch nicht das Gesetz Gottes bist.
Dann kannst du auch das Allerheiligste in dir nicht betreten, um dort Wohnung zu
nehmen.
Dann wirst du auch nicht am Tisch des Herrn
sitzen, sondern am Tisch der Menschen, die — so wie du — unbedacht das Leben, die Gaben aus Gott, zu sich nehmen. Dann
bist du heimatlos und ein irrendes Schaf, das sich auch in die Irre führen läßt,
da es blind ist und oftmals blindgehalten wird, weil es Blinden anhängt, die es
in einen Tempel führen, der von Menschenhänden erbaut ist.
Bist du jedoch bereit, deinen inneren Tempel zu errichten, zu reinigen und
auszubauen durch ein Leben in Gott, dann wirst du dich auch aufrichten und
klarsehen.
In dem Maße, wie du deinen inneren Tempel
vervollkommnest, wirst du auch die Tempelordnung halten und in den inneren
Tempel Einlaß finden.
Ist dein Tempel vollkommen, dann
bist auch du eins mit allen Menschen und Wesen, mit allem Sein. Dann bist du
auch eins mit dem All und seinen Gesetzen und wohnst auch im Allerheiligsten,
weil du im All bist und es in dir und ihr seid von Ewigkeit zu
Ewigkeit.
Das Reich Gottes ist das innere Reich. Du kannst
es nur mit den inneren Augen wahrnehmen und nur mit den inneren Ohren das hören,
was die inneren Gesetze dir sagen.
Du kannst das wahre
Sein, dein Erbe, nur im Inneren hören. Es spricht zu dir und spricht mit dir,
weil Ich das »Ich Bin« Bin, und das Ich Bin du bist. Deshalb bist du Ich, und
Ich Bin du, und wo du bist, Bin Ich, und wo Ich Bin, da bist du, weil alle und
alles in dir ist — du und Ich als Einheit in
allem.
Du und Ich, die Verschmelzung beider im Ich Bin,
kannst du nur im Innersten deines Tempels, im Allerheiligsten, erfahren, in
welchem alles ist — das Du im Ich und das Ich im Du. Nichts
ist, wo nicht Du und Ich als Einheit sind, weil Gott das Du und das Ich ist, das
Bewußtsein der Einheit. Gott ist das Du; du bist das göttliche Wesen. Hast du
das begriffen, dann suchst du deinen Nächsten nicht — du
rufst nicht nach ihm. Er ist da — in dir! Wo du auch bist,
er ist mit dir, weil er in dir ist — das Du und das Ich
verschmolzen im Du, im Gesetz, Gott, dem Ich Bin in dir.
Das Du Gottes ist die Dualität. In Gott werden zwei eins. Alle Zahlen münden in
das Eine, in das Eins-Sein, weil Gott alle und alles eint und alle Wesen
Ebenbilder des Einen sind, Gottes.
Du bist Mein Gedanke,
der Allvater-Gedanke, das Gesetz. Das Mein ist dein; denn der Ewige, der Ich
Bin, und du sind eins.
Du, der Reine, sprichst das Selbst,
weil du das Selbst bist. Du sprichst dich daher selbst und sprichst auch in
allem und in allen das Selbst an, dich im Nächsten und in allen Dingen,
Geschehnissen und Ereignissen.
Das Wort des Reinen ist das Selbst, das in
allem ist. Das Gesetz spricht sich selbst und bringt sich wieder selbst hervor,
weil alles in allem ist — es ist immer
das Ganze.
Du sprichst in allem das Ganze an und in jeder
Facette der Wahrheit wieder das Ganze. Die entsprechende Bewußtseinsstrahlung,
die Facette, antwortet dir in dir, und du vernimmst auch wieder das Ganze in
dir.
Du brauchst nicht nach dem Bewußtseinsstand zu
fragen. Sprich immer das Ganze an, weil im Kleinsten das Große und im Großen das
Kleinste ist.
Wohin der Gedanke des Gesetzes strahlt, dort
strahlt er wieder das Gesetz an.
Was der Gesetzesgedanke
beinhaltet, das ist schon in dir erfüllt, weil das ewige Gesetz gleich Erfüllung
ist.
Der Gesetzesgedanke kann nicht zerstört oder
abgelenkt werden. Beim Aussenden hat er sich schon in dir
erfüllt.
In der Außenwelt erfüllt sich der Gesetzesgedanke
nach dem Gesetz des freien Willens dann, wenn er Zugang in das Herz des Menschen
findet.
Der Gedanke des Gesetzes kennt jedoch keine
Hindernisse. Er durchstrahlt jede Verdichtung und jedes Hindernis und wartet,
bis er empfangen wird. Er geht den Weg der Erfüllung auch im Äußeren, weil er
ein Teil des ewigen Gesetzes ist, das sich im Innersten des Menschen
befindet.
Der Gesetzesgedanke kennt keine Zeit; er ist das
Gesetz und zeitlos. Der Weg zum Menschen nach außen kann für den Menschen eine
Verzögerung bedeuten, weil der Gesetzesgedanke den Augenblick zur Handlung kennt
und sich so lange als erfüllt im Aurafeld des Menschen aufhält, bis er Zugang
findet.
In der gesetzmäßigen Empfindung und im
gesetzmäßigen Gedanken ist kein Rückschlag, keine Auflösung der Empfindung oder
des Gedankens, weil sie das ewige Gesetz, die Allkraft, sind.
I
ch, Christus, lehrte als Jesus von Nazareth einige Apostel und Jünger, die es fassen konnten, die ewigen Heiligen Gesetze. Trotz ihres geistigen Wissens mußte Ich sie immer wieder vor dem Fall in das Menschliche, in die Irr-Realität, auffangen und ihnen immer wieder den heiligen Gedanken — das ewige Selbst — näherbringen, den sie immer wieder aus ihrem Innersten ließen, weil ihnen das Blendwerk, die Irr-Realität, der menschliche Gedanke, näher schien. Sinngemäß sprach Ich zu
ihnen:
Das heilige Wort, das die Kraft Gottes ist und das
in euch geboren wurde, kann nur von euch mit dem menschlichen Ich umhüllt werden
— das sich im Ober- und Unterbewußtsein aufbaut —, wenn ihr es nicht als das wahre Selbst in euch bewahrt, wenn
ihr es trotz besseren Wissens aus eurem Innersten entlaßt durch Zweifel, Ängste
oder durch Ungeduld.
Der Kern der menschlichen Gedanken
und Worte ist das Wort Gottes. Es bleibt göttlich. Die Umhüllung jedoch richtet
sich gegen euch und wird euch zur Belastung.
Jede
Gesetzesempfindung und jeder Gesetzesgedanke geht von der ewigen Kraft, Gott,
und der Kommunikation mit Gott aus. Wenn sie auch vom menschlichen Ich umhüllt
sind, so bleibt der Kern, das Leben, doch in Gott.
Das
Gesetz, Gott, ist: Senden und Empfangen. Das ewige Gesetz sendet sich selbst und
empfängt sich selbst. Daher geht keine Energie verloren. Das ewige Gesetz
spricht sich also selbst, und die Antwort ist wieder das Gesetz, das Selbst,
weil alles Sein Gesetz ist und alle reinen Lebensformen das Gesetz sind und sie
alle im fließenden Gesetz ihr Dasein haben.
I
ch lehrte Meine Apostel und Jünger das Gesetz: Jeden einzelnen spreche Ich an: Warum
möchtest du in die Ferne schauen, wenn doch das Ewige, das, was du in der Ferne
glaubst, in dir ist?
Warum willst du mit deinem Bruder
sprechen, wenn er doch als Kraft und Licht in dir ist?
Hast du ihm Wesentliches mitzuteilen, sprich ihn in dir an. Dadurch stellst du
eine bewußte Kommunikation zu deinem Nächsten her, und so es für ihn von
Bedeutung ist, wird er es empfangen — dann, wenn er auch
dich in sich als Kraft und Licht trägt. Ist dein Bruder mit dir verbunden, dann
wird er sich in dir melden, oder du wirst ihm begegnen und mit ihm einen
Gesprächstermin vereinbaren.
Doch alles erfolgt zuerst in
dir; das ist das ewige Gesetz, nicht das Kausalgesetz.
Ich wiederhole: Voraussetzung für eine göttliche Kommunikation ist, daß du die göttliche Essenz deines Bruders oder deiner Schwester in dir erschlossen hast
— und umgekehrt, daß dein ewiger geistiger Lebensteil in ihm wirksam ist.Ich lehrte Meine Apostel und Jünger: Wollt ihr das erjagen, was in der Ferne ist, dann werdet ihr gehetzt und gejagt werden, weil ihr im Äußeren lebt, in und mit der Welt, die nur Schein ist, also Abglanz der Realität. Es kann kurzzeitig angenehmes Weltliches auf euch zukommen
— oder ihr werdet sofort mit dem Unangenehmen zu ringen haben, mit dem, was ihr gesät habt. Eventuell werdet ihr unter die alte Saat neue Saat mischen, neue Ursachen, und auch dadurch Ereignisse und Kräfte an euch ziehen, die nicht dem Gesetz Gottes, der heiligen Tempelordnung, entsprechen. Die Person, das menschliche Ich, ist das
menschliche Selbst, das sich selbst sieht und daher auch nur auf das irdische
Leben und auf die Person Bezug nimmt, auf das Vergängliche, das nur im Begriff
der Jahre Bestand hat. Das vergängliche, menschliche Selbst drängt, um die Jahre
zu nützen, in welchen es sich bestätigen kann. Da es nicht die Einheit und die
Unendlichkeit ist, drängt es in die Ferne, drängt in die Nähe, drängt nach
rechts und nach links, nach oben und nach unten und engt sich damit immer mehr
ein, weil es alles auf sich, die Person, bezieht.
Jede
Einengung führt zur Eingrenzung, zur Enge und zur Begrenzung und dann zur
Explosion. Jeder Begrenzte schlägt um sich. Was ausbricht, sind die Ausgeburten:
Streit, Krieg und Plünderung.
Alle diese Aspekte sind
Explosionen des menschlichen Ichs, des menschlichen Selbst, das immer mehr für
sich fordert. Dafür ziehen oftmals ganze Heere in den Krieg, Menschen, die
gleichen oder ähnlichen Begrenzungen unterliegen und sich von ihresgleichen
bevormunden lassen. Sie wählen dann ihre Führer, die ganze Völker
beherrschen.
Das niedere Ich ist unersättlich. Es möchte
besitzen und haben, bis der Ich-Mensch hinscheidet. Auf ähnliche Weise geht es
dann in den Seelenreichen weiter oder in erneuten Einverleibungen. Daher hütet
euch, auf daß ihr nicht dem geistigen Tod verfallet.
Immer wieder höre Ich euch vom Tod
reden.
Was ist für euch der Tod? Für viele ist er das
Ende. Doch der Tod ist nichts anderes als der Übergang in eine andere
Daseinsform, in welcher ihr in gleicher Weise lebt, wie ihr als Mensch gelebt
habt.
Der Tod wird nichts von euch nehmen — er wird euch auch nichts geben. Die Seele, die den Leib verläßt,
ist dieselbe, die im Menschen war und die der Mensch widerspiegelte. Nach dem
Leibestod erlangt ihr deshalb nicht die Auferstehung.
Nur
der geht in das Licht ein, der dem Lichte zuwandert, der einwärts wandert. So,
wie die Seele des Kindes aus dem inneren Reich in die Lebensschule Erde
eintritt, so soll der ältere Mensch von der Erdenschule in das Innere
hineingewachsen sein durch Verwirklichung und Gottnähe.
Wer das innere Reich, das Reich Gottes, erschließt, der wird zum Tempel des
Heils und erlangt im eigenen Tempel, im Tempel aus Fleisch und Bein, schon die
Auferstehung; dann braucht ihr den Tod nicht zu schmecken. Wer jedoch geistig
tot ist, der ist auch als Seele tot. Die geistig Toten werden nach dem
physischen Tod nicht auferstehen. Sie bleiben geistig tot, denn so, wie der Baum
fällt, so bleibt er liegen.
Darum erlangt die Erkenntnis:
Im Fleische sollt ihr zur Kindschaft Gottes erwachen, und im Fleische sollt ihr
die Auferstehung erlangen, denn die Seele im Menschen ist in der Lebensschule
Erde, um wieder zu dem zu werden, was sie im Vater ist:
göttlich.
Wisset: Die geistig Toten schauen nur auf den
Buchstaben und erfassen den Sinn nicht. Deshalb prüft, zu wem ihr redet und was
ihr sagt, denn ihr sollt die Perlen nicht in die Gruft werfen, sondern denen
bringen, die erwachen wollen.
Wer Mich als Mensch nicht gefunden hat, der
wird Mich auch nach seinem Leibestod nicht finden. Denn wer nur im Menschlichen
gelebt hat, der wird auch als Seele nur weltbezogen leben und wieder das Fleisch
suchen, das für ihn das Leben ist.
Deshalb erkennet: Leben
ist Gott, und wer Gott in sich nicht gefunden hat, der hat auch Mich, den
Christus Gottes, nicht gefunden. Er wird nach seinem Leibestode durch die Pforte
des Todes gehen und wird geistig tot bleiben — bis er sich
selbst erkennt und sich in Mir findet.
Wer Mich erkennt,
der kennt das All. Er ist im All, und das All ist in ihm. Wer Mich nicht
erkennt, der ist auf die Erde bezogen und sammelt äußere Schätze und Reichtümer,
weil er des Inneren nicht gewahr wird, weil er nicht auf das große Ganze bezogen
ist. Weil er Mich nicht kennt, deshalb kennt er sich nicht und auch nicht das
All, das Ich Bin.
Die unzähligen Kräfte des Alls sind als
Essenz in dir, denn du, o Mensch, bist der Mikrokosmos im Makrokosmos; du bist
das Erbe der Unendlichkeit. In dir ist alles geeint; und was ist, das ist ewig.
Was ewig ist, ist in dir.
Nur was im Innersten deiner
Seele ist, ist dein, und was dein ist, das ist ewig. Das Äußere ist Schein und
vergänglich. Du kannst es nicht mitnehmen; du mußt es hier und dort
lassen.
Erkenne, daß alle Dichte vergänglich ist — und was vergänglich ist, das vergeht. So wird auch die Materie
vergehen, weil die Dichte nicht ewig und nicht Ewigkeit ist.
Ihr glaubt, ihr müßtet der Welt entfliehen,
um sie zu überwinden. Ich sage euch: Durch die Weltflucht werdet ihr euch nicht
überwinden; ihr werdet nicht erkennen, wer ihr seid, denn ihr habt die Spiegel
eurer Welt verloren.
Solange ihr in der Welt die Welt
nicht überwindet, die noch an euch haftet, seid ihr von der Welt her verwundbar.
Ihr müßt euch aller Spiegelung entledigen und so werden, wie euch Gott schaut,
wie ihr also wart von Anbeginn — und wieder sein werdet
durch Mich, den Christus: Wesen des Lichtes.
Denn die Welt
der verkörperten Wesen, der Menschen, ist zugleich die Welt der entkörperten
Wesen, der Seelen. Beide Welten durchdringen einander. Sie sind Aufenthaltsorte
für Menschen und Seelen, in denen Menschen und Seelen durch Werden und Wachsen
reifen und so dem ewigen Reich näherkommen, um in den Strom, Gott, einzutauchen,
der ewig ist.
Die geistig Erwachten reifen in die Ewigkeit
hinein —die geistig Toten begnügen sich mit der
Spiegelung.
Diese Welt ist der Schadstoff für die Seele
und den Leib. Wer sich diesen einverleibt, der erkrankt.
Jede Krankheit ist die Wirkung einer oder mehrerer Ursachen. Sie kann auch eine
Kollektivkrankheit sein, aufgrund einer Kollektivschuld, dann, wenn mehrere
Menschen aus dem gleichen Motiv sich an ihren Mitmenschen versündigt haben.
Vergeben ihnen diese Menschen nicht, dann dauert ihre Krankheit an, oft über
Inkarnationen oder im Seelenreich.
Die Krankheit ist das
Bild deiner Seele. Sie ist der Spiegel, in dem du deine Gefühls-, Empfindungs-
und Gedankenwelt erkennen kannst.
Wohl den Seelen, die Fleisch angenommen
haben, um in der Erdenschule göttlich zu werden.
Wehe
jenen Seelen, die Fleisch angenommen haben, um erneut der Leibeslust zu
frönen.
Die Seele im Menschen ist in der Lebensschule
Erde, um wieder göttlich zu werden.
Was ändert sich, wenn die Seele ihre
sterbliche Hülle abstreift?
Was ändert sich, wenn eine
Blume hinwelkt?
Was ändert sich, wenn die Jahreszeiten
schwinden?
Gehen sie und kommen nie
wieder?
Oder ist im Schwinden nicht das Sein und schon
wieder das Werden,
das sich einkleidet in ein noch
schöneres und viel üppigeres Gewand?
Der Mensch nennt den Herbst, das
Schon-wieder-Werden in der Natur, das sich neu und üppiger Gestaltende: das
Vergängliche.
Es gibt jedoch keine Vergänglichkeit — nur den Wandel und die Wandlung.
Kann im
Wandel und in der Wandlung die Zeit bestehen?
Zeit ist
Vergänglichkeit. Was vergeht?
Was ist Raum, wenn das
Bewußtsein grenzenlos ist?
Was ist Raum, wenn der Mensch
eine Sende- und Empfangsstation ist?
Was ist Raum, wenn
die Naturreiche kosmisch sind?
Was sind also Zeit und
Raum?
I
n Gott gibt es keine Zeit, in Ihm ist nichts verloren. In Gott gibt es nicht das Nicht-begreifen-Können; dieses gehört der Zeit an.
I
ch, Christus, sprach als Jesus sinngemäß weitere Worte zu Meinen Aposteln und Jüngern: Ihr jedoch sollt euch bewußtmachen, daß
jeder von euch stirbt und jeder auf eine andere Art und Weise. Deshalb solltet
ihr zu eurem Sterben eine Beziehung herstellen, auf daß ihr vom sogenannten Tod
nicht überrascht werdet.
Über jedem Menschen liegt der
Schleier des Todes, den der Mensch nur dann anheben kann, wenn er geistig
erwacht ist — oder er wird ihm erst dann hinweggenommen
werden, wenn er gestorben ist.
Setzt euch also mit der Tatsache
auseinander, daß jeder Mensch stirbt. Was ist nach dem sogenannten
Tod?
Jedem einzelnen stelle Ich die Frage: Wie willst du
sterben? Das Wie gibt euch die Antwort in der Frage: Wie habe ich gelebt? — oder in der Frage: Wie will ich leben?
Das
irdische Leben jedes Menschen zeigt ihm sein Sterben auf und hebt, je nachdem,
wie der Mensch gelebt hat, den Schleier des Todes an. Das irdische Leben jedes
einzelnen ist der Maßstab für das, was sich für ihn hinter dem Schleier des
Todes verbirgt.
Der Mensch selbst bestimmt, ob er sich
außerhalb des Rades der Wiederverkörperung befindet oder am Rad der
Wiederverkörperung haftet.
Meine Apostel und Jünger fragten Mich: »Wie
sollen wir uns vorbereiten?« Ich sprach zu ihnen:
Erkennet: Jeder von euch ist das Heute und das Morgen; jeder ist ein Teil von
jedem Augenblick, von jeder Sekunde, von jeder Minute und von jeder Stunde.
Jeder von euch ist ein Teil eines Tages, ein Teil einer Woche, eines Monats und
eines Jahres.
Jeder Mensch ist dadurch der Miterbauer
dessen, was er Zeit nennt. Sind die Aspekte für diese Welt, die im Augenblick,
in der Sekunde, in der Minute, in der Stunde, im Tag, im Monat und im Jahr
wirksam sind, abgelaufen, dann ist er nicht mehr Mensch, sondern
Seele.
Den Rhythmus des menschlichen Ichs behält jedoch
die Seele bei, bis sie das wahre Sein gefunden hat, das ewig ist. Finden könnt
ihr es nur auf dem Weg der Verwirklichung.
Meine Apostel
und Jünger sprachen: »Lehre uns weiter! Wie können wir die Tiefen unseres
menschlichen Ichs ausloten, um rascher frei zu werden, damit wir Gott, dem
Ewigen, näherkommen?«
Ich erklärte ihnen
sinngemäß:
Die fünf Sinne des Menschen sind mit Antennen
zu vergleichen. Wer diese Antennen zu wenig benützt, um zu erkennen und zu
spüren, wer er ist, und um zu fühlen, wer er noch sein könnte, der findet nicht
in sein Inneres und kann sich auch selbst nicht finden.
Erkennet: Über die fünf Sinne schafft der Mensch seine Programme. Sie befinden
sich im Ober- und im Unterbewußtsein und auch in der Seele. Diese Programme
bestehen aus Gefühlen, Empfindungen, Gedanken, Worten und Handlungen. Deshalb
kann der Mensch je nach dem Grad der Ehrlichkeit an seinen Gedanken ablesen, wer
er ist. Geht er mit seinen Gedanken auf die Welt seines Empfindens, dann erfährt
er, wer er noch ist.
Nimmt der Mensch die feineren
Antennen, die gleich Fühler sind, und taucht damit in seine Gefühlswelt ein,
dann spürt er weitere menschliche Züge — oder er erfährt die
Weisheit der Seele, das, was er schon an Göttlichem erschlossen hat.
Die Fülle aus Gott ist das Leben. Wer in der Fülle Gottes lebt, der ist und bleibt erfüllt. Er braucht nicht um das Morgen zu sorgen — er ist das All und ist die Fülle der Allstrahlung, die durch ihn strömt, aus der er schöpft, weil er in ihr lebt.
Die Fülle, Gott, kennt kein Darben; sie ist
und gibt und ist der Reichtum, das All, in welchem das Wesen des Alls lebt und
als Essenz ist. Wer die Fülle aus Gott empfangen möchte, der muß der Welt
entsagen. Er wird wohl in der Welt leben und in der Welt wirken, jedoch nicht
mit der Welt sein.
Wer die Fülle verschmäht, da er sich
mit den Gaben der Welt füllt, der wird darben, auch wenn er augenblicklich im
Äußeren noch reich scheint.
Wenn ihr Gott um irdische Gaben bittet, dann
seid ihr Kleingläubige und erkennt eure Gotteskindschaft nicht, den Strom des
Alls, aus dem ihr hervorgegangen seid und in dem ihr lebt.
Bittet um die geistigen Gaben, um das Wachwerden im Geiste des Lebens, auf daß
sich euer himmlisches Erbe erschließt. Bittet ihr um das, was euch aus dem
Geiste eigen, ja gegeben ist, dann werdet ihr auch das Irdische erlangen, das,
was ihr benötigt — und darüber hinaus; denn Gott läßt kein
Kind darben.
Der Mensch ist es, der nach äußeren Dingen
sinnt und trachtet. Dadurch verarmt er, weil er sein wahres Erbe
vernachlässigt.
Durch eure Sorgen um morgen, durch euer
Selbstbefragen, ob ihr krank bleibt oder krank werdet oder wann ihr wieder
gesund werdet, hindert ihr Gott, den allmächtigen Geist, in euch und durch euch
zu wirken, und ihr hindert Mich, den Inneren Arzt und Heiler, euch über eure
Seele Linderung und Heilung zu bringen.
Diese menschlichen
Gedanken, Wünsche und Sehnsüchte entfernen euch immer mehr von Gott und führen
euch in eine lichtarme Zeit, in ein Land, das schon arm ist — so arm, wie ihr geworden seid. Dann erlebt ihr in der Zukunft
eure Gegenwart.
Wisset: Jeder von euch trägt das Erbe des
Alls in sich und ist somit Besitzer der Unendlichkeit.
Wer
sich äußeres Besitztum aneignet, wer auf Erden Besitzer von Grund und Boden ist,
den er hütet und sein Eigen nennt, der wird so lange wiederkehren, bis er
erkannt hat, daß sein wahres Besitztum der Himmel ist. Laßt die Erde und das
Erdenleben nur zur Brücke werden, über die ihr hinübergeht. Schafft euch jedoch
dort kein großes Eigentum — denn sonst schafft ihr wieder
euren Platz für die nächste Einverleibung.
Erkennt Mich in
euch — dann habt ihr Mich als euren Bruder geschaut; dann
werdet ihr den Himmel schauen; denn in jedem von uns ist das ganze Sein als
Kraft und Licht; in jedem von uns ist die Unendlichkeit, ist das Erbe, ist unser
geistiges Eigentum. Wir sind als Kraft und Licht eins, weil Ich in euch Bin und
ihr in Mir seid.
So ist es in der ganzen Unendlichkeit:
Alles ist in allem. Das ist der innere Reichtum — das ist
unser wahres Sein; das ist unser Besitztum; es ist unser Eigentum.
Ich sage euch, wenn euch einer um den Rock
bittet, dann gebt ihm den Mantel dazu. Wehe jedoch jenen, die einen Rock und
einen Mantel besitzen und täuschend um einen zweiten Rock oder Mantel für sich
bitten. Wehe denen, die sich selbst helfen könnten und dennoch nehmen. Sie
werden zur Rechenschaft gezogen werden —
dann, wenn über sie ihr eigenes Gericht von Saat und Ernte
kommt.
Daher verwirklicht die Heiligen Gesetze, auf daß
ihr Schauende — gleich Wahrnehmende —
werdet und ihr das Für und Wider im Menschen erkennt.
Gott ist die Fülle. Wer an seinen Wünschen,
Sehnsüchten und Leidenschaften haftet, der ist verhüllt; er trägt die Kleider
seiner Wünsche und Leidenschaften — und
somit kennt er nicht das Sein, das Leben, das der Geist Gottes ist. Er vertraut
sich der Welt an und nicht dem Ewigen, der in ihm wohnt.
Deshalb lernt, aus dem Geiste des Lebens zu schöpfen, indem ihr euch mit allen
Sorgen und Wünschen Gott anvertraut; Er, der All-Eine, kennt euch und weiß euch
zu führen.
Wer aus dem Geiste des Lebens schöpft, der lebt
in Mir, dem Christus, und schöpft aus dem Geiste der Liebe und gibt aus dem
Geiste der Liebe. Er wird kein Sonderling sein, sondern ein geistig reicher
Mensch. Er wird auf dieser Erde leben, jedoch nicht mit dieser Welt
sein.
Ein Mensch des Geistes wird seine Arbeit erfüllen
und das Beste geben. Er ist jedoch nicht nur Bürger der materiellen Welt — er ist vielmehr der Bürger des Reiches Gottes, weil er in Gott
lebt und aus der Quelle, Gott, schöpft.
Nehmt diese Meine
Worte als Heil und als Lebenskraft in euer irdisches Dasein auf. Dann werdet ihr
als Mensch die Werke der Liebe tun, und ihr werdet mitten in der Welt stehen und
eure Pflichten mit Gott erfüllen.
Gebt das Beste! Das könnt ihr nur, wenn ihr
geeint seid mit dem Besten, dem Sein. Gebt euch niemals mit Mittelmäßigem, ja
Fehlerhaftem, zufrieden — gebt das
Beste.
Bemüht euch jeden Augenblick, aus den Werken der
Liebe zu schöpfen und damit eure Arbeit, euer Denken und Tun zu durchdringen;
dann seid ihr das Sein im Strom des Seins, und ihr schöpft aus dem All, welches
das Gesetz, Gott, ist.
Gedenkt Meiner Worte: Es kommt
nicht auf das Äußere an, sondern einzig auf das Innere, auf das, was der Tempel
beinhaltet, die Fülle, Gott. Daher reinigt euren Tempel, auf daß ihr in das
Allerheiligste Einlaß findet.
Seid niemals ungehalten; sonst werdet ihr vom
Zeitlichen gehalten werden, von Dingen und Ereignissen, die dem Vergänglichen
angehören.
Wer in Gott lebt, der lebt in der Fülle, im
ewigen Gesetz, Gott. Er wird niemals nach dem Wie und Warum fragen, weil er das
Sein ist, das um alle Dinge weiß.
Der Ungehaltene gibt von
sich selbst Zeugnis, da er noch in den äußeren Dingen seinen Halt
sucht.
Ein ungehaltener Mensch ist immer ein Suchender und
dadurch ein Haltloser, weil er in der Welt Sicherheit und Halt sucht. Die
Materie bietet dem Menschen auf Dauer weder Sicherheit noch Halt, weil die
Materie nur Schein und nicht das Sein ist.
Deshalb übt
euch, in jeder Situation die innere Ruhe zu wahren, auf daß ihr die Dinge und
Geschehnisse im Lichte der Wahrheit erkennt.
Gott weiß um
jeden einzelnen. Er kennt Sein Kind und hilft ihm.
Wer zu schauen gelernt hat, der klagt seinen
Nächsten nicht an, weil er ihn kennt. Nur der geistig Blinde klagt seinen
Nächsten an, weil er sich selbst und seinen Nächsten nicht
kennt.
Wirst du angeklagt, dann stelle richtig und weise
allgemein auf das Falsche und die Unterstellung hin, doch nenne niemals den
Namen des Anklägers; das wäre persönlich. Bleibe unpersönlich, denn wenn du ihn
mit seinem Namen ansprichst und er dir nicht rechtzeitig vergibt, dann ist es
möglich — es kommt auf die Ursache an —,
daß du in einem anderen Erdenleben seinen Namen trägst. Sein Name, den du dann
trägst, ruft die Ursachen ab, die euch aneinander binden. Durch die Ausstrahlung
kann sodann die Seele oder der Mensch angezogen werden, den du einst namentlich
angeklagt hast. Du und dein Nächster werden durch das Gesetz von Saat und Ernte
zusammengeführt, um das zu bereinigen, was nun, in einer anderen Einverleibung,
wirksam wird.
Deshalb bleibe bei der goldenen Regel:
Schweige. Rede nur, wenn es wesentlich und gesetzmäßig
ist.
Deshalb sei niemals ungehalten. Nimm dich zurück, und
bleibe in jeder Situation unpersönlich.
Merke dir: Rede nur dann von dir, wenn du
Aufklärung geben und einen Sachverhalt klarstellen oder wenn du mit deiner
Selbsterkenntnis und deren Bemeisterung deinem Nächsten dienen und helfen
kannst. Ansonsten sprich niemals von dir persönlich, denn alles, was du von dir
sprichst, das sprichst du gleichzeitig wieder an dich hin. Es bleibt an dir
haften und verstärkt deinen Ichkomplex.
Ich wiederhole:
Bleibe in jeder Situation unpersönlich, dann findest du zur inneren Stille und
verweilst im Tempel Gottes.
Die Materie bietet dem Menschen auf Dauer weder
Sicherheit noch Halt, weil das Zeitliche nur Schein ist und nicht das Sein, die
Realität, das Ewige.
Das Licht strahlt die Dinge und
Ereignisse, die sich auf der Materie zeigen, an und läßt sie dich sehen. Willst
du dich jedoch am Strahl des Lichtes festhalten, dann wirst du fallen. Deshalb
lerne, dich im Strahl des Lichtes zu bewegen.
Lehne dich
niemals an die Materie an; bejahe nicht ausschließlich das Äußere, den Schein,
sonst wirst du früher oder später an dem abgleiten, woran du dich angelehnt hast
— denn jede Anlehnung führt zur Bindung, und jede Bindung
ist Trennung von der Verbindung.
Die Bindung ist
gegenständlich; sie wird angestrahlt; die Verbindung ist Gemeinsamkeit und ist
durchstrahlt.
Schaust und hörst du nur auf das Äußere,
dann bist du veräußerlicht, und dein Geschmacks-, Geruchs-, und Tastsinn wird so
sein, wie dein Seh- und Gehörsinn ist.
Du bestimmst dein
Leben in der Zeit oder in der Ewigkeit, weil du die Gesetzmäßigkeit der Freiheit
besitzt und kannst dich somit entscheiden — für das
Göttliche oder das Ungöttliche. Das Göttliche durchstrahlt dich; das
Gegensätzliche strahlt dich nur an. Du entscheidest, wer du bist, was du bist
— und letzten Endes, was du willst.
Du bist im Licht das Licht; deshalb brauchst
du dich an nichts und
an niemandem
festhalten.
Du bist die Freiheit in der Freiheit
Gottes.
Du bist die Weisheit in der Weisheit
Gottes.
Die Weisheit Gottes weiß um alle Dinge; deshalb
wirst du, der Weise,
dich weder an Menschen binden noch
an Menschliches klammern und
dein Eigen
nennen.
Du bist auch nicht mehr das Persönliche in der
Person; du bist Mensch
und deshalb Person — jedoch nicht mehr persönlich.
Du, der
Weise, bist allbewußt, weil du bewußt in Gott lebst und dir alle Dinge — alles, was ist — bewußt sind, da du alles
durchschaust. Der Weise hat den Durchblick und den Einblick in die Dinge, die
ihn umgeben und die auf ihn zukommen.
Der in Gott Ruhende und aus dem ewigen Gesetz
Schöpfende spricht selten von sich. Er ist unpersönlich, denn er ist der
Durchschauende und das Erfaßbare und das Wort des Alls selbst. Der Weise spricht
nur dann von sich, wenn er damit Wegweiser sein kann, jedoch nicht, um sich
mitzuteilen.
Spricht der Mensch sein persönliches Ich,
dann spricht er sein niederes Selbst, das er aus sich herausspricht
und das er gleichzeitig wieder an sich hinspricht, weil das menschliche
Ich nicht göttlich ist und somit zu ihm, der noch ungöttlich ist,
gehört.
Das Ungöttliche, das menschliche Ich, das von dir
ausgeht, geht wieder in dich ein. Dadurch erweiterst und verstärkst du deinen
Ichkomplex, das Ungöttliche, in dir und schaffst damit immer größere
Seelenfelder, in welche deine Ich-Saat eingeht und wo sie
aufgeht.
Deshalb überlege, bevor du sprichst, was du sagen
möchtest, denn jedes Wort ist Energie, das sein Echo hat. Bleibe also in jeder
Situation unpersönlich; dann findest du zur inneren Stille und verweilst als der
Weise im Tempel Gottes, der heiligen Stille.
Der wahre
Weise ist kein Eremit; er lebt in der Welt, jedoch nicht mit dieser Welt. Da er
Mensch ist, hat er sich verpflichtet, dem Kaiser das zu geben, was dem Kaiser
gebührt, und er wird Gott geben, was Gott gebührt. Wer die irdischen Gesetze
hält, die dem Göttlichen nicht entgegenstehen, der kann auch den Kaiser in die
Pflicht nehmen, damit dieser ihm das gibt, was ihm als Mensch gebührt.
I
n vielen Wiederholungen lehrte Ich, Christus, als Jesus Meine Apostel und Jünger das Gesetz Gottes und das Gesetz von Saat und Ernte. Trotz alledem sprachen sie immer wieder über unwesentliche Dinge und von sich selbst, um sich darzustellen. Immer wieder sprach Ich sie an und machte sie auf das Unwesentliche, das Persönliche, aufmerksam: In allem, was auf euch zukommt, schaut
zuerst auf das Innerste im Menschen. Erfüllt also an jedem, der zu euch kommt,
das ewige Gesetz, und sei es nur durch ein selbstloses Wort, durch eine
selbstlose Geste oder eine selbstlose Handreichung. Diese kleinen, selbstlosen
Dienste sind für sein Seelenheil und für sein geistiges Leben wertvoller, als
wenn ihr ihm im Äußeren vieles schenkt und ihm unter Umständen dadurch zu
Ansehen, Reichtum und Macht verhelft. Diese Erdenlast könnte ihn zu einem
tieferen Absturz verleiten.
Aus dem Gesetz Gottes das
Kleinste, selbstlos gereicht, ist das Größte; es dient der Seele und verleiht
ihr Kraft. Durch den selbstlosen, kleinsten Dienst werdet auch ihr in der
Stille, in der Geborgenheit Gottes, bleiben, in Seiner Fülle, weil ihr
unpersönlich gegeben habt.
Gott schenkt sich — doch jeder kann von dem, was Gott als Ganzes ausgießt, nur so viel
empfangen, wie er in sein geistiges Bewußtsein aufzunehmen vermag. Glaubt er,
daß er mehr nehmen müsse, um für sich Kapital zu gewinnen, dann wird er es
verlieren — und auch das, was er sich
mühselig erarbeitet hat. Denn wer mit dem Göttlichen, der Wahrheit, äußeres
Ansehen erstrebt und Geschäfte macht, der wird sich selbst verlieren und all
das, was er für sein Persönliches erworben hat. Daher prüfet, was ihr denkt, und
überlegt, bevor ihr redet und handelt.
Wahret die Stille,
die weder menschliche Empfindung noch menschlicher Gedanke
ist.
Sei still. Vertraue dich Gott an — ja, traue Ihm, und du empfängst vom Strom des Lebens das, was du
gegenwärtig sagen und vollbringen sollst.
In allem, was
Gott dir einhaucht, ist das Maß und das Quantum. Du empfängst also nur so viel,
wie du gegenwärtig geben und sprechen sollst.
Sei still, und wisse: Du wirst geführt. Das
Du deiner Seele weiß um alles; es kennt alles — es ist in allem.
Als Jesus von Nazareth erinnerte
Ich immer wieder Meine Apostel und Jünger, daß dies alles nur denen gegeben ist,
die ihr Ich hingeben, die nicht mehr das Persönliche in der Person sind, sondern
das Sein, das wahre Selbst.
Wer in Gott lebt, der lebt in
der Fülle und schöpft aus der Fülle, weil er im Ursprung lebt, der Gott ist, und
er, das Wesen, göttlich ist.
Als Jesus sprach Ich sinngemäß zu Meinen Aposteln
und Jüngern:
Eure Empfindungen, Gedanken und Worte sind
die Werkzeuge eures Körpers. Sie sind eure Vorarbeiter; ihr seid durch die Tat
nur die Handlanger, die Nacharbeiter eurer Empfindungen, Gedanken und Worte.
Eure Empfindungen, Gedanken und Worte gehen eurem Tun und euren Taten
voraus.
Ohne eure Vorarbeiter, eure Empfindungen, Gedanken
und Worte könnt ihr nichts vollbringen. Euer Empfinden, Denken und Reden
bereitet für euch also das vor, was ihr dann ausführt —
entweder persönlich, mit eurem Verstand, wenn eure Vorarbeiter persönlich waren,
oder mit eurem Herzen, wenn eure Vorarbeiter unpersönlich, also göttlich
waren.
Wie es dir heute, in dieser Einverleibung, ergeht,
das hast du dir in deinen Vorexistenzen erworben durch deine Vorarbeiter, deine
Empfindungen, Gedanken und Worte, und dann durch deine Nacharbeit, durch deine
Taten. Deine Arbeit, deinen Müßiggang, deine Sorgen, deine Probleme, deine
Schicksalsschläge und Schwierigkeiten, deine Leiden und deine Freuden, deine
Gesundheit und deine Krankheit hast du dir schon in Vorexistenzen geschaffen.
Nichts kann auf dich zukommen, was du nicht schon vorher eingegeben
hast.
Was du also in Vorexistenzen eingegeben hast, das
hast du für diese und eventuell für weitere Einverleibungen vorgegeben. In
deinen weiteren Erdenleben wirst du dann wieder Gleiches und Ähnliches
empfinden, denken, sprechen und tun. Kein anderer kann dich sprechen; jeder
spricht sich selbst, das, was er in Vorexistenzen oder in dieser Einverleibung
vorgegeben, das heißt sich einverleibt hat.
Jede
menschliche Empfindung und jeder menschliche Gedanke, jedes menschliche Wort und
jede menschliche Handlung ist gleichsam eine Einverleibung: Der Mensch verleibt
seine Menschlichkeit seiner Seele ein. Damit prägt er seinen gegenwärtigen und
eventuell seinen zukünftigen Erdenleib.
Was du gestern,
also in vergangenen Erdenleben, warst, das bist du heute wieder — außer, Seele und Mensch haben es mit der Kraft des ewigen
Gesetzes rechtzeitig bereinigt.
In diesem Kreislauf können
sich Seele und Mensch unter Umständen jahrtausendelang befinden. Sie kommen
immer wieder und sind immer wieder dieselben. Sie bestimmen heute ihr Morgen.
Sie kommen immer wieder mit anderen Gesichtern und anderen Körpern, mit anderen
Vor- und Zunamen, und in Wirklichkeit sind sie die gleichen, weil sie wieder
Gleiches empfinden, denken, sprechen und tun wie gestern. Ihr Gesicht, ihr
Körper, ihr Vor- und Zuname entsprechen ihren gestrigen, der Ausstrahlung ihrer
Vorexistenzen.
Was den Menschen heute ausweist, sein
heutiges Denken, Reden und Tun, das sollte er heute erkennen, bereinigen und
erfüllen. Wer es nicht heute erfüllt, wer also die Tagesenergie, die ihm sein
Denken und Tun aufzeigt, nicht nützt, der wird auch die Erdenschule nicht
erfolgreich absolvieren. Ein solcher Mensch gibt heute schon wieder vor, was er
morgen sein wird.
Jeder Mensch setzt sich jeden Morgen
sich selbst aus, denn was dieser Tag ihm heute bringt und wie er es mit dem
Heute hält, so wird sein Tag morgen sein und so sein irdisches Leben. Denn der
Tag jedes einzelnen Menschen ist sein Leben, ist das, was er selbst in die
Gestirne eingegeben hat.
Jeder Mensch kann heute an sich
selbst ablesen, wer oder was er morgen sein wird. So, wie er morgen — also in einer weiteren Einverleibung —
empfindet, denkt, spricht und handelt, so hat er heute — in
dieser Einverleibung — empfunden, gedacht, gesprochen und
gehandelt. Seine Tätigkeit von heute kann seine Tätigkeit von morgen
sein.
Was der Mensch mit seiner Niedrigkeit schafft, seine
Werke, sind nicht die Werke der Ewigkeit. Diese vergehen —
und mit seinen Werken sein niederes Selbst.
Durch den Kreislauf von Geburt und Tod entstand das Rad der Wiederverkörperung. Der Mensch gibt immer wieder das in seine Seele ein, was von ihr ausgeht, womit er sie einst programmiert hat. Die entsprechenden Gestirne haben die jeweiligen Programme aufgenommen, wodurch ein mächtiges Kausalkommunikationsnetz entstand. Dieses Kausalkommunikationsnetz ist das Gesetz von Ursache und Wirkung, das wiederum das Rad der Wiederverkörperung bildet.
Das Rad der Wiederverkörperung, das Gesetz
von Saat und Ernte, besteht aus unzähligen Sonnensystemen grobstofflicher und
feinstofflicher Art. Nach dem Leibestod wird die Seele magnetisch von jener
Ebene und von dem Planeten angezogen, der von ihr Programme gespeichert hat, die
aktiv sind und die zur Bereinigung anstehen. Das Rad der Wiederverkörperung
— mit seinen Reinigungsebenen, die
feinstofflicher Art sind, und der grobstofflichen Materie — ist ein großer Speicher, der jede nichtbereinigte
Ursache jeder einzelnen Seele und jedes Menschen registriert hat und diese
wieder auf Seele und Mensch zurückstrahlt.
Die Seele, die
im Jenseits von ihrer Seelenschuld wenig oder nichts bereinigt hat, bringt in
ihr weiteres Erdenleben wieder das mit, was ihr noch anhaftet. Sie ist dann als
Mensch das, was sie als Seele und als Mensch in ihren Vorexistenzen war. Jeder
Mensch kann an seinem Denken, Reden und Verhalten selbst ablesen, wer er einst
war und eventuell heute noch ist und morgen sein wird.
Das
Hinein- und Herausschlüpfen aus dem Fleisch erfolgt so lange, bis der Mensch die
Lebensschule Erde erfolgreich durchlaufen hat und seine Seele mit den
geistig-göttlichen Gaben und Werten nun höhere Welten aufzusuchen vermag, die
außerhalb des Rades der Wiederverkörperung existieren.
Dann hat der Kreislauf von Geburt und Tod ein Ende. Das Geistwesen, die
gereinigte Seele, kehrt wieder zurück zu seinem Ursprung, zu Gott, seinem Vater,
in das ewige Gesetz, weil es wieder zum ewigen Gesetz, zum wahren Selbst,
geworden ist, das es dann wieder spricht, weil es das Gesetz ist.
Diese und weitere Gesetzmäßigkeiten gab Ich als Jesus von Nazareth Meinen Aposteln und Jüngern auf ihrem Lebensweg über die Erde mit und gebe sie als Christus allen Menschen, auf daß sie den Weg zum Inneren Leben wandeln, auf dem Ich, Christus, sie begleite.
Alles ist Bewußtsein. Somit bist auch du
Bewußtsein. Du, das Bewußtsein, setzt dich aus deinen Bewußtseinsaspekten
zusammen, aus deinen Empfindungen, Gedanken, Worten und Handlungen; das bist du.
Wohin deine Empfindungen, Gedanken und Worte ziehen, dort bist du, weil du
Bewußtsein bist. Deine Vorarbeiter, dein Empfinden, Denken und Reden, und deine
Nacharbeiter, deine Handlungen, sind Bewußtsein.
Mit
deinen Empfindungen, Gedanken und Worten sendest du dich selbst aus, denn dein
Empfinden, Denken und Reden bist du selbst, das Bewußtsein. Da alles Bewußtsein
ist, so wirst du, das Bewußtsein, dort sein, wohin du, der Mensch,
sendest.
Wohin du sendest, dort bist du; dort baust du
deinen Magnetismus auf — von dort wirst du einst angezogen
werden.
Sendest du einen menschlichen Gedanken aus, dann
ist dein Körper wohl hier, doch ein Teil deines Bewußtseins ist dort; es ist der
Teil, der in deinem Empfinden, Denken und Sprechen liegt. Dadurch bist du
mehrfach geteilt: in hier, wo dein Körper ist, in dort, wo deine Empfindungen
sind, und in dort, wo deine Gedanken und Worte hinziehen. Du kannst also
mehrfach geteilt sein, denn dein Empfinden kann z.B. bei deinem Nächsten sein,
deine Gedanken z.B. am Arbeitsplatz und deine Worte bei deinem Nächsten, mit dem
du sprichst.
Dieses Mehrfach-Geteiltsein kann zu schweren
Störungen im Menschen führen. Sogenannte Gleichgewichtsstörungen können
auftreten; dein Nervensystem kann dadurch zerrüttet werden; weitere Ursachen und
die entsprechenden Wirkungen können die Folge sein. Dadurch kann der Mensch
nicht mehr klar und logisch denken, und seine Handlungen sind dann
Halbheiten.
Erkenne: Bist du gespalten durch das
gleichzeitige Aussenden von menschlichen Empfindungen, Gedanken und Worten, so
bist du also hier und dort; du bist gleichzeitig an diesen und jenen Orten.
Durch dieses gleichzeitige mehrfache Senden, das menschlich ist, also
persönlich, errichtest du sogenannte Erdenstationen. In den weiteren
Inkarnationen wirst du — gleichsam magnetisch — dorthin gezogen und wirst die Orte aufsuchen, die du mit deinen
Empfindungen, Gedanken und Worten magnetisiert hast, um dort das zu bereinigen,
was du in deinen Vorexistenzen verursacht hast, wohin du also gesendet hast.
Willst du ergründen, wo du morgen, in einer
anderen Einverleibung, sein wirst, dann prüfe im Heute deine Empfindungen,
Gedanken, Worte und Werke. Und willst du ergründen, mit wem du morgen auf
engstem Raum zusammensein wirst, dann prüfe dein Empfinden, Denken, Reden und
Handeln gegenüber deinem Nächsten —
prüfe also, was dich an deinen Nächsten bindet und was deinen Nächsten an dich
bindet.
Wer nicht am Tempel des Inneren baut, sondern im
Äußeren lebt, der lebt da und dort und schafft gegenwärtig als Mensch wieder
seine irdischen Bestimmungsorte und Stationen für seine nächsten
Menschwerdungen, wo er dann wohnen oder die er dann bereisen muß, um das zu
beheben, was er in seinen Vorexistenzen geschaffen hat.
Das alles und weit darüber hinaus lehrte Ich
als Jesus Meine Jünger und lehre es nun als Christus alle Menschen, die guten
Willens sind.
Wer im Innersten seines Tempels Wohnung
genommen hat, der wird die Tempelordnung halten, die lautet: Was du tust, das
tue ganz.
Wer im Innersten, im Allerheiligsten, in Gott,
lebt, der ist auf die Sache, die Angelegenheit und auf die Situation bezogen.
Seine Empfindungen, Gedanken und Worte entströmen dem heiligen Tempel; sie sind
das ewige Gesetz. Gesetzmäßiges Empfinden, Denken und Reden sind heilige Kräfte,
die sich im allgegenwärtigen Strom bewegen und Zugang und Eingang in Menschen,
Dinge, Angelegenheiten und Situationen finden.
Der
Gotterfüllte, der im Allerheiligsten wohnt, von wo aus er selbstlose
Empfindungen, Gedanken und Worte sendet, der bleibt trotz äußerer Bewegung,
trotz der Wogen des Weltenmeeres, im Innersten seines Tempels, weil er in Gott,
in der Fülle, lebt und nicht geteilt, sondern geeint ist in Gott, im Strom des
Lebens, im Sein.
Selbstlose, gotterfüllte Empfindungen,
Gedanken, Worte und Handlungen sind im ewigen Strom und wirken aus dem ewigen
Strom und bringen auch wieder Ewiges, Gesetzmäßiges, in den Strom Gottes ein,
weil alles, was rein ist, wieder in das Reine zurückkehrt. Wann und wie das
Gotterfüllte in den ewigen Strom zurückkehrt, das überläßt der wahre Weise dem
Ewigen.
Was der Weise vollbringt, das erfüllt er für das
ewige Gesetz, den ewigen Strom, in dem er lebt.
Alle äußeren, also heruntertransformierten Energien müssen umgewandelt und in den Strom Gottes zurückgebracht werden, wo sie ihren Ursprung haben.
Gotterfüllte
Empfindungen, Gedanken und Worte sind das Einheitsbewußtsein, weil sie das Gesetz im Strom des Seins sind. Menschliche Empfindungen, Gedanken und Worte hingegen sind Einzelgänger, die sich wieder gleichgesinnten Empfindungen, Gedanken und Worten zugesellen, von wo aus sie dann wieder auf den Absender zurückkommen. Bevor sie jedoch den Absender aufsuchen, haben sie sich vervielfacht. Sie vervielfachen sich, indem die Empfänger Gleiches und Ähnliches denken, das ebenfalls zurückstrahlt. Als Komplex kommen sie dann auf den Absender zurück und wirken auch als Komplex auf den Absender ein. Das bedeutet, daß es mit ihm, dem Menschen, dann um vieles schlimmer wird, als es vorher war.Wer sein Leben nicht heiligt, der verliert es und wird es, je nach Belastung der Seele, eventuell durch mehrere fleischliche Eingeburten zurückgewinnen müssen
— wenn er dann durch seine eigene Hölle geht, durch seine eigenen Qualen und Leiden, durch das, was er in sich selbst eingegeben hat.
Hast du etwas zu verbergen, willst du dich also
verbergen, dann suchst du einen sicheren Ort. Du machst ihn zu deiner Wahlheimat
und nennst ihn Verborgenheit, in welcher du, das niedere Sein, glaubst,
verborgen zu sein.
Das Verborgensein in der Verborgenheit
ist jedoch offenbar, weil den Gestirnen nichts verborgen ist. Du, der du dich
verbergen möchtest, hast in die Gestirne das, was du vor der Welt verbergen
möchtest, eingegeben. Damit stehst du mit diesen auch in beständiger
Kommunikation, einerlei, wo du bist.
Vor wem oder vor was
willst du dich verbergen? Die Gestirne, in welche du das eingegeben hast, was du
bist, treffen dich zur rechten Zeit — ob du dich da oder
dort verborgen hältst. Es gibt keinen Ort, wo du dich vor dir selbst zu
verbergen vermagst; denn das, was du in Empfindungen, Gedanken, Worten und Taten
eingegeben hast, das bist du; das trägst du auch mit dir.
Lerne, dich selbst in deinen Empfindungen und
Gedanken zu sehen und in deinen Worten zu hören und in deinen Werken zu
erkennen.
Du selbst bist dir dann Spiegel und wirst immer
weniger in den Spiegel deines Nächsten sehen, weil du mit der Bereinigung deines
menschlichen Ichs genügend zu tun hast. Überwinde, was du an dir selbst
erkennst, dann wirst du dich zum Göttlichen hin entfalten —
so, wie die Blume, wenn die wärmenden Strahlen der Sonne sie
berühren.
Wer sich dem Inneren Licht öffnet, der gewinnt
innere Schönheit, weil seine Seele die Reinheit erlangt. Schönheit gleich
Reinheit ist ein Attribut des wahren Seins. Wahre Schönheit und Reinheit können
nicht nachgeahmt werden, weil das innere Kleid kosmisch strahlende Liebe
ist.
Ist der physische Leib vom Glanz des Inneren
durchstrahlt, dann ist der Mensch tugendhaft und selbstlos. Er gewinnt innere
Anmut, welche dann die Zierde seines Äußeren ist. Der Schmuck des geistig
gereiften Menschen besteht aus kostbaren Edelsteinen: aus den selbstlosen
Gedanken, Worten und Werken.
Der Mensch muß die Sehnsucht nach dem Eins-Werden mit Gott entwickeln, dann erst gelangt er in das Eins-Sein.
An dem Tag, an welchem du vollkommen in Mir
lebst, bist du zur Wahrheit erhoben, und du bist die
Wahrheit.
Die Wahrheit braucht nicht zu fragen; sie
braucht nicht mehr zu suchen; sie weiß um alle Dinge, weil sie die Wahrheit
ist.
Bist du zur Wahrheit erhoben, dann bist du
göttlich.
Der wahre Weise weiß um alle Dinge, weil er
in alle Dinge des Lebens Einblick hat, da er zur Wahrheit geworden
ist.
Der Erleuchtete bedarf keiner Erklärungen; er lebt
das ewige Gesetz und ist das ewige Gesetz der Liebe. Daran, daß er so ist, wie
er ist, aufrichtig, ehrlich, selbstlos liebend, wird er erkannt — nicht an vielen Worten der Liebe.
Der Mensch im Lichte der Wahrheit spricht eine
andere Sprache. Was er sagt, ist vom Licht der Wahrheit durchdrungen und somit
selbstlos. Der Wahrhaftige kennt nicht die Selbstdarstellung — er ist.
Wer nur das Äußere
sieht, der ist geblendet von den Trugbildern dieser Welt und hält das Blendwerk
für die Realität und glaubt von sich selbst, ein Realist zu sein, weil er nur an
das glaubt, was seine Augen reflektieren: den Schein des
Seins.
Der Schauende hingegen, der den Blick nach innen
wendet, erfaßt das Sein, die Wahrheit, und sieht das Äußere, den
Schein.
Der Schauende schaut dich in sich als einen Teil
von sich selbst. Er sieht auch dein Äußeres und sieht, wie du bist, und erkennt
dich in deiner Welt des Scheins. Er weiß, woher du kommst und wohin du gehst,
weil ihm dein schillerndes Gehäuse, das nur nach äußerem Glanz trachtet,
offenbar ist.
Das wahre Sein ist das innere Leuchten. Es
bedarf nicht vieler Worte — es strahlt.
Es sucht auch nicht nach dem Öl für seine Lampe — es ist, weil es das Wahre, Schöne, das Ewige und
die Ewigkeit ist, das Licht, das nie erlischt, weil es göttlich ist. Das bist du
im Lichte der Wahrheit.
Die Wahrheit prahlt nicht; sie
ist. Sie strahlt und strahlt alle Seelen, Menschen und Wesen an, alles
Sein.
Wer sich nach der Wahrheit sehnt, der empfängt, je
nach seiner geistigen Reife, Funken aus dem Licht der Wahrheit. Je mehr Funken
er zu empfangen vermag, desto intensiver und weitreichender wird sein
Seelenlicht. Es leuchtet ihm auf dem Weg einwärts zu Gott, auf daß er dem Ewigen immer näherkomme. Das Licht der
Wahrheit füllt die Empfindungen, Gedanken, Worte und Werke des gottzustrebenden
Menschen mit Licht, so daß sein Denken, Reden und Tun wahrheitsgetreu ist.
Menschen im Geiste der Wahrheit benötigen
nicht mehr das Streichholz des Nächsten, die kleine Flamme der Aufwertung und
Anerkennung, mit der sich so viele Menschen immer noch verführen lassen. Wer
dieses Flämmchens bedarf, der begnügt sich mit diesem kurzen Aufleuchten. Damit
wird er entzündet — und damit entzündet
er wieder Gleichgesinnte.
Was bringt dem Menschen dieses
kurz aufleuchtende Flämmchen? Wie lange brennt ein Streichholz? Es flackert auf
und ist sogleich wieder abgebrannt.
Ähnlich ist es mit dem
menschlichen Ich. Es flackert auf und leuchtet kurze Zeit; dann bricht es in
sich zusammen. Es ist wieder dunkel in dem, der sich mit der Aufwertung und
Anerkennung begnügt — bis ein anderer kommt und ihm für
kurze Zeit wieder das Flämmchen der Aufwertung und Anerkennung
entzündet.
Dieses Heischen nach dem Flämmchen der
Aufwertung und Anerkennung erfolgt so lange, bis sich die Seele in Mir, dem
Christus, entfaltet hat und Licht aus Meinem Lichte geworden ist. Dann hat sich
die Seele an Mir entzündet und leuchtet in Gott ewiglich. Wer sich an Meinem
Licht entzündet, der wird wieder selbsttätig leuchtend — so,
wie er als reines Wesen war und als reines Wesen wieder sein wird: selbsttätig
leuchtend ewiglich.
Wie arm ist doch der
»Streichholzüberbringer« und wie arm derjenige, der sich am Streichholz
entzünden muß, um kurz aufzuleuchten, um sich kurz darstellen zu können, um sich
also kurz ins Licht zu rücken! Beide, der Überbringer und der, der sich
entzünden läßt, sind lichtlose, noch arme Seelen, geistig Tote, die sich selbst
bedauern und betrauern und sich kurzzeitig am Flämmchen der Aufwertung und
Anerkennung erfreuen.
Wer so denkt und handelt und vom
Nächsten das Flämmchen erwartet, der lebt nicht. Wer nicht lebt, der kennt sich
selbst nicht und kennt seinen Nächsten nicht und hat auch kein Auge für das
Wahre und Schöne. Er spricht vom Sein und meint sein Ich. Er spricht vom Selbst
und meint sich selbst. Er handelt einzig für sich selbst und gibt sein Letztes
her, um gesehen zu werden.
Der verdunkelte, der blinde
Mensch, sieht nur sein niederes Selbst und schaut nicht sein wahres Selbst. Er
bleibt so lange ein Blinder, bis er weiß, wer er ist, und bis er lebt, was er
ist — göttlich.
Solange der Mensch
nicht aus der Wahrheit schöpft, will er sich selbst beweisen. Ist er zur
Wahrheit geworden, dann ist er die Wahrheit und das wahre Sein, das Leben in
Mir, das unpersönlich ist.
Wer zum wahren Sein, zum wahren
Selbst, geworden ist, der braucht sich nicht zu beweisen und braucht sich nicht
seinem Nächsten zu beweisen, weil er das wahre Selbst, das wahre Sein,
ist.
Die Wahrheit muß sich nicht beweisen — sie ist.
Wer aus der Wahrheit ist, der ist
die Wahrheit; er braucht auch nicht nach der Wahrheit zu
fragen.
Der Wahre vollbringt an seinem Nächsten nur Gutes,
und nur dann, wenn dieser es erbittet. Der Wahrhaftige bleibt dem Nächsten immer
treu und gut — auch dann, wenn dieser ihn und seine Hilfe
verneint.
Ist die Seele im Menschen zum Ich Bin, der Wahrheit, dem Gesetz des Alls, geworden, dann begegnet sie auch immer wieder dem Ich Bin, weil sie im Strom des Ich Bin lebt und das Auge des Ich Bin ist.
Das Ich Bin ist das wahre Selbst; es
begegnet sich immer wieder selbst, da es göttlich ist und alles Göttliche in
allem enthalten ist. Du bist der Träger des wahren Selbst, des Göttlichen, des
All-Lebens.
Das Ich Bin ist das wahre Selbst, ist das
Sein, ist die Wahrheit, ist das Gesetz des Alls. Das Ich Bin ist alles in allem;
deshalb ist es das Selbst. So du wieder göttlich bist, bist du das Selbst, das
Sein, die Wahrheit, das Gesetz der Liebe, weil du der Erbe der Unendlichkeit
bist und das Ebenbild deines ewigen Vaters.
So, wie im
Himmel, so auch auf Erden: Das Göttliche begegnet immer wieder dem Göttlichen
— sich selbst. Das menschliche Selbst, das niedere Ich,
begegnet immer wieder sich selbst, dem niederen Ich.
Meine Apostel und Jünger fragten Mich, wie sie von
Bindungen und Anerkennungsstreben frei werden können:
Ihr
werdet von Bindungen und Anerkennungsstreben dann frei werden, wenn ihr euren
Mitmenschen die Freiheit laßt und euch auf euch selbst besinnt, um durch
Verwirklichung und Erfüllung der Gesetze Gottes die bewußte Sohn- oder
Tochterschaft Gottes zu erlangen, denn in Gott leben alle Wesen frei. Sie sind
an nichts und an niemanden gebunden. Sie sind reich, da sie das Gesetz Gottes
erfüllen.
Erfüllen Seele und Mensch das Gesetz Gottes
nicht, dann verarmen sie und binden sich an Menschen und Dinge, die sie umgeben
und die auf sie zukommen.
Wer sich vom Alltagsgeschehen und von
Menschen steuern läßt, der hat sein Lebensruder aus der Hand gegeben und hat
keine Unterscheidungsgabe. Solche Menschen trennen sich von dem einen und binden
sich an den anderen.
Beachtet folgenden einfachen
Grundsatz:
Baue auf Gott, den Ewigen. Erwarte nichts von
deinem Nächsten, dann bist du nicht enttäuscht.
Ihr sollt mit nichts und mit niemandem
Vergleiche anstellen. Gleiches setzt Gleiches voraus.
Erkennet, das Innere Licht, der Christus in euch, der Ich Bin, ist
unvergleichbar.
Wer im Lichte der Wahrheit erwacht ist,
der vergleicht nicht mehr — er ist.
Viele Menschen sind in das Dunkel gehüllt, weil sie ganz im Äußeren
aufgehen. Sie gehen an ihren Nächsten gedankenlos vorbei und wissen nicht, daß
sie an Gott vorbeigehen.
Dunkel und somit blind, wie sie
sind, vergehen sie sich an den höchsten Lebenskräften, an dem Gesetz des Heils.
Sie wissen nicht um ihr Innerstes, um den kostbaren Schatz, den Edelstein, der
gleich Gott ist, aus dem heraus sie geistig geboren sind und dadurch göttlich
wurden.
Darum lernt, im Licht, im ewigen Sein, zu wandeln.
Bewahrt euer Leben, indem ihr aus dem Leben schöpft. Gehet in die Stille, werdet
stille und wirkt aus der Stille. Das ist die wahre Tat; das ist
Gotterfülltsein.
Was der Mensch ausstrahlt, das zieht er an, und nur
das sieht er. Jeder sieht sich im Nächsten selbst, der Göttliche und der
Ungöttliche.
Was der Mensch denkt, dem begegnet er, denn
Gleiches zieht immer wieder Gleiches an und sieht auch
Gleiches.
Du siehst dich selbst in deinem
Nächsten.
Das, was du siehst und worüber du dich erregst,
das bist du, der Mensch. Deine physischen Augen reflektieren nur dich selbst und
das, was um dich ist und was dich erregt — und das bist
wiederum du.
Der wahre Schauende, das wahre Selbst,
schaut und sieht gleichzeitig, weil das geistige Auge alles durchschaut und
überschaut.
Der wahre Schauende hat den Blick für das
wahre Sein. Er schaut in die Tiefen des Lebens und schaut sich darin selbst und
seinen Nächsten und alles Sein, weil das geistige Auge alles wahrnimmt, da es
gleichzeitig das Auge des ewigen Gesetzes ist: das wahre Sein, das wahre
Selbst.
Der wahrhaft Schauende urteilt nicht, weil er der
Weise ist, der in die Tiefen des Lebens schaut und alles durchschaut. Wer jedoch
nur auf die Oberfläche des Lebens blickt, der
urteilt, weil er
die Tiefen des
Lebens noch nicht ergründet hat.
Der Schauende
kennt keine Begriffe, weil er nichts begreifen muß — er
ist.
Der Schauende hat keine Meinung, weil er weise
ist.
Wer ist, der ist im Sein, und das Sein weiß um alle
Dinge, weil Es es selbst ist, sich selbst schaut und sich selbst wahrnimmt, das
Gesetz des Alls, das alles in allem ist.
Da in allem alles ist, Gott, ist auch alles Gott
— in der Seele des Menschen und in jeder
Zelle des physischen Leibes. Empfindet, denkt, spricht und handelt der Mensch
gegen das Sein, das Gesetz, Gott, so handelt er gegen sich
selbst.
Wer gegen seinen Nächsten ist, der ist auch gegen
sich selbst, weil im Nächsten Gott ist und Gott in ihm selbst ist — alles in allem.
Wertest du deinen Nächsten
ab, so wertest du dich selbst ab. Beschimpfst du deinen Nächsten, dann
beschimpfst du dich selbst. Handelst du gegen deinen Nächsten, dann handelst du
auch gegen dich.
Erkenne: Wenn in dir die Allkraft, Gott,
ist, dann ist auch in deinem Nächsten die Allkraft, Gott.
Du, das Sein, das Wesen in Gott, bist die Essenz der Unendlichkeit, da auch in
deinem Bruder, in deiner Schwester die Essenz der Unendlichkeit ist. Du handelst
gegen dich, wenn du gegen deinen Bruder bist.
Wer also
gegen seinen Nächsten ist, der ist auch gegen sich selbst.
Der Gegenpol ist der Widersacher, der gegen Gott ist. So bist du auch gegen
Gott, wenn du Seine Gesetze mißachtest. Auf diese Weise schaffst du dir dein
eigenes menschliches Gesetz — das bist du, in dem lebst du,
und das wirkt auch auf dich ein.
Zu Gott zurückkehren zu wollen, heißt, zu
den Menschen zurückzukehren, sie zu achten und sie selbstlos lieben zu lernen.
Das ist Rückkehr zur Einheit, weil Gott alles eint.
In Ihm
bist du und bin ich. In Ihm sind alle Menschen und Wesen, die Gestirne und die
Reiche der Tiere, Pflanzen und Steine.
Du bist mein,
ich bin
dein,
in diesem Bewußtsein bewegt sich
das ewige Sein.
Ich bin in allem,
du
bist in allem;
alles, was ist,
bist
du
und bin ich.
Es gibt nichts in
der Reinheit, was nicht in mir ist.
Es gibt nichts in der
Reinheit, was nicht in dir ist.
Wir sind eins im Strom des
Einen,
der ewig ist,
der dich und
mich beschützt,
aus dem ich bin
und
du bist —
denn wir sind göttlich.
Er ist
das Heil und die Geborgenheit.
Er ist die Liebe und das
Geborgensein.
Aus Ihm bin ich,
aus
Ihm bist du.
Uns verbindet das, was
ist,
der Ewige und die Ewigkeit;
denn du und ich
sind göttlich ewiglich.
Ist dir dein Nächster nah, dann bist du Gott nah. Ist dir dein Nächster fern, dann bist du Gott fern. In jedem Augenblick bestimmst du selbst, wie nah oder fern dir Gott ist.
Hast du gelernt, in die Seele jedes Menschen hineinzuspüren, dann erlebst du in dir selbst den Seelengrund deines Nächsten und weißt, wessen Seele und Mensch bedürfen. Nur dadurch, daß du dich in deinen Nächsten hineinversetzt, kannst du diesen verstehen und mit ihm eins werden.
Hast du deinen Bruder, deine Schwester in
dir erfahren und geschaut, dann hast du gleichsam Gott geschaut; denn Gott ist
das Göttliche in dir und in deinem Nächsten.
Machst du
deinen Bruder nieder — sei es in Gedanken oder mit dem
Schwert —, dann machst du dich gleichsam selbst nieder; denn
die positive Seite deines Bruders, das Göttliche, ist in
dir.
Bist du gegen deinen Bruder, dann bist du also gegen
den Teil deines Bruders in dir.
Was du heute zerstörst,
das mußt du morgen wieder aufbauen.
I
ch, Christus, lehrte als Jesus Meine Apostel und Jünger das Schauen, das gleichzeitig Wahrnehmung ist, denn die Sinne der Seele und die Sinne des Menschen sind Wahrnehmungsorgane. Bejaht in allem das Ganze, dann werdet ihr
die Tempelordnung halten und werdet auch die Bewußtseinsgrade schauen lernen und
die Unterscheidungsgabe erlangen und die Sprache des Gesetzes erlernen, die
nicht die Sprache der Menschen ist.
Die Sprache des
Gesetzes ist das erschlossene göttliche Bewußtsein, der Stein des Weisen, der
alle Facetten der Wahrheit in die Unendlichkeit strahlt und somit alles weiß,
weil er das Gesetz, das All ist.
Das Auge des Gesetzes ist zugleich das Ohr
des Gesetzes: Was du schaust, das hörst du auch.
Wer
schaut, der hört, registriert und reagiert zugleich. Was er schaut, das
registriert er auch, und was er hört, das vernimmt er
auch.
Er schaut das Sein, weil er das Sein ist, und hört
das Sein, weil er das Sein spricht, welches das Leben ist.
Wer die Wahrheit ist, der sieht auch seinen Nächsten, wie er ist. Er hört das,
was sein Nächster nicht spricht, und so dieser spricht, vernimmt er aus dem, was
der Nächste sagt, wer dieser ist.
Der Schauende
durchschaut alles, weil er den Durchblick hat. Dein Augenlicht ist das Licht
deines Ichs oder des Ich Bin.
Was du siehst und dich
erregt, das hast du angezogen.
Was du erhorchst, das dich
erregt, das hast du angezogen.
Was du sprichst, das bist
du, und mit Gleichsprechenden bist du auch zusammen.
Das Reflexionslicht deines physischen Auges,
deines physischen Gehörs, deines physischen Wortes und deiner physischen Wünsche
und Leidenschaften ist das Licht deines Ichs. Mit diesen Reflexen deines
menschlichen Ichs ziehst du einzig die Menschen an, die dir gleich oder ähnlich
sind. Mit den Menschen, die gleich oder ähnlich reflektieren wie du, bist du
einer Gesinnung. Sie ist menschlich und hat keinen Zugang in die
Himmel.
Der wahre Weise reflektiert nicht; er durchdringt
alles, weil er das ewige Gesetz ist, das alles
durchdringt.
Das Reine durchdringt das Reine, es macht
keine Unterschiede; rein ist rein. Es durchdringt das All und alle
Reinen.
Das göttliche Prinzip — Senden
und Empfangen — durchzieht das All.
Der Unreine sieht sich immer nur selbst
— sein Unreines — in seinem Nächsten. Das strahlt er aus — das ist er.
Wer sich, sein
niederes Ich, bejaht, der versteht nur sich, sein niederes Ich. Damit steht er
auf der menschlichen Ebene.
Wer ist, der braucht nicht zu
verstehen, weil er weise ist. Er ist die göttliche Essenz in seinem Nächsten,
und sein Nächster ist wieder die göttliche Essenz in ihm. Beide durchstrahlen
einander, und beide durchstrahlen das All und das All die beiden, und die beiden
und das All alles Sein, das formgewordene Sein, die Geistwesen und geistigen
Naturreiche. Und alles formgewordene Sein durchstrahlt wieder die beiden, da
alles in allem enthalten ist. Es bestehen also keine Unterschiede, nur die
Unterscheidungsgabe der Bewußtseinsgrade.
So wie oben, so unten.
Es
gibt nur ein Gesetzesprinzip: Was du sendest, das empfängst du.
Nichts, was ewig ist, ist außerhalb von dir.
Was der Himmel ist, das ewige Gesetz, das ist in dir; das bist du, das Selbst
— und das umgibt dich auch, weil alles
in allem enthalten ist und in allem das Sein, das Gesetz,
wirkt.
Was auf Erden ist — die Dichte,
die Materie —, entstand durch das umgepolte Prinzip »Senden
und Empfangen«, durch das niedere Ich, das sich selbst prägt durch das
Empfinden, Denken und Sprechen des einzelnen. Was der Mensch sich an
Menschlichem angeeignet hat, ist ungöttlich. Das belastet seine Seele und seinen
Leib; das strahlt er aus. Durch das Ungöttliche entstand die Dichte, die
Materie, die nur Spiegelung ist.
Das göttliche Prinzip ist das Reine
— das ungöttliche Prinzip ist das
Unreine, woraus die Materie hervorging. Das göttliche Prinzip kann das
umgepolte, das ungöttliche, das menschliche Prinzip durchstrahlen — das Ungöttliche, das Menschliche, jedoch nicht das
Göttliche.
Weil das Göttliche in der Materie ist und die
Materie durchstrahlt, werden mit der Zeit die Spiegel, die als ganzes die
Materie bilden, blind; denn früher oder später wird sich jeder Spiegel im
absoluten Prinzip wandeln, weil der Geist die Materie durchdringt und auf Dauer
kein Schatten bestehen kann.
Dann ist alles wieder das
Sein im Strom des Seins.
Die Reinen, die im reinen Prinzip, im Strom
des Seins, leben und das Sein, das Absolute, das reine Prinzip, verkörpern,
sprechen die Sprache des Urempfindens, die sich in ihnen selbst ausdrückt, weil
sie selbst das Wort der Wahrheit sind, das in ihnen offenbar
wird.
Sendet der Reine, dann empfängt der Reine in sich
selbst das Wort des Reinen, weil sein Nächster — und die
Sprache seines Nächsten — göttlich ist und wiederum ein Teil
des Empfangenden. Im göttlichen Wort ist das ganze Gesetz enthalten, weil alles
in allem das Ganze ist.
Das unreine Prinzip ist das
menschliche Ich; es ist das, was außerhalb ist; es ist die Dichte, das
menschliche Sein, das menschliche Empfinden, Denken, Reden und Handeln — das wiederum der selbst ist, der es aussendet und auch auf
seinen Nächsten projiziert. Dann hört er auch nur die Sprache seines Nächsten,
die wieder seine Sprache ist, weil Gleiches Gleiches
anzieht.
Deine Empfindungen, Gedanken und Worte sind ein
Teil von dir. So, wie du sie aussendest, so verhalten sie sich auch dir
gegenüber, so kommen sie wieder zu dir zurück. Wie du also sendest, so empfängst
du, und so wirst du dich auch gegenüber deinem Nächsten verhalten: positiv,
göttlich — oder ungöttlich,
menschlich.
Deine menschlichen Empfindungen, Gedanken,
Worte und Werke prägen dir den Stempel auf, der du selbst
bist.
Deine Lebenswelt, die sich aus der Summe deines
Empfindens, Denkens, Redens und Handelns zusammensetzt, aus der auch deine
Sehnsüchte, Leidenschaften und Wünsche hervorgehen, zwingen dich immer wieder,
Gleiches und Ähnliches zu empfinden, zu denken, zu sprechen und zu tun. So lange
bist du die Spirale deines Ichs, bis du dich aus diesem Kreisel herausbegibst
und dem Verführer widersagst — der du selbst bist, der dein
menschliches Ich ist.
Der Verführer ist deine kleine,
ichbezogene Denkwelt, die aus unzähligen Fäden und Seilen deines menschlichen
Ichs besteht, die dich immer wieder einfangen und an das binden, was du
empfindest, denkst, sprichst und tust. Nur mit Mir, Christus, kannst du die
Fesseln deines menschlichen Ichs lösen, um in das ewige Prinzip zu finden, in
das ewige Gesetz, Gott, das sich selbst spricht, da es nur ein Prinzip gibt:
Senden und Empfangen.
Erkenne und erfahre dich als das
Prinzip Gott; dann durchschaust du die Schliche und die Falschheit des
Widersachers. Denn über deine menschlichen Gefühle und Gedanken schleicht er
sich bei dir ein, um deinen Tempel zu verwüsten.
Deshalb
lerne folgendes, und nimm es dir zu Herzen: Dein Gedanke bist du. Womit du
deinen Gedanken ausstattest, das bewirkt er in dieser Welt, an und in dir und in
deiner Umgebung.
Wollt ihr euch in eurem Gedanken erkennen, dann legt diesen Gedanken euch selbst zur Betrachtung vor. Betrachtet ihn aufmerksam; dann werdet ihr verwundert sein, wie viele Inhalte er in sich birgt.
I
ch, Christus, lehrte als Jesus Meine Apostel und Jünger weiter: Euer irdischer Leib ist ein Gedankenkörper. Was ihr in Vorexistenzen empfunden, gedacht, gesprochen und getan habt und das von euch nicht bereinigt wurde, mit dem seid ihr heute ausgestattet.
Eine belastete Seele gibt eine gröbere
Struktur vor, die auch schon in jungen Erdenjahren erkennbar ist, oftmals dann,
wenn das Erdenkleid in die Entwicklungsphase der Pubertät eintritt. Nicht immer
ist dabei die Körperfülle von Bedeutung, insbesondere nicht in der
Entwicklungsphase der Pubertät.
Es gibt jedoch keine
Zufälle; so ist es auch kein Zufall, daß der eine eine feinere Struktur, der
andere eine gröbere Struktur hat; der eine feingliedriger, der andere schwerer
ist; der eine arm und der andere reich ist; der eine krank, der andere gesund
geboren wird.
Die wenigsten Menschen denken darüber nach, warum es so ist, wie es ist. Für die meisten ist es wichtig, daß es ihnen gutgeht. Der Nächste, der am Wegrand bettelt, der krank daniederliegt oder der von seinen Mitmenschen mißhandelt und verachtet wird, interessiert die wenigsten Menschen
— ebenso verhält sich die Masse der Menschen der Tier- und Pflanzenwelt gegenüber.
Wer über einen seiner Mitmenschen in Gedanken urteilt, weil er der Ansicht ist, er sei besser als sein Nächster, der ist eher noch schlimmer. Was er in seinen Gedanken verbergen möchte, das trägt er durch seine Attribute zur Schau und stellt für den wahren Weisen sichtbar sein Falschsein dar. Der eine redet süß und denkt sauer und zeigt sich so als der Verschlagene, der seine eigenen Schläge bekommt. Menschen, die von der Falschheit geprägt sind, schleichen umher, sind listig, wollen alles erhorchen, um sich dann über ihre Mitmenschen zu erheben, indem sie über sie süß — gleich sauer — reden und deren Leben und Dasein herabwürdigen.
Der Aufrichtige, der alles klar und
unpersönlich anspricht, ist nicht der Stolze, der Überhebliche. Aufrechte
Menschen sind aufrichtige, klare Menschen, die Weitblick
haben.
Aufgerichtete, sich zur Schau stellende Menschen,
Menschen also, die sich künstlich eine Würde auferlegen, sind unklare Menschen,
die ihre Enge dadurch verbergen, daß sie viel von sich reden, gütig und
geschäftig tun. Es sind die Herrschsüchtigen und Eifersüchtigen, die wenig
Innenleben haben — jedoch um so mehr äußeren
Schein.
Die nach außen gekehrten Menschen suchen den
äußeren Glanz und schaffen für sich das, was die Masse der Menschen nicht hat:
den Reichtum. Es sind die Menschen mit grober Struktur, die sich dann auch
verkleiden und sich in Purpur, Gold, Samt und Seide hüllen, um das zu verhüllen,
was sie sind: grob, herrschsüchtig, eifersüchtig, neidisch und intolerant.
Einerlei, womit der Mensch sich zu verbergen
trachtet — der Ausweis des Menschen ist
immer sein Denken, Reden und Tun; auch dann, wenn er sich intellektuell gibt und
mit Wissen prahlt und sich mit Worten schmückt, die dem feinen Menschen nicht
eigen sind, weil er fein ist und sich auch so gibt — edel. Die Worte des Edlen beinhalten den Glanz des
Inneren, da auch sein Empfinden und Denken den Glanz der lichten Welten
trägt.
Das und weiteres lehrte Ich Meine Apostel und
Jünger. Immer wieder ging jedoch das Mahnwort voraus: Wer über seine Nächsten
urteilt und sie verurteilt, der ist schlimmer als derjenige, über welchen
geurteilt wurde.
Die Lehren aus dem Absoluten Gesetz und
aus dem Kausalgesetz und weitere bildhafte Weisungen gab Ich Meinen Aposteln und
Jüngern mit auf ihren Lebensweg — zur Selbsterkenntnis und
zur Erkenntnis. Denn wer sich selbst erkennt und das Erkannte bereinigt, der
erlangt die Unterscheidungsgabe zwischen Gut und Böse.
Einige Meiner Apostel und Jünger unterrichtete Ich
im Aussenden von Empfindungen, Gedanken und Worten. Gleichzeitig wies Ich sie
auf die Gefahren hin, die im Umgang mit Empfindungs-, Gedanken- und Wortenergien
liegen, also im Senden und Empfangen.
In der Jetztzeit
[1991] vernehmen und lesen viele Menschen Mein Wort, das Ich, der Christus
Gottes, Bin und durch Mein Instrument gebe. Alle, die Mich durch Mein Instrument
hören oder Meine Worte lesen, mache Ich ebenfalls auf die Gefahren aufmerksam,
die im Senden und Empfangen von Empfindungen, Gedanken und Worten wirksam
sind.
Jede Empfindung, jeder Gedanke und jedes
Wort ist ein Sender, der sich seinen entsprechenden Empfänger sucht, um sich zu
verwirklichen.
Das, was der Mensch sendet, wird den
Empfänger finden, der aus gleichem oder ähnlichem Gedankengut besteht. Da jeder
Empfänger auch den Sender beinhaltet, wird dieser durch den Sendenden angestoßen
und sendet wieder Gleiches oder Ähnliches zurück. Durch diesen gedanklichen
Austausch entsteht ein immer größerer Sendekomplex, ein Programm, das dann auch
von der Seele als Belastung, als Ursache, aufgenommen wird. Daraus ergeben sich
die Schicksalsschläge, Krankheiten und Nöte — die dem
entsprechen, woraus der Komplex oder die Komplexe, das Belastende oder die
Belastungen, besteht.
Der Widersacher ist bestrebt, den Menschen
so zu lenken, daß dieser unermüdlich gegensätzlich denkt und infolgedessen auch
Gegensätzliches empfängt. Dadurch bauen sich im Gehirn des Menschen und in
seiner Seele Kommunikationsfelder auf, die er sodann auch selbst benützt. Über
die Negativkommunikationen, die —
solange die Seele belastet ist — auch zu
seinem Sendepotential gehören, erfolgen dann sogenannte Einspritzungen, das
heißt, der Widersacher läßt in die fließenden Negativprogramme des Menschen
seine Wünsche und seinen Willen einfließen.
Wer dies
zuläßt, dessen Leben wird sich mehr und mehr zum Negativen hin wandeln. Zuletzt
wird er nicht mehr erkennen, ob es seine eigenen Negativprogramme sind oder die
des Widersachers oder die von Seelen, die sich an ihn hängen, um über den
Menschen sich das zu erfüllen, was sie einst im irdischen Dasein, in ihren
Einverleibungen, nicht vermochten.
Ihr habt gehört: Alle Wesen und alles Sein
sind durch Kommunikation miteinander verbunden. Das Prinzip der Kommunikation
lautet: Senden und Empfangen.
Was das Geistwesen sendet,
das ist als vollkommenes Bild dort zu sehen, wohin es gesendet hat, z.B. im
Geistwesen, das empfängt.
Jeder kosmische Impuls ist das
Gesetz, das sich als vollkommenes Bild offenbart. Jeder kosmische Impuls ist das
gelebte Gesetz und ist daher von Licht und Kraft durchdrungen. Der Impuls, den
das Geistwesen sendet, verfehlt niemals den Empfänger, weil der Impuls, das
Bild, das Ich Bin ist, das Leben.
Im umgepolten, im
satanischen Prinzip erfolgt Ähnliches: Das ausgesandte menschliche Ich ist
ebenfalls ein Bild. Je mehr dieser Impuls, das menschliche Bild, vom Sender
gelebt wird, um so intensiver ist es vom Sendenden durchdrungen. Je mehr es vom
Sendenden gelebt wird, um so rascher kommt es auf ihn
zurück.
Das Gesetz lautet: Was du sendest, kommt von dir
und ist von dir gelebt.
Das umgepolte Prinzip besagt: Was
du denkst und sprichst, mußt du in dir nachvollziehen; du mußt es in dir
bildhaft erleben, dann kommt es um so rascher auf dich zu. —
Wer dieses von den Dämonen eingegebene umgepolte Prinzip ausführt, hat es zu
tragen.
Wohin der Mensch sendet, von dort empfängt er die
Antwort. Für das Senden außerhalb des ewigen Seins müssen Seele oder Mensch die
entsprechenden Gegenleistungen erbringen.
Erkennet und
erfasset: Die Seele, die zur Einverleibung geht, baut schon im Mutterleib ihren
werdenden Körper auf. Schon die Organe und die Körperfunktionen bilden die
Magneten für die materielle Strahlung. Ist das Kind geboren, dann empfängt der
Säugling von der Seele über die Organe und Körperfunktionen die Seelenstrahlung.
Dadurch tritt die Seele mit dem Körper in unmittelbare
Verbindung.
Solange das Kind zwischen Gut und Böse noch
nicht zu unterscheiden vermag, tragen die Eltern die Verantwortung für ihr Kind.
So, wie sie es mit dem Säugling halten, wie sie mit ihm umgehen, was sie zu ihm
sprechen oder worüber sie sich in seiner Anwesenheit unterhalten — das nimmt der Säugling zuerst über die Organe und die
Körperfunktionen auf. Im weiteren Verlauf der Verwurzelung der Seele im Körper
geht dann die Prägung der Körperfunktionen in die Gehirnzellen des Kindes
ein.
Erkennet: Gleiches zieht Gleiches an. Es ist kein
Zufall, daß ein Kind gerade in die Familie kommt, in die es sich nun eingeboren
hat. Deshalb kann eine gute oder weniger gute Entwicklung des Kindes nicht
einzig auf die Eltern bezogen werden, sondern auf das gesamte Energievolumen der
Familie. Denn wenn Seelen als Menschen, also in ihrer Einverleibung, eine
Familie bilden, dann haben alle Familienmitglieder die Aufgabe, ihre
Familiensendestation zu überprüfen und daraus das zu machen, was dem einzelnen
dazu verhilft, ein Mensch des Geistes zu werden.
Die
Familie — also alle Familienmitglieder —
bildet die Geburtsstätte, entweder für das Positive oder das Negative, das Für
und Wider, das sich dann auf die nächsten Einverleibungen der einzelnen Seele
überträgt. Wo die Seele nach dieser Einverleibung sein wird, das entscheidet
jeder Mensch selbst. Denn jeder ist für das verantwortlich, was er als Seele aus
den Seelenreichen mitgebracht hat, und dafür, wie er sich als Mensch in diesem
Erdendasein verhält.
Was also die Seele beinhaltet, Licht
oder Schatten, das hat sich der Mensch selbst auferlegt. Die Glieder der Familie
haben Gleiches oder Ähnliches miteinander abzutragen oder miteinander zu tragen.
Deshalb sollte die Familie die Keimzelle für das Gute, Reine, Schöne und Edle
sein.
Wer seine Sende- und Empfangsstation kontrolliert,
wird erfassen, was er sendet. Derjenige weiß dann auch, was er empfängt. Was er
empfängt, das ist er heute, und das wird er in der Zukunft sein — entweder Licht und Freiheit oder Dunkelheit und Gebundenheit,
woraus wieder Leid, Krankheit und Not hervorgehen.
Der
Widersacher möchte, daß der Mensch unermüdlich gegensätzlich sendet, um ihn
— nach dem Gesetz »Was du säst, also sendest, das wirst du
ernten, also empfangen« — an sich und an das Rad der
Wiederverkörperung zu binden. Durch das bindende Verhalten des Menschen bindet
er auch die Schwächeren an sich und zieht sie gleichsam wieder herab, das heißt
über das Rad der Wiederverkörperung zu weiteren Einverleibungen. Dann ist es
möglich, daß sich die derzeitige Familie in einer anderen Einverleibung wieder
zusammenfindet, nur in einer anderen Zusammensetzung — der
Vater oder die Mutter können nun die Kinder des ehemaligen Kindes sein.
Wer sich selbst nicht erkennt, der kennt
auch sein Gegenüber nicht; er wird dadurch zweigeteilt sein — einmal für Gott, dann wieder gegen Gott. So bleibt
er ein schwankend Rohr im Wind, dem der Blick für die Wahrheit verschlossen
ist.
Die Zwei- oder Mehrfach-Geteilten rufen »Herr, Herr«,
und sind doch nicht bei Mir. Sie wollen einmal Mir angehören, dann wieder der
Welt. Das sind die Lauen, die vom Licht der Wahrheit sprechen, jedoch nicht im
Licht der Wahrheit leben und das Licht der Wahrheit nicht kennen. Sie reden vom
Himmelreich und sind ihm doch fern, weil sie in der Gottferne leben. Sie sind
einmal warm, dann wieder kalt; auf sie ist kein Verlaß, denn sie richten sich
nach dem Wandel der Zeit und nach denen, die ebenfalls wie sie sind: einmal
warm, dann wieder kalt.
Die Zwei- oder Mehrfach-Geteilten
haben noch wenig Licht in ihren Seelen. Sie bleiben so lange an das Rad des
Kommens und Gehens gebunden, bis sie die Einheit mit allen Lebensformen erlangt
haben und somit eins mit Gott und allen Wesen und Menschen sind.
Sei du das Selbst in jedem Empfinden, in jedem
Gedanken und in jedem Wort und in allem, was du tust. Dann brauchst du dich
nicht an deine Nächsten anzulehnen; du bist eins und in der Einheit die Einheit,
weil du alles bist, was ewig ist.
Nur der sorgt sich um
morgen, der sich des wahren Selbst in seinem Empfinden, Denken, Sprechen und
Handeln nicht bewußt ist. Du mußt das Sein, das Selbst, in deinem Empfinden,
Denken, Sprechen und Handeln entfalten, auf daß du dann die Sprache des Seins,
des Selbst, zu sprechen vermagst. Dann empfindest, denkst, sprichst und handelst
du dich selbst, weil du das wahre Selbst, das Sein, das allumfassende Gesetz,
bist.
Du, das wahre Selbst, die Einheit in Gott,
bist dann wieder als Ganzes in jeder Empfindung, in jedem Gedanken, in jedem
Wort und in jeder Handlung.
Denn das Gesetz, Gott, ist
unteilbar — es ist alles in allem. So, wie du das Sein, das
Selbst, bist — alles in allem und in allem alles —, so bist du auch in jeder Empfindung, in jedem Wort und in jeder
Handlung alles. Du selbst bist als Essenz in dem, was von dir
ausgeht.
Sendest du dich, das wahre Sein, das wahre
Selbst, das Gesetz, Gott, dann stehst du in Kommunikation mit dem wahren Sein,
mit dem Selbst, mit dem Gesetz.
Wo du, das wahre Sein,
hinsendest, dort baut sich die Strahlung deines Selbst als Bild und Form auf,
auch in der materiellen Welt, auf der Erde. Mit der Zeit kommt das zur
Auswirkung, was du, das Selbst, im Strahlungsbild und in der Strahlungsform
aufgebaut hast. Was dann auf dich und deine Umgebung zurückstrahlt und was
dadurch auf der Erde manifest wird, ist wieder das ewige Gesetz, das Selbst, das
Sein.
Dein wahres Selbst ist deine göttliche Mentalität,
sind deine göttlichen Fähigkeiten, bist du als Wesen in Gott selbst. Was du bist
und was du aussendest, das realisiert sich; denn jede Empfindung, jeder Gedanke
und jedes Wort reift, um sich zu erfüllen. Das ist das Gesetz Senden und
Empfangen.
Auf der Erde kann sich also sowohl das
Positive, das Göttliche, aufbauen, als auch das Gegensätzliche, das Dunkle. Du
bestimmst es, denn du bist der Bestimmende für dich selbst und für deine
Umgebung — und du selbst trägst zum Aufbau des Lichtes oder
zum Niedergang der materialistischen Welt bei.
Erkenne
also, was Senden und Empfangen bedeutet: Im Sende- und Empfangspotential liegt
gleichzeitig die Verantwortung für dich selbst. Was du sendest, das wirst du
auch empfangen. Was aus dem Innersten fließt, geht wieder in das Innerste ein
und baut sich auch als Licht und Kraft im Äußeren auf.
Keine Sendung verfehlt ihr Ziel, weil sie zielbewußt ausgesandt wurde. In jeder
Sendung liegt innewohnend das Ziel.
Die ganze Unendlichkeit ist auf dem
Vater-Mutter-Prinzip aufgebaut, auf Polarität und Dualität, auf Senden und
Empfangen, auf den positiven und negativen Polen. Dieses Prinzip baut sich auch
in den Evolutionsstufen der Mineralien, Pflanzen und Tiere auf, bis hin zum
vollendeten Geistwesen.
Der Fall hat sich das göttliche
Prinzip zu eigen gemacht und es auf sich angewandt. Er nahm folgende Umpolung
vor: Aus dem göttlichen »Verbinde und sei« wurde »Trenne, binde und herrsche«.
Das bedeutet, daß der Fallgedanke ebenfalls die Fähigkeit
hat, sich selbst zu verwirklichen, also das zu bewirken, was ihm vorgegeben ist.
Die Vorgabe kommt wieder auf den Sendenden zurück durch das Prinzip Senden und
Empfangen.
Das umgepolte Prinzip besteht so lange, wie
Menschen hierfür Empfangsstationen sind, also Empfänger, die wieder Gleiches und
Ähnliches senden.
Ich, Christus, kam als Jesus zu den
Menschen, um sie das Gesetz Gottes zu lehren und vorzuleben: Verbinde und
sei.
Ich Bin der Christus, der sich offenbarende Geist,
der wiederum lehrt: Verbinde und sei.
Durch willige
Menschen Bin Ich, Christus, der Umgestalter des Fallgesetzes, des Trenne-,
binde- und herrsche-Gesetzes.
Ich wandle alles
Gegensätzliche zum Göttlichen um. Die niederen Energien werden
hochtransformiert, wodurch sich das Fallgesetz — Trenne,
binde und herrsche — auflöst und alles wieder das Sein ist,
das reine, ewige Gesetz: Verbinde und sei.
Der Mensch im Wandel vom Gegensätzlichen zum
Göttlichen, vom Ich Will zum Es Werde, wird in seiner Struktur immer feiner. Er
erhebt sich zum wahren Sein, das keinen Gedanken hat.
Jeder Gedanke ist Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft in einem und ist getragen
von der erhaltenden Energie, dem Geistbewußtsein.
Die
Gegenwart ist das Oberbewußtsein. Die Vergangenheit und die Zukunft sind das
Unterbewußtsein. Das Geistbewußtsein ist das Leben, ist die erhaltende Energie,
die durch die Umwandlung wieder zur fließenden Gotteskraft wird.
Wer in Mir, dem Christus, lebt, durch den lebe
Ich.
Er ist weise geworden und bedarf nicht mehr der
Meinung seiner Nächsten, weil er alles durchschaut und um alle Dinge weiß. Er
ist dann auch kein Meinungsbildner mehr, denn: Wer meint, der weiß nicht. Der
wahre Weise weiß und meint nicht.
Der Mensch, der zur
Unpersönlichkeit erwacht ist, hat den Stein des Weisen gefunden. Aus allem, was
gesprochen wird, hört er die Gesetzmäßigkeit heraus — und
erkennt darin wiederum das Ganze, weil das Ewige, die Wahrheit, sich immer ganz
mitteilt.
Da alles in allem enthalten ist, solltet ihr
folgendes beachten, um zur Erkenntnis der All-Einheit zu gelangen:
Was du säst, darin Bin auch
Ich.
Wohin du gehst, dort Bin auch Ich.
Was du also säst, wo du also säst
— in allem Bin
Ich.
Wohin du auch gehst — Ich gehe
mit.
Das Du Bin Ich, weil in allem Ich
Bin;
und das Ich bist du, weil Ich in allem
Bin.
Du bist hier und dort, und Ich Bin hier
und dort.
Es gibt also keinen
Ort,
wo Ich nicht Bin und wo du nicht
bist.
Deshalb finde dich in Mir,
und Ich Bin das Du in dir.
Wohin du denkst — dort Bin Ich,
was du sprichst — darin Bin Ich.
Zu wem du auch sprichst, es beinhaltet Mich, das Selbst, das Ich Bin — das auch du bist, das in deinem Nächsten ist und das in allen Dingen, Geschehnissen und Ereignissen ist.
Das ist das Gesetz. So dachten und denken, so lebten und leben die Propheten Gottes.
Merkt euch: Ihr könnt nicht zwei Herren dienen.
Ebenso könnt ihr auch nicht zwei Menschen unterschiedlich lieben. Wer dies tut,
der wird den einen annehmen und den anderen verschmähen.
Deshalb heißt das Gebot des Lebens: Liebe alle und alles gleich. Das ist das
unpersönliche Leben; das ist der Himmel, der auf die Erde
kommt.
Der Geeinte ist das Selbst, ist das Einssein, ist
zum Licht geworden, ist der Göttliche, weil er im Strom, in Gott, lebt. Er lebt
in Mir, und Ich lebe durch ihn, und wir kennen uns, weil wir Gott kennen, da wir
göttlich sind.
Wer auf den Geist Gottes sät, der wird auch vom Geist Gottes ernten. Wer auf den Menschen und auf die menschlichen Taten sät, der wird auch nur vom Menschen und nur Menschliches ernten. Das eine ist ewig — das andere vergänglich.
Der Mensch und die Materie sind nur Projektionen
des Inneren. So, wie der Mensch denkt, so ist er. Das ist die Projektion seiner
Empfindungs- und Gedankenwelt, seiner Worte und
Handlungen.
Deshalb kann sich niemals der Schein gegen das
Sein erheben, niemals der Schatten gegen das Licht. Der Schatten wird am Licht
zerbrechen.
Der Geist unseres ewigen Vaters ist die
einzige Realität, die einzige Wirklichkeit, die ist und regiert
ewiglich.
An diesem heiligen, ewigen Bewußtsein, Gott,
wird die Materie zerschellen und alle zerbrechen, die sich an die Materie
binden.
Als Jesus von Nazareth lehrte Ich die Meinen: Die
Zeit wird kommen, in welcher immer mehr Menschen in das Licht der Wahrheit
eintauchen, das Ich Bin. Sie werden im Ich Bin leben, in Mir, dem Christus, und
auf dieser Erde das Innere Licht und das Innere Leben verkörpern, das Ich
Bin.
Ich Bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Ich
komme zu den Meinen und bringe ihnen das Ich Bin. Doch Ich werde nicht mehr im
Fleische kommen; Ich werde im Geiste unter ihnen sein —
unter denen, die das Licht, das Ich Bin, tragen.
Ich, Christus, kam in Jesus in diese Welt, um den Menschen zu dienen, nicht ihrem Menschlichen. Das gleiche gilt für alle wahren Propheten. Sie kamen in diese Welt, um den Menschen zu dienen, nicht ihrem Menschlichen.
Wer die ewigen Gesetze hält, der wird es
ebenso halten, wie Ich es gehalten habe und alle Propheten. Wir kamen in diese
Welt, um den Menschen zu dienen, nicht ihrem Menschlichen.
Durch Meine Erlösertat wird sich das niedere Ich auflösen und alles, was dieses
hervorgebracht hat.
Das Blatt hat sich gewendet. Nicht die
Schöpfung Gottes löst sich auf — wie es der Feind des Guten
zum Ziel hatte: die Auflösung der göttlichen Schöpfung, um Gott selbst zu sein.
Das menschliche Ich löst sich auf und alles, was dieses hervorbrachte und
hervorbringt.
Möge sich das Blatt in jedem von euch
wenden: Löst das menschliche, das niedere Ich auf — dann
findet ihr zum Ich Bin, in dem Ich, Christus, lebe und Bin.
Der Christus-Gottesgeist, der im Vater lebt, muß in der Seele des Menschen zum vollen Erblühen kommen.
Sobald die Seele in die Vollkommenheit
eintaucht, in den Strom des ewigen Seins, wird auch der Mensch die Wahrheit
kennen und sie in Gedanken, Worten und Werken zum Ausdruck bringen, weil er dann
aus dem Bewußtsein der Vollkommenheit, dem ewigen Sein,
schöpft.
Haben Seele und Mensch den Christus-Gottesgeist,
der im Vater lebt und in jeder Seele wohnt, noch nicht entwickelt, dann wird der
Mensch die ewigen Gesetze nicht verstehen, welche die Wahrheit sind. Gleichwohl
ist der Geist der lebendige Quell in jeder Seele und in jedem Menschen. Trotz
Dunkelheit und Ignoranz des menschlichen Ichs bleibt der Heilige Geist in Seele
und Mensch.
Wer Mich, Christus, nur annimmt und in seinem
Herzen nicht aufnimmt, der hat sich zum Richter über sich selbst gemacht.
Wer Mich, Christus, liebt, der liebt auch seine Nächsten. Wer Mich, Christus, nicht liebt, der liebt auch nicht den Vater und auch nicht Seine Kinder, die Menschen, die untereinander Brüder und Schwestern sind.
Die Liebe ist das Gesetz des Lebens. Wer
selbstlos liebt, der lebt. Wer nicht selbstlos liebt, der lebt nicht; er hat
sich unter die geistig Toten begeben.
Jeder, der zur
selbstlosen Liebe strebt, erkennt die Stimme der Liebe durch Menschen und durch
alle Dinge, denn Gott ist alles in allem, das Gesetz, die Stimme der Liebe.
Bleibt in Meiner Liebe, denn Meine Liebe ist
die Liebe des Vater-Mutter-Gottes.
Wer die Gebote der
selbstlosen Liebe hält, der bleibt in Meiner Liebe und ist in der Liebe des
ewigen Vaters.
Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer
diese Meine Worte hört und liest und den Sinn erfaßt und vollbringt, was Ich ihm
geboten habe, der ist wahrlich ein weiser Mann, der auf Mich, den Felsen
Christus, baut.